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Frauke Ludowig: Warum wir Frauen uns mehr unterstützen sollten

„Man trifft mich im Alltag immer ungeschminkt“, verrät Frauke Ludowig im Interview. Die Moderatorin setzt sich für mehr Skin Positivity ein und wünscht sich mehr Solidarität unter Frauen.

Moderatorin Frauke Ludowig weiß sich in Szene zu setzen.
Foto: imago/STAR-MEDIA

Als Moderatorin der RTL-Sendung „Exclusiv – Das Starmagazin“ zeigt sich Frauke Ludowig (59) stets perfekt gestylt vor der Kamera. Privat mag es die 59-Jährige lieber natürlich. „Man trifft mich im Alltag immer ungeschminkt“, verrät die Mutter zweier Töchter im Interview.

Auch auf Instagram zeigt sich die Promi-Expertin regelmäßig „oben ohne“. Neben vielen positiven Komplimenten finden sich dann auch Beleidigungen. „Insbesondere wir Frauen könnten uns in der Hinsicht deutlich mehr untereinander unterstützen. Statt Hasskommentare im Netz zu verbreiten, könnten wir uns doch öfters mal auch ein Kompliment mit auf den Weg geben“, so die Moderatorin.

Hat es Sie überrascht, so viel positives Feedback auf Ihren ungeschminkten Instagram-Post zu erhalten?

Frauke Ludowig: Ich finde es immer wieder erstaunlich, welch hohe Wellen so ein „ungeschminkt Foto“ doch schlägt. Denn das bin ich ja nun mal ich. Nur weil ich geschminkt bin, bin ich ja keine andere Person. Neben vielen netten Kommentaren und Komplimenten fallen auch schon mal Beleidigungen.

Sehen wir Sie nun öfter ungeschminkt?

Ludowig: Man trifft mich im Alltag immer ungeschminkt. Auf dem Wochenmarkt, beim Bäcker oder auf dem Weg zum Sender. Für meine Sendungen werde ich dann geschminkt, klar, aber im Alltag bevorzuge ich eher einen natürlicheren Look. Deswegen habe ich für meine Pflegelinie „pur lu by frauke ludowig“ bei QVC jetzt auch eine „Serum Foundation“ entwickelt, die leicht deckend ist und gleichzeitig pflegt – für diejenigen, die sich eben „oben ohne“ doch noch nicht trauen. Verkaufsstart ist am Montag, 27. März, bei QVC.

Trotz Emanzipation und neuem Selbstbewusstsein: Sind Frauen in unserer Gesellschaft oft zu selbstkritisch mit ihrem Äußeren?

Ludowig: Leider ja. Auch wenn unsere Gesellschaft sich in der Hinsicht die letzten Jahre deutlich weiter nach vorne entwickelt hat, so gibt es noch viel in diese Richtung zu tun. Nicht zuletzt spielen die sozialen Medien eine wichtige Rolle hierbei. „Anders“, „authentisch“, „natürlich“ – all diese Attribute werden willkommen geheißen, doch so wirklich ganz werden sie nicht akzeptiert. Das kommt wieder daher, dass es irgendwo doch eine „Norm“ gibt, an der wir uns orientieren sollen. Und wenn du dann doch nicht anders genug bist und zu sehr mit der „Norm“ schwimmst, ist dies auch wieder falsch. Es muss demnach noch viel mehr Raum und Akzeptanz geschaffen werden für Individualität und freie Entfaltung, weg von irgendwelchen gesellschaftlichen Erwartungen und unrealistischen Zielen.

Insbesondere wir Frauen könnten uns in der Hinsicht deutlich mehr untereinander unterstützen. Statt Hasskommentare im Netz zu verbreiten, könnten wir uns doch öfters mal auch ein Kompliment mit auf den Weg geben. Auch außerhalb von Social Media. Solche vermeintlichen „Kleinigkeiten“ wie ein Kompliment können schon einen großen Unterschied machen.

Haben auch Sie manchmal mit Selbstzweifeln zu kämpfen?

Ludowig: Natürlich habe ich auch manchmal Tage, an denen ich mich nicht hundertprozentig wohl in meiner Haut fühle und wahrscheinlich zu selbstkritisch mit mir selbst bin. Ich denke, dass das jede Frau kennt, trotzt Emanzipation und neu vermittelten Selbstbewusstsein.

Vor allem junge Mädchen leiden oft unter dem auf Instagram vermittelten Schönheitsideal. Was war Ihnen besonders wichtig, Ihren Töchtern mit auf den Weg zu geben?

Ludowig: Dieser Druck scheint in den vergangenen Jahren noch viel extremer geworden zu sein. Ich habe deshalb sehr früh versucht, meinen Töchtern ein gutes Vorbild in dieser Hinsicht zu sein. Als Person, die in der Öffentlichkeit steht, bin ich ständig der Begutachtung und Beurteilung mir größtenteils fremder Menschen ausgesetzt. Mit den Jahren habe ich aber einiges an Lebenserfahrung und dadurch auch Selbstbewusstsein sammeln können, was mir geholfen hat, mir selbst diesen Druck zu nehmen. Die wichtigste Erkenntnis, die ich für mich hatte, war zu verstehen, dass man sich selbst den größten Druck macht und sein strengster Kritiker ist. Als QVC-Botschafterin spreche ich mich zudem für mehr Skin Positivity und natürliche Haut aus. Daher gibt es von mir auch zwischendurch mal Bilder, wo ich mich ungeschminkt zeige.

Welche Frauen haben Sie selbst geprägt, haben Sie Vorbilder?

Ludowig: Meine Mutter ist für mich das größte Vorbild. Ich habe viel von ihr gelernt. Fleiß, Sparsamkeit und Bodenständigkeit. Wir haben ein ganz besonderes Verhältnis, telefonieren jeden Tag miteinander. Für mich ist jedoch auch jede einzelne Frau ein Vorbild, die an dem Punkt in ihrem Leben angekommen ist, an dem sie sich von gesellschaftlicher Kritik und unrealistischen Schönheitsidealen nicht mehr beirren lässt. Selbstliebe und Selbstakzeptanz ist die einzig wahre und authentische Antwort auf Kritiker. Familie und Freunde können uns dabei helfen, diese zu entwickeln, vollkommen annehmen und an ihr arbeiten, können aber nur wir selbst.

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