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Lilly Krug: „Ich war schon als Kind am Set dabei“

Schauspielerin Lilly Krug ist am Filmset aufgewachsen. Während die 21-Jährige in „Shattered – Gefährliche Affäre“ ihre erste Hauptrolle übernahm, war ihre Mutter Veronica Ferres eine der Produzentinnen des Films.

Lilly Krug übernahm in "Shattered - Gefährliche Affäre" das erste Mal eine Hauptrolle.
Foto: imago/Future Image

Der erste Film mit Lilly Krug (21) in der Hauptrolle kommt am 24. November in die deutschen Kinos. Für „Shattered – Gefährliche Affäre“ hat die junge Schauspielerin bei ihrem Psychologie-Studium in Los Angeles eine Pause eingelegt. Ihre Mutter, Filmstar Veronica Ferres (57), hat ihr für die Uni-Unterbrechung sicherlich ihren Segen gegeben, denn sie ist eine der Produzentinnen des Thrillers.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät die Schauspielerin, wie die Zusammenarbeit am Set mit ihrer Mutter war und erzählt, wie sie ihren Alltag zwischen Studium und Schauspielerei meistert.

Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle der Sky in „Shattered – Gefährliche Affäre“ vorbereitet?

Lilly Krug: Es ist immer spannend, wenn man einen Charakter spielen kann, der so weit von einem selbst entfernt ist. Es braucht Zeit, eine solche Figur mit all ihren Facetten zu erarbeiten. Dazu habe ich vier Wochen Stunttraining gemacht, um mich physisch vorzubereiten. Sky kann sehr gut mit Waffen umgehen und weiß genau, was sie tut.

Bei der mentalen Vorbereitung muss man sich dagegen sehr tief in diesen Charakter, in die Psyche einfinden. Warum ist sie so, wie sie ist? Was ist in ihrem Familienwesen passiert, dass sie gelernt hat, so mit Liebe und mit Macht umzugehen? Was muss passieren, damit ein Mensch dorthin kommt? Es war sehr interessant, die Psychologie dahinter zu recherchieren. Diese Gratwanderung zu machen zwischen dem Physischen und dem Mentalen hat mich sehr an der Rolle fasziniert.

Hat Ihnen Ihr Psychologie-Studium dabei geholfen, sich in die Rolle einzufinden?

Krug: Ja, ganz sicher. Es hilft in jedem Bereich und im Leben, bei jeder Interaktion, bei jedem Film. Man bekommt eine Idee davon, warum eine Person so ist, wie sie ist. Was sind die Dinge, die einen Menschen prägen und persönlich sehr bewegen?

Eine Hauptrolle in einem Kinofilm ist nicht gerade ein Studentenjob. Wie bekommen Sie beides unter einen Hut?

Krug: Ich liebe mein Studium und die Schauspielerei. Für den Film „Shattered“ habe ich ein Gastsemester eingelegt. Nur so konnte ich mich wirklich auf meine Arbeit fokussieren. Bei einem wichtigen Projekt muss man das machen. Wenn ich keine Hauptrolle habe, studiere ich nebenbei.

Viele Künstler brechen ihre Ausbildung ab, um sich auf die Karriere zu fokussieren. Warum studieren Sie weiter?

Krug: Ich liebe Menschen und habe ein tiefes Interesse an ihnen. Diese Liebe findet sich auch in der Psychologie wieder, wenn ich zum Beispiel eine Person wirklich verstehen möchte. Wenn ich mir einen Charakter, eine Figur oder eine Geschichte für einen Film erarbeite, ist es das Gleiche. Deswegen macht es auch Sinn, mein Studium weiterzumachen, es hilft mir sehr dabei.

Sie sind durch Ihre Familie oft von Promis umgeben. Was hält Sie am Boden?

Krug: Ich bin total dankbar für das Leben, das ich habe und all die Erfahrungen, die ich so früh machen durfte. Ich war schon als Kind am Set dabei und bin mit Museen und Theater aufgewachsen. Ich war im Kunstkindergarten und habe dort zum Teil schreckliche Gemälde gemacht (lacht), aber Kinder sind einfach sorglos, ihnen ist egal, ob die Farben oder Kompositionen zusammenpassen. Ähnlich ist es mit Schauspielern und Schauspielerinnen. Sie sind die beste Version von sich selbst, wenn ihnen egal ist, wie sie aussehen, wenn sie nicht drauf achten, ob die Kamera läuft und einfach im Moment die Szene leben.

Sie stehen noch am Anfang Ihrer Karriere. Wer ist Ihr größtes Vorbild?

Krug: Ich habe so viele. Meine Vorbilder sind vor allem Menschen, die mit sehr viel Geduld, Liebe und Dankbarkeit durchs Leben gehen. Es gibt so viele leidvolle Dinge, die gerade auf der Welt passieren. Und da schaue ich eher zu empathischen, gütigen Menschen auf.

Sie kennen Ihren Co-Star im Film, John Malkovich (68), schon seit vielen Jahren. Wie war es, mit ihm zu arbeiten?

Krug: Total schön, weil die Vertrautheit da war. Er hat mit mir das Drehbuch gelesen und wir haben uns zusammen auf die Rolle vorbereitet. Er ist sehr inspirierend und ein Meister der Schauspielerei. Er bringt etwas Einzigartiges in jeden einzelnen Charakter. In dem Film ist er essenziell, weil er die Leichtigkeit und den Humor reinbringt. Es war toll, mit ihm zu arbeiten.

Sie teilen mit Ihrer Mutter die Leidenschaft für die Schauspielerei. Fragen Sie Veronica Ferres gerne um Rat, wenn Sie sich beruflich unsicher sind?

Krug: In diesem Film war sie eine der Produzentinnen. Vor Ort hatten wir nicht wirklich Zeit, über irgendetwas zu sprechen. Ich bin sehr dankbar, dass Mama mich fliegen und selbst Entscheidungen treffen lässt. Ich habe wirklich das Gefühl, sie vertraut mir. Es war schön zu sehen, wie stolz sie auf mich und all das, was wir zusammen gemacht haben, war.

Promitöchtern wie Leni Klum, Nele Ludowig oder Ihnen wird gerne mal angedichtet, nicht selbst für ihren Erfolg verantwortlich zu sein. Was sagen Sie dazu?

Krug: Es gibt diesen Spruch: ‚Deine Eltern können Türen öffnen, aber durchlaufen musst du selbst‘. Natürlich kenne ich von klein auf Menschen wie John (Malkovich). Die Schauspielerei ist aber eine so komplexe und kompetitive Industrie, dass keine Person Besetzungsentscheidungen alleine treffen kann. Ganz viele Leute müssen an einen glauben, damit man eine Rolle bekommt.

Auf welches Projekt von Ihnen dürfen sich Ihre Fans als nächstes freuen?

Krug: Der Film „Plane“ mit Gerald Butler [53] kommt Anfang nächsten Jahres heraus. Den Film habe ich drei Monate lang in Puerto Rico gedreht.

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