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Trotz Frank Schätzings Kritik: ZDF-Serie „Der Schwarm“ startet stark

Die ersten beiden Folgen der ZDF-Serie „Der Schwarm“ holten starke Quoten. Trotz der Kritik von Autor Frank Schätzing und hoher Aufrufzahlen in der Mediathek im Vorfeld.

Klaas Heufer-Umlauf, Leonie Benesch und Oliver Masucci (v.l.) in "Der Schwarm".
Foto: ZDF/Fabio Lovino

Die Schelte von Vorlagenautor Frank Schätzing (65) hat offenbar nicht geschadet: Die Bestsellerverfilmung „Der Schwarm“ ist im ZDF stark gestartet. 6,82 Millionen Zuschauer schalteten laut den offiziellen AGF-Daten am Montag beim Serienauftakt ein. Das bedeutet einen beachtlichen Marktanteil von 24,4 Prozent.

Die guten Quoten im linearen Fernsehen sind umso beachtlicher, als „Der Schwarm“ schon vor TV-Start in der Mediathek starke Abrufzahlen erzielte. Das ZDF vermeldete letzte Woche einen Rekord. Keine andere Streaming-Serie startete demnach besser.

Die erste Folge soll zwischen dem 22. Februar und dem 1. März zwei Millionen Mal aufgerufen worden sein. Episode zwei erreichte immerhin noch 1,5 Millionen Abrufe, Part drei 1,4 Millionen. Die restlichen Folgen der achtteiligen Serie wurden erst später hochgeladen.

„Es pilchert“: Frank Schätzing kritisiert Serienversion des ZDF

Frank Schätzing ließ derweil kein gutes Haar an der Umsetzung seines Bestsellers von 2004. Gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte er die Adaption im Vorfeld mit den kitschigen Verfilmungen von Rosamunde Pilcher (1924-2019) verglichen, die für das ZDF ein Quotenzugpferd sind. „Es pilchert mehr, als es schwärmt“, sagte der Autor.

Er störte sich an den Liebesgeschichten, die den Figuren seines Ökothrillers über eine mysteriöse Bedrohung aus dem Meer angedichtet wurden. „Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV“, so Schätzing. Sein Fazit: Die Serie bleibe „unter ihren Möglichkeiten“. Der Schriftsteller war zunächst an der Verfilmung beteiligt, verließ das Projekt aber aufgrund künstlerischer Differenzen.

Das ZDF verteidigte gegenüber der Nachrichtenagentur spot on news sein Prestige-Projekt. Es sei „eine sehr gelungene und zeitgemäße Adaption des Romans aus dem Jahr 2004. Verfilmungen von literarischen Stoffen unterscheiden sich in Erzählform und Dramaturgie immer und erheblich vom Ursprungsmedium Buch.“

Die Zuschauer sollen sich bei der TV-Ausstrahlung ein eigenes Bild machen, so die Hoffnung der Macher. Diesem Aufruf sind jedenfalls viele Menschen gefolgt.

spoton