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„Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ wird 40: Perfekter Trilogie-Abschluss

Vor 40 Jahren erschien „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ in den Kinos. Über einen unterforderten Harrison Ford, die erste von vielen Wiederholungen bei „Star Wars“, und nachträgliche Änderungen am perfekten Trilogie-Abschluss.

In "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" tobt ein Konflikt um die Jedi-Seele von Darth Vader (r.).
Foto: imago images/Ronald Grant/Mary Evans Picture Library

Heute vor 40 Jahren, nämlich genau am 25. Mai 1983, erschien „Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ in den US-amerikanischen Kinos. Der Film, bei dem „Star Wars“-Schöpfer George Lucas (79) nicht Regie führte, schloss die originale, 1977 mit „Star Wars“ bzw. „Krieg der Sterne“ begonnene Trilogie rund um den von Harrison Ford (80) gespielten ehemaligen Schmuggler Han Solo, Prinzessin Leia (Carrie Fisher, 1956-2016) und Luke Skywalker (Mark Hamill, 71) ab – und das zum einzigen Mal in der Geschichte der drei miteinander verbundenen „Star Wars“-Trilogien auf zufriedenstellende Weise.

Darum geht es in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“

Nachdem aus Luke Skywalker ein mächtiger Jedi geworden ist, vermag der junge Held gemeinsam mit Prinzessin Leia auf Tatooine den in Karbonit eingefrorenen Han Solo zu befreien. Luke besucht seinen Meister Yoda, der nach 900 Jahren Lebenszeit stirbt. Obi-Wan Kenobis Machtgeist (Alec Guinness, 1914-2000) bestätigt Luke, dass Oberbösewicht Darth Vader (David Prowse, Stimme: James Earl Jones) in der Tat sein Vater ist – und Leia zudem seine Schwester.

Das Imperium konstruiert derweil einen zweiten Todesstern, der dieses Mal von einem Kraftfeld geschützt ist, welches auf dem Waldmond Endor erzeugt wird. Der Imperator (Ian McDiarmid, 78) will Luke auf die Dunkle Seite der Macht ziehen und so kontrollieren. Auf Endor und im Weltraum über dem Mond kommt es zum entscheidenden Showdown zwischen Rebellenallianz und Imperium, sowie zwischen Luke Skywalker auf der einen Seite, und Darth Vader sowie dessen Meister Imperator Palpatine auf der anderen.

Der Anfang vom Ende

Wie sich dieser Synopse bereits entnehmen lässt, wiederholt sich „Star Wars“ in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ zum ersten Mal. Denn dem bösen galaktischen Imperium – und auch George Lucas – fällt nach der Zerstörung des ersten Todessterns in „Krieg der Sterne“ nichts Besseres ein, als nochmals die ultimative Vernichtungswaffe zu konstruieren.

„Star Wars“-Fans erhielten somit im Jahr 1983 zum ersten – aber bei Weitem nicht letzten – Mal ein Gefühl des Altbekannten und Repetitiven, wenn sie „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ im Kino sahen. Zumindest aber sorgte Lucas‘ Kunstgriff mit dem Schutzschild für den Todesstern, dessen Generator es auf dem Mond Endor zu zerstören gilt, für ein Filmfinale, das sich an drei verschiedenen Orten gleichzeitig abspielt, und daher maximale Spannung und Abwechslung garantiert.

Harrison Ford wollte nicht mehr Han Solo spielen

Bei einem der „Star Wars“-Stars hatte sich im Vorfeld von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ auch bereits ein wenig Müdigkeit eingestellt. Han-Solo-Darsteller Harrison Ford hatte seit „Krieg der Sterne“ aus dem Jahr 1977 sein Debüt als Indiana Jones in „Jäger des verlorenen Schatzes“ (1981) gegeben, und spielte die Hauptrolle im späteren Sci-Fi-Kultfilm „Blade Runner“ (1982) von Ridley Scott (85).

Auf eine Rückkehr ins „Star Wars“-Universum hatte der Mime mit der Begründung keine Lust, dass er seine Figur für unterkomplex halte. „Ich dachte, der Charakter selbst ist relativ dünn. Ich hätte gerne ein wenig Komplikation für die Figur gesehen“, erklärte Ford einmal diesbezüglich.

Obwohl er anders als seine Co-Stars Hamill und Fisher nicht gleich einen Vertrag über drei Filme unterschrieben hatte, konnte Ford jedoch zur Rückkehr bewegt werden, und spielte erneut Han Solo.

Den Wunsch, seine Figur in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ sterben zu lassen, um für den Darsteller wenigstens weitere Fortsetzungen auszuschließen, erfüllte ihm „Star Wars“-Schöpfer Lucas nicht – der Legende nach, weil das Merchandise-Genie befürchtete, dass sich Spielfiguren eines verstorbenen Helden nicht gut verkaufen lassen würden. In „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ (2015), der überaus späten Fortsetzung von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, wurde Fords Wunsch dann Wirklichkeit.

Ärgernis Ewoks

Einen der größten Streitpunkte unter „Star Wars“-Fans stellen in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ die zuckersüßen Ewoks dar. Denn kaum ein zum Realismus neigender Zuschauer mag den Ureinwohnern des Mondes Endor zugestehen, in einer Schlacht nur mit Stein, Pfeil und Bogen bewaffnet die technologisch hochgerüsteten, militärisch ausgebildeten Stormtrooper des Imperiums zu besiegen.

Ja, böse Zungen behaupteten sogar, „Star Wars“-Schöpfer Lucas habe die Ewoks lediglich in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ eingebaut, um nach dem eher düsteren Vorgänger „Das Imperium schlägt zurück“ (1980) kindlichen Zuschauer mit mehr Positivität und einem gewissen Niedlichkeitsfaktor entgegenzukommen. So oder so sah sich Lucas zu der Erklärung genötigt, darauf hinzuweisen, dass die süßen Ewoks in der Schlacht auf dem Waldmond Endor lediglich zur Ablenkung gedient, aber nicht alleine den Sieg eingefahren hätten. Ein ganz typisches Beispiel für den weitverbreiteten, hohen Grad an Absurdität in der Fan-Rezeption der Sternenkriege-Saga.

Ein zerrissener Darth Vader und der beste Trilogie-Abschluss

Trotz dieser kleinen Mankos stellt „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ einen seitdem im „Star Wars“-Universum unerreicht gelungenen Trilogie-Abschluss dar. Natürlich triumphieren die Underdogs hier am Ende, zerstören sowohl den Generator für das Schutzschild des Todessterns als auch die fürchterliche Vernichtungsmaschine selbst.

Die viel spannendere finale Konfrontation spielt sich in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ jedoch im Thronsaal des Imperators ab, in dem sich aus unerklärlichen Gründen mit einem tiefen Schacht auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko befindet.

Der Imperator selbst verfolgt nämlich den Plan, Luke auf die Dunkle Seite der Macht zu ziehen. Als dieser dies letztlich mit den Worten „Ich bin ein Jedi, genau wie mein Vater vor mir“ ausschlägt, ist der Imperator kurz davor, Luke zu töten. Doch dessen Vater Darth Vader – der sich in einem ganz wunderbar anzuschauenden inneren Konflikt zwischen seinem Meister und seinem leiblichen Sohn befindet – tötet stattdessen den Imperator.

Tödlich verletzt, will Vader seinen Sohn Luke ein einziges Mal mit seinen eigenen Augen sehen. Luke, der auch ansonsten keinerlei Versuche unternimmt, das Leben seines Vaters zu retten, gewährt ihm den Wunsch, nimmt Vader seinen für die Lebenserhaltung so wichtigen Helm ab, und „Star Wars“-Zuschauer sehen zum ersten Mal das wahre Antlitz des Oberbösewichts, der mit seiner letzten, aufopferungsvollen Aktion alles wieder gutgemacht hat.

Die Ewoks, Chewbacca (Peter Mayhew, 1944-2019), Han Solo und Co. feiern eine Party, Luke gewährt Anakin Skywalker eine Wikinger-Bestattung, und der bekehrte Sith-Lord erscheint in trauter Eintracht zusammen mit den ebenfalls verstorbenen Obi-Wan Kenobi und Yoda als Machtgeist, doch sieht er urplötzlich ganz anders aus…

George Lucas‘ Fortsetzung von „Star Wars“

Das hängt mit George Lucas‘ Weiterspinnen des „Star Wars“-Universums zusammen. Zwischen 1999 und 2005 erschien nämlich – wie jeder „Star Wars“-Fan weiß – die sogenannte Prequel-Trilogie bestehend aus „Die dunkle Bedrohung“, „Angriff der Klonkrieger“ und dem zweitbesten „Star Wars“-Trilogie-Abschluss „Die Rache der Sith“, und erzählte die Vorgeschichte Darth Vaders.

Anakin Skywalker wurde in „Angriff der Klonkrieger“ und „Die Rache der Sith“ jedoch von Darsteller Hayden Christensen (42) verkörpert, der folgerichtig dann auch als Darth Vader nachträglich in die Machtgeist-Szene am Ende von „Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ eingesetzt wurde (aber nicht in die vorherige Szene des sterbenden Vader). Dies löste nicht unter allen „Star Wars“-Fans Begeisterungsstürme aus – schmälert jedoch den Genuss des einzig rundum gelungenen Trilogie-Finales der Sternenkriege-Saga ein wenig.

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