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Blackout-Serie „Alles finster“ macht Bettina Mittendorfer „sprachlos“

In der Serie „Alles finster“ geht es um einen Blackout und seine Folgen. „Dass das Thema jetzt plötzlich so unglaublich aktuell ist – das macht mich fast schon sprachlos“, gibt Schauspielerin Bettina Mittendorfer im Interview zu.

"Alles finster": Marie (Laila Marie Noëlle Padotzke), ihre Mutter Carola (Bettina Mittendorfer) und Jens (Michael A. Grimm) unterhalten sich im Prepper-Keller beim Essen.
Foto: Allegro Film/BR/ORF/Anjeza Cikopano

In der sechsteiligen österreichisch-deutschen satirischen Serie TV-Serie „Alles finster“ (in Doppelfolgen ab 13.9., 20:15 Uhr, BR) erleben die schrulligen Bewohnerinnen und Bewohner des kleinen fiktiven Dorfes Kekenberg an der Della, was ein europaweiter Blackout für ihren Mikrokosmos bedeutet: kein Strom, kein Handy, keine Wasserversorgung, keine Einkaufsmöglichkeiten … Wie geht es weiter für die skurrile Dorfgemeinschaft?

Bettina Mittendorfer (51, „Frühling“, „Zimmer mit Stall“) spielt die deutsche Einwanderin Carola, die mit Ehemann Jens (Michael A. Grimm) eigentlich bestens auf solche Extremfälle vorbereitet ist. Anders als bei den anderen, ist der Keller der Preppers mit allem Überlebensnotwendigen ausgestattet. Doch das hilft alles nicht, als Tochter Marie die Diabetesmedikamente ausgehen …

Im Interview mit spot on news verrät der bayerische Serienstar Bettina Mittendorfer, ob ihr die plötzliche Aktualität der Serie Sorgen macht.

Die Serie hat vermutlich seit der Arbeit daran erheblich an Aktualität gewonnen. Wann kamen Sie selbst zum ersten Mal mit dem Drehbuch in Berührung?

Bettina Mittendorfer: Das Drehbuch kam einige Wochen vor Drehbeginn. Ich dachte von Anfang an: ein tolles Buch, spannend, lustig … und vor allem die Entwicklung hat mich sehr verblüfft. Dieser Gedanke, dass plötzlich alles stillsteht, in aller Konsequenz und wie radikal sich in dieser Serie das Leben verändert. Und dass das Thema jetzt plötzlich so unglaublich aktuell ist – das macht mich fast schon sprachlos …

Hatten Sie schon immer ein paar Notvorräte oder haben Sie inzwischen welche?

Mittendorfer: Notvorräte habe ich momentan keine, weil ich gerade im Umzug bin – von Passau in die Nähe von München. Aber während der Pandemie habe ich mich immer wieder mit guten Dingen und Feinkost eingedeckt. (lacht) Was man immer zu Hause haben sollte – das ist Wasser.

In der Serie werden die unzähligen Auswirkungen eines europaweiten Blackouts thematisiert. Welche macht Ihnen persönlich am meisten Angst?

Mittendorfer: Angst ist immer schlecht. Was ich am dramatischsten finde, ist die Wasserknappheit. Wir sollten uns hierzu Gedanken machen – nicht nur wegen eines möglichen Blackouts, sondern auch wegen des Klimawandels. Wir brauchen Wasser. Die Wissenschaft müsste man in diesem Zusammenhang noch viel mehr mit in politische Entscheidungen einbeziehen – auch was den Blackout betrifft.

Gedreht wurde in der Gemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg, Niederösterreich. Gab es eine lustige oder nette Szene am Rande der Dreharbeiten?

Mittendorfer: Ich habe mit Michi Grimm Tanzunterricht gehabt, wir durften während des Drehs abends Salsa tanzen lernen. Das war wirklich sehr schön, dass man sich wieder näherkommen kann als nur auf 1,50 Meter.

Und welche Szene bleibt Ihnen in besonderer Erinnerung?

Mittendorfer: Eigentlich die Szenen, in denen wir alle zusammen waren – das ganze Team – sei es beim Fußball oder am gemeinsamen Lagerfeuer. Und was ich besonders gespürt habe bei diesen Dreharbeiten: Man kommt alleine sowieso nicht durch, man muss zusammenhalten, es geht nur im Miteinander.

Ein Problem sind in der Serie auch die Smart-Homes. Wie smart sieht es bei Ihnen Zuhause denn schon aus? Und ist die Serie ein Grund, sich immer auch die analoge Option offen zu halten?

Mittendorfer: Die Serie ist nicht der Grund dafür, aber ich persönlich mag das überhaupt nicht. Ich habe Zuhause eine Geschirrspülmaschine, die ich mit dem Handy verbinden soll, das werde ich aber nicht machen. Ich bin überhaupt kein Fan davon und bin weiterhin gerne analog unterwegs.

Münster-„Tatort: Propheteus“ (TV-Krimi, März 2022), „die Känguru-Verschwörung“ (Kinokomödie, August 2022) und nun „Alles Finster“ (TV-Serie, September 2022) – die Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien findet langsam, aber sicher auch in der Unterhaltung/Fiktion statt. Was halten Sie davon?

Mittendorfer: Ich bin immer dafür, dass man miteinander spricht und dass möglichst jeder seine Meinung sagen darf – das ist auch ein demokratischer Grundwert. Und ich bin gegen eine Spaltung der Gesellschaft. Natürlich bilden die Medien die gesellschaftlichen Themen ab und bringen das, was sich gerade entwickelt, nochmals aktuell zu Tage. Und das ist auch wichtig.

Sie spielen in „Alles finster“ eine Deutsche, die nach Österreich ausgewandert ist. Auch am Set waren überwiegend österreichische Kolleginnen und Kollegen. Wie wurden Sie denn aufgenommen?

Mittendorfer: Wie immer in Österreich: wunderbar! Auch die Kollegen und Kolleginnen waren sehr aufmerksam. Das empfinde ich eigentlich immer so, auch bei meinen anderen Produktionen, denn ich drehe ja viel in Österreich, unter anderem den „Steirerkrimi“. Abseits des Sets ist es ebenfalls immer ein Erlebnis. Die Gegend, in der wir diesmal gedreht haben, nennt sich die „Bucklige Welt“; ich bin in der drehfreien Zeit viel mit dem Radl am Neusiedler See unterwegs gewesen und kann nur sagen: Das Burgenland ist herrlich.

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