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Lange Karriere: Das musste sich Birgit Schrowange schon alles anhören

Birgit Schrowange ist zurück im TV. Die Moderatorin verrät im Interview, was sie sich früher anhören musste – und wieso sie sich davon nicht beeinflussen ließ.

Die Sat.1-Show "Birgits starke Frauen" startet am 30. Mai.
Foto: © SAT.1 / Marc Rehbeck

Birgit Schrowange (64) ist zurück! In der Sat.1-Reportagereihe „Birgits starke Frauen“ (montags, 20:15 Uhr, Sat.1) trifft sie „außergewöhnliche Frauen mit außergewöhnlichen Geschichten“. Dabei sind bekannte Frauen und auch „unbekannte Frauen, die Vorbilder sind und die für sich, für ihre Familien oder für andere tagtäglich ihr Leben meistern“. Im Interview mit spot on news erklärt die ehemalige „Extra“-Moderatorin, wie sie selbst andere Frauen inspiriert.

Wie fühlt es sich an, wieder vor der Kamera zu stehen?

Birgit Schrowange: Es ist schön. Ich hatte zwei Jahre Fernsehpause und es war für mich immer etwas verwunderlich, wenn es hieß, ich sei in TV-Rente. Als Rentnerin habe ich mich nie gesehen. Ich hatte nur mit meiner Sendung „Extra“ aufgehört, weil mich das nicht mehr erfüllt hat. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich nun einige Angebote von verschiedenen Sendern bekam. Ich habe mich für Sat.1 entschieden, weil mir die Formate hier am besten zusagten. Sie sind spannend und interessant, das sehe ich als wertschätzendes Geschenk zum Abschluss meiner Karriere. Damit habe ich jetzt alle Sender durch. Ich habe beim WDR angefangen, war dann elf Jahre beim ZDF, anschließend 25 Jahre bei RTL. Wenn ich jetzt noch mal 25 Jahre bei Sat.1 mache, bin ich 88 und dann höre ich auf (lacht).

Nun startet „Birgits starke Frauen“. Auf was können sich die Zuschauer und Zuschauerinnen freuen?

Schrowange: Ich porträtiere Frauen, die Inspiration und Vorbild für andere Frauen sind. Frauen, die niemals aufgegeben haben, die ihr Ding machen, die ganz bei sich sind. Ich treffe dabei viele unterschiedliche Frauen, die auch mich inspirieren und mir zeigen, dass alles möglich ist. Ich habe zum Beispiel mit der ältesten Pilotin Deutschlands gedreht, die 82-jährige Ingrid, die immer noch fliegt. Sie strahlt eine Lebendigkeit und Jugend aus – trotz ihrer Falten im Gesicht. Sie hat lebendige, blaue Augen und eine Vitalität, die mitreißt. Sie ist 1940 geboren, als Frauen wirklich nichts wert waren. Diese Frau hat mich tief beeindruckt. Aber ich treffe in der Sendung auch junge Frauen, die im sozialen Bereich Großartiges leisten. Oder eine Frau, die aus Syrien geflohen ist, hier die Sprache gelernt und ein Unternehmen gegründet hat. Das sind alles Vorbilder für uns Frauen, die zeigen, dass man alles erreichen kann.

Zudem kommt die Doku „Ich, Birgit Schrowange!“ (30.5., 22:20 Uhr) über Sie. Was ist Ihre größte Stärke, wie inspirieren Sie andere Frauen?

Schrowange: Meine größte Stärke ist eine gewisse Penetranz. Die hatte ich schon immer. Und Durchhaltevermögen: Ich habe nie aufgegeben. Als ich jung war, hat man mir gesagt, dass ich keine Ausstrahlung habe und nie ins Abendprogramm komme. Von solchen Aussagen habe ich mich nicht beeinflussen lassen. Wenn man sich daran orientiert, wird das zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung. So kommt man nicht voran. Das gebe ich anderen Frauen immer wieder mit: Lasst euch nicht beirren! Egal, was man euch sagt, ihr müsst auf euch hören und euer Ding machen! Schaut nach vorne und lasst euch nicht beeinflussen.

Gibt es einen Bereich, in dem Sie sich noch weiterentwickeln oder verwirklichen wollen?

Schrowange: Ich könnte mir vorstellen, noch einmal etwas ganz Neues anzufangen. Ich hatte so einen Spaß daran, mit Ingrid zu fliegen, dass ich darüber nachgedacht habe, den Flugschein zu machen. Allerdings bin ich ein etwas bequemer Mensch. Und das gewinnt dann oft die Oberhand. Ich versuche aber immer, Frauen mitzugeben, das zu machen, was sie lieben. Auch wenn die Leute die Nase rümpfen. Wenn eine Frau zum Beispiel Bauchtanz lernen möchte, dann soll sie das machen – egal, was ihr Mann oder die Nachbarn sagen.

Kennen Sie so etwas auch?

Schrowange: Ich singe einfach gerne und habe mir damit einen kleinen Traum erfüllt: Ich habe eine Platte gemacht und Gesangsunterricht genommen. Ein paar Mal war ich sogar bei Florian Silbereisen. Ich habe ein Duett gesungen mit Bernhard Brink, Isabel Varell und Andy Borg. Dabei kann ich überhaupt nicht gut singen. Ich bin wirklich nicht die beste Sängerin unter der Sonne, aber ich mache es gerne und mit Leidenschaft. Es macht mir auch Spaß, damit öffentlich aufzutreten. Da habe ich überhaupt keine Scheu. Ich habe bei der Benefiz-Konzertreihe „Cover Me“ von Dirk Bach gesungen – und war mit Sicherheit die schlechteste Sängerin. Barbara Schöneberger war auch dabei. Irgendwann sagte sie mal zu mir: „Mensch, du bist mutig! Du kannst eigentlich nicht singen, gehst aber mit einem Selbstbewusstsein auf die Bühne …“ Ich habe das eben mit Leidenschaft gemacht – und sehr viel Applaus bekommen. Das ist mein Traum, den ich mir verwirklicht habe. Man muss nicht immer in allem perfekt sein …

spoton