Ein 70-Jähriger wurde im Internet betrogen, indem er einen angeblichen Microsoft-Mitarbeiter anrief, der Zugriff auf seinen PC erlangte und Geld ins Ausland transferierte.
Heidelberg: Betrug durch angeblichen Microsoft-Mitarbeiter
Heidelberg (ost)
Am Dienstag hat ein 70-jähriger Mann eine Anzeige bei der Polizeistation Heidelberg-Nord erstattet, weil er Opfer von Internetbetrug wurde. Der ältere Herr hatte zuvor seinen Social-Media-Account genutzt, um Videos anzusehen. Plötzlich erschien ein Pop-up-Fenster im Browser, das besagte, dass Inhalte gesperrt wurden und der Nutzer den Microsoft-Support kontaktieren sollte. Eine Telefonnummer wurde angegeben. Anstatt jedoch den Kundendienst zu erreichen, wurde der 70-Jährige bei seinem Anruf an einen Betrüger weitergeleitet. Der Mann, der sich als Mitarbeiter von Microsoft ausgab, überredete den Senior dazu, ein Programm herunterzuladen und auf seinem Computer zu installieren. Dadurch erlangte der Betrüger Zugriff auf den PC. Anschließend behauptete der Betrüger, dass er die Bankverbindung des 70-Jährigen benötige, da angeblich bereits Geld vom Konto des Mannes abgebucht worden war.
Ohne es zu wissen, ermöglichte der Senior dem Betrüger, das zu tun, was angeblich schon geschehen war. Mit dem Zugriff und den Bankdaten konnte der Unbekannte tatsächlich Geld ins Ausland transferieren. Im Verlauf des Telefonats kamen dem 70-Jährigen zunehmend Zweifel an der Seriosität des vermeintlichen Mitarbeiters, weshalb er die Internetverbindung unterbrach. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch bereits ein Schaden im vierstelligen Bereich entstanden.
Die Polizeistation Heidelberg-Nord ermittelt nun wegen Betrugs.
Die Polizei empfiehlt generell bei Nachrichten von Microsoft und anderen Softwareherstellern:
Wenn Sie Opfer geworden sind:
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Baden-Württemberg für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Baden-Württemberg zwischen 2022 und 2023 stiegen von 11144 auf 13531 Fälle an. Im Jahr 2022 wurden 4056 Fälle gelöst, während im Jahr 2023 4420 Fälle aufgeklärt wurden. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 3146 auf 3473, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 2153 auf 2380 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 993 auf 1093 anstieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 1119 auf 1331. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 11.144 | 13.531 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 4.056 | 4.420 |
Anzahl der Verdächtigen | 3.146 | 3.473 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 2.153 | 2.380 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 993 | 1.093 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.119 | 1.331 |
Quelle: Bundeskriminalamt