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„Die Höhle der Löwen“: Plötzlich steht ein Pferd vor den Löwen

In der achten Folge der 13. Staffel der „Höhle der Löwen“ kommt es zum Showdown zwischen einem jüngeren und einem älteren Löwen-Duo. Plötzlich steht ein Pferd im Löwenkäfig und ein Deal lässt Ralf Dümmel hungrig zurück.

Für das Produkt "Lovelstar" holten sich die Gründer tierische Unterstützung ins Studio.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Gleich zu Beginn der neuen Folge von „Die Höhle der Löwen“ (20:15 Uhr, VOX und RTL+) sorgen die Studenten Frederic, Felix und Raul für zankende Löwen. Eines Abends in ihrer WG ärgerten sie sich wieder einmal darüber, dass das Bier beim Beerpong so schnell warm wurde. Also erfanden sie „frats“, einen Partybecher mit Kühlung – ohne das Bier zu verwässern. Und so funktioniert es: Die wiederverwendbaren Becher bestehen aus einer doppelten Becherwand, in der sich eine Kühlflüssigkeit befindet. Die „frats“-Kühlbecher werden zwei Stunden vor der Party ins Gefrierfach gelegt und halten dann die Getränke den ganzen Abend kalt.

Die Löwen sind begeistert. Nils Glagau (47) und Tillman Schulz (33) ziehen sich zurück und tuscheln. „Wahnsinn!“ „Auch für Fußballstadien“ – aus den Wortfetzen, die zu hören sind, wird klar: Die Löwen wollen den Deal unbedingt.  „Der Schlachtplan steht“, freut sich Schulz am Ende. Zu früh gefreut? Denn jetzt tuschelt Carsten Maschmeyer (63) mit Ralf Dümmel (56).

Glagau legt los: „Wir hatten schon ein paar Visionen, Fußballfans, Kino, Gartenparty, ich glaube, euer Pokal passt in viele Situationen richtig gut. Wir sind auch junge gute Jungs, wir hätten Bock drauf.“ Das junge Löwen-Duo bietet 125.000 für 30 Prozent.

Jetzt steigt Dümmel ein: „Hammer-Präsentation, ich finde das Produkt so geil, weil die Zielgruppe ist von fünf bis 70. Ich hätte großen Bock.“ Maschmeyer ergänzt: „Ich würde euch als Mentor unterhaken, könnte Influencer besorgen, das wäre unser Paket. Und am liebsten wäre ich euer Gründerpapa.“ Auch das etwas ältere Löwen-Duo bietet 125.000 für 30 Prozent.

Jetzt haben die Gründer die Qual der Wahl und tauschen sich aus. „Mann … ich habe keine Ahnung“, stöhnt einer. „Ich heul, wenn wir den Dümmel abwählen“, kommentiert ein anderer. Am Ende müssen keine Tränen fließen, denn die Gründer entscheiden sich für das Löwen-Duo Dümmel und Maschmeyer.

„Lovelstar“: Plötzlich steht ein Pferd im Löwenkäfig

Dann wird’s tierisch im Löwenkäfig. Der Motorradfahrer Patrick Pauliner hat gemeinsam mit der Tierärztin und reitbegeisterten Veronika Hajek „Lovelstar“, beleuchtete Steigbügel, entwickelt. Die Idee entstand, als Patrick 2017 mit seinem Motorrad beinahe mit einer Reiterin kollidierte und feststellte, dass nur wenige Reiter über eine entsprechende Beleuchtung verfügen.

Er entwickelte extrem helle LEDs für Steigbügel, die jederzeit vom Reiter an- und ausgeschaltet werden können und eine Leuchtweite von über 300 Metern haben. Bisher sind sie nur über einen Online-Shop erhältlich. Nun wollen die Gründer ihre Steigbügel auch im Einzelhandel anbieten. Dafür brauchen sie 150.000 Euro und bieten 15 Prozent.

Für den Pitch haben sich die beiden Verstärkung geholt: Michael Schuhböck, der sich um das Marketing kümmert, und Torro. Veronika reitet auf ihrem Pferd in den Löwenkäfig.

„Ein echtes Pferd“, staunt Janna Ensthaler (38). Wie zum Beweis lässt das Pferd gleich ein paar Pferdeäpfel fallen. Die Löwen dürfen die Steigbügel begutachten und bekommen ein paar Leckerlis für Torro. „Lovelstar“ kostet im Set 69,95 Euro, 600 Stück haben die Gründer in den vergangenen zwei Jahren verkauft.

Wöhrl wendet ein, dass man heute schon nicht mehr ohne Licht ausreiten dürfe. „Ja, aber bisher hat noch keiner was dabei“, erklärt Veronika.

Ensthalter will wissen, wie viele Steigbügel im Jahr verkauft werden. Die Gründer wissen es nicht. Für Glagau ein No-Go: „Ich hätte mir mehr Zahlen gewünscht, das ist mir zu viel Risiko, deshalb bin ich raus.“ Auch Ensthalter steigt aus. „Jeder Reiter, der gerettet werden kann, ist es wert, das Produkt zu kaufen. Aber wir Löwen wollen, dass das Geld, das wir investieren, auch wieder zurückkommt. Ich glaube, mit dem Markt in Deutschland könnte das ein Problem werden, deshalb bin ich raus.“

Als Dümmel nach dem Patent fragt, kommt ein weiterer Pferdefuß zum Vorschein. Es stellt sich heraus, dass noch zwei weitere Personen im Patent stehen.

Wiliams winkt ab. „Das ist eine absolute rote Flagge. Du hast ein Patent, aber es sind noch zwei Personen drin, also bin ich raus.“ Wöhrl auch. Bleibt Dümmel. „Ich bin nicht so im Pferdemarkt, finde die Idee gut, bin aber leider raus.“ Kein Deal für „Lovelstar“.

Nils Glagau schnappt sich „lynes“: Irgendwie kriegen wir das schon hin“

Ziel der Brüder Tobias und Sven Hubbes ist es, Menschen zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu bewegen. Dazu setzen sie auf Anreize statt Verbote und haben mit „lynes“ ein Bonusprogramm für nachhaltige Mobilität entwickelt.

Sobald die „lynes“-App auf dem Smartphone installiert ist, können die Nutzerinnen und Nutzer Punkte sammeln, indem sie umweltfreundliche Verkehrsmittel wählen. Diese Punkte können dann innerhalb der App gegen Gutscheine und Rabatte bei verschiedenen Unternehmen und Marken eingetauscht werden. Um noch mehr Menschen zu erreichen, benötigen die beiden Gründer 180.000 Euro für die Weiterentwicklung der App und bieten 20 Prozent Firmenanteile an.

Seit vier Monaten ist lynes“ in NRW auf dem Markt und hat rund 1.000 Registrierungen auf der App. Doch in diesem Jahr werden die Gründer mit einem Minus dastehen.

Schulz steigt nicht ein. „Tolle Geschichte, aber die schnelle Skalierbarkeit sehe ich nicht, deshalb bin ich raus.“ Dümmel auch. „Ihr seid so ehrlich, das finde ich sensationell. Ich hätte Lust mit euch beiden, aber ich bin nicht der große Helfer für das Projekt, ich bin raus.“ Maschmeyer findet, dass sich die beiden Gründer bei der Partnerwahl verrannt haben. „Mein Rat: Eure Partner müssten die Stadt und der Bund sein. Ich bin raus, so lobenswert ich das finde.“

Bleibt Glagau, der mit sich ringt: „Ihr versprüht ehrlichen Charme. Ich finde eure Idee ehrlich. Ihr braucht viele Nutzer. Das kostet alles wahnsinnig viel Geld. Es ist noch so unausgereift. Aber … mir reicht’s, wir kriegen das irgendwie hin.“ Das Geschäftsmodell will er aber noch nachjustieren. 25 Prozent will er für 180.000. Deal.

„Häppysnäx“ lässt Ralf Dümmel hungrig zurück

Als ihre jüngste Tochter kein Obst und Gemüse mehr essen wollte, erinnerte sich Marina Herter, Gründerin der „Häppysnäx“-Trockenfruchtrolle, an ihre Kindheit in der Ukraine. Damals stellte sie mit ihrer Großmutter selbst Dörrobst her. Die duftenden Früchte wurden halbiert und auf dem Garagendach getrocknet. Das Ergebnis war eine leckere Süßigkeit.

Für ihre Tochter entwickelte die Gründerin „Häppysnäx“, Smoothies aus 100 Prozent Bio-Trockenfrüchten. Die Früchte werden zunächst gemischt und getrocknet und anschließend zu einer handlichen Rolle – der Smoothie-Rolle – verpackt. Durch die schonende Trocknung bei unter 45 Grad Celsius bleiben die wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien in den Fruchtchips erhalten. Um ihre gesunden Fruchtchips noch mehr Menschen anbieten zu können, braucht die „Häppysnäx“-Gründerin 100.000 Euro für 25 Prozent der Anteile.

Jeder Löwe darf eine Rolle probieren. Sieben Sorten gibt es mittlerweile, eine Tüte kostet 3,99 Euro. „Das ist teuer“, findet Maschmeyer, aber es schmeckt ihm. „Die Kombination ist gesund und ich würde Sie gerne in unsere Gründerfamilie aufnehmen. Aber ich bin nicht der richtige Investor für Sie. Ich werde Kunde, aber ich bin raus.“ Auch Glagau beißt nicht an. „Mir gefällt das Produkt nicht, der Preis ist zu hoch, also bin ich raus.“

Wöhrl und Schulz reden, Dümmel schreibt. Wöhrl unterbreitet dem Löwen-Duo das Angebot. „Das Produkt ist so erfrischend wie du. Für mich ist es wichtig, mit wem ich zusammenarbeite, ich will eine Marke aufbauen. Damit kann man groß rauskommen. Das Produkt muss auf den Markt. Ich möchte mit Tillman dein Partner sein“. Schulz ergänzt: „Wir haben 60 Jahre Kompetenz im Lebensmittelbereich. Wir müssen eine Marke aufbauen. Wir bieten zusammen 100.000 Euro für 30 Prozent.“

Jetzt fehlt nur noch Dümmel, der sichtlich hungrig auf den Deal ist. „Ich würde dir 100.000 Euro für 30 Prozent geben. Ich verliere durch dich ein bisschen Gewicht und würde gerne mit dir den Weg gehen.“ Die Gründerin berät sich mit einer Freundin und entscheidet sich für das Löwen-Duo. Dümmel schmollt.

Die Gründer von „Paleo Chair“ bleiben auf ihren Möbeln sitzen

Sitzen ist das neue Rauchen. Langes Sitzen schadet der Gesundheit. Die Gründer Raphael Schneider und Toni Hackmann haben deshalb den „Paleo Chair“ erfunden, ein funktionales Sitzmöbel für gesundes und ergonomisches Sitzen: Die Oberseite des Sitzpolsters ist weicher gestaltet als die Unterseite. Die Unterseite eignet sich beispielsweise besser zum Hocken.

„Damit auch wir Erwachsenen wieder funktionell sitzen können, egal ob am Esstisch oder am Schreibtisch, haben wir etwas unglaublich Einfaches gemacht: Wir haben den Boden nach oben geholt“, stellen die beiden ihre Erfindung vor.

Mittlerweile gibt es den „Paleo Chair“ in verschiedenen Ausführungen. Seit der Markteinführung haben die Gründer über eine Million Euro Umsatz gemacht. 349 Euro kostet er.

Raphael und Toni sind Personal Trainer und YouTuber.  „Kinder haben keine Probleme mit dem Sitzen, sie machen alles richtig, ändern ständig ihre Sitzposition, so wird eine einseitige Belastung des Körpers vermieden“, erklären sie ihr Produkt. Die Löwen sollen sich auf eine Matte setzen und mitturnen.

Maschmeyer schmerzen die Knie. „Ich glaube nicht, dass die Chefs und Chefinnen das kaufen und wollen, dass man so sitzt. Ich habe Zweifel, ob das Wachstum so weitergeht. Zu viele Fragezeichen, deshalb bin ich raus.“

Dümmel findet die Möbel cool. „Aber das ist nicht mein typisches Geschäft, daher bin ich raus.“

Wöhrl auch. „Toll, wenn man das zeigt. Aber es ist erklärungsbedürftig. Und die Skalierbarkeit sehe ich so nicht. Deswegen bin ich raus.“ Auch Glagau investiert nicht. Ihm fehlt die Leidenschaft. „Ich habe nicht viel Ahnung in dem Bereich, daher bin ich leider raus.“ Kein Deal.

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