Die Bundespolizei Waidhaus nahm sechs Personen fest, darunter Urkundenfälscher und Haftbefehlevollstrecker.
München: Grenzkontrollen am Wochenende in Waidhaus
Waidhaus (ost)
Waidhaus – Polizeibeamte der Bundespolizeiinspektion Waidhaus haben am vergangenen Wochenende (7. – 8. Dezember) sechs Mal die Handschellen klicken lassen. Bei Grenzkontrollen an der A6 vollstreckten sie drei Haftbefehle, entlarvten zwei Fälscher von Urkunden und schickten einen Nordafrikaner zurück in sein Heimatland. Drei der Festgenommenen befinden sich nun in der Justizvollzugsanstalt Weiden und der Abschiebehaftanstalt Hof. Zwei Männer wurden nach Tschechien zurückgeschickt. Die Bundespolizeiinspektion Waidhaus hat außerdem Ermittlungsverfahren wegen versuchter illegaler Einreise und Urkundenfälschung eingeleitet.
Ein 30-jähriger Bulgare zog am Samstag nicht nur das Interesse der Bundespolizisten an der A6 bei Waidhaus auf sich. Auch die Staatsanwaltschaft Koblenz suchte den Osteuropäer in zwei Fällen. Da er seine Geldstrafe aus zwei Gerichtsverfahren bislang nicht bezahlt hatte und sich versteckt hielt, erließ die Justizbehörde zwei Haftbefehle gegen ihn. Bereits im März und September 2023 hatte ihn das Amtsgericht Koblenz wegen Betrugs zu Geldstrafen in Höhe von 1.800 und 1.200 Euro verurteilt. Beamte der Bundespolizei Waidhaus kontrollierten den 30-Jährigen jetzt bei Grenzkontrollen und forderten ihn auf zu zahlen. Da er seine Justizschulden in Höhe von 3.000 Euro nicht begleichen konnte, muss er nun die im Haftbefehl angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe von 100 Tagen in der Justizvollzugsanstalt Weiden absitzen.
Nur kurze Zeit später klickten die Handschellen an der A6 ein zweites Mal. Bei der Kontrolle eines Russen bemerkten die erfahrenen Grenzbeamten Manipulationen an dem Visum des 29-Jährigen. Er hatte das Ablaufdatum seines Visums geändert, um sich einen längeren Aufenthalt im Schengenraum zu verschaffen. Die Bundespolizisten deckten den Betrugsversuch auf und nahmen den 29-Jährigen fest. Er muss nun mit einem Ermittlungsverfahren wegen Urkundenfälschung rechnen. Beamte wiesen ihn anschließend nach Tschechien zurück.
Ähnlich erging es einem Insassen eines Fernreisebusses auf dem Weg nach München. Der 46-jährige Reisende aus Sri Lanka konnte den Grenzbeamten der Bundespolizei kein Visum für die Einreise nach Deutschland vorlegen. Die Beamten nahmen ihn noch an der A6 fest und brachten ihn in die Abschiebehaftanstalt nach Hof. Dort wartet er nun auf seine Abschiebung nach Sri Lanka.
Am Samstagabend vollstreckten die Beamten einen weiteren Haftbefehl. Ein 57-jähriger Rumäne hatte noch offene Justizschulden aus einem Gerichtsverfahren des Amtsgerichts Starnberg wegen Betrugs. Da er die vom Gericht angeordnete Geldstrafe in Höhe von 2.000 Euro jedoch nicht bezahlt hatte, erließ die Staatsanwaltschaft München Haftbefehl gegen ihn. Beamte der Bundespolizei kontrollierten den 57-Jährigen jetzt bei Grenzkontrollen an der A6 und nahmen ihn fest. Da er seine offenen Justizschulden nicht begleichen konnte, muss er nun die im Haftbefehl angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe von 50 Tagen in der Justizvollzugsanstalt Weiden absitzen.
Auch in der Nacht auf Sonntag wurde es den Beamten an der Grenzkontrollstelle Waidhaus nicht langweilig. Kurz nach Mitternacht kontrollierten sie einen weiteren gesuchten Straftäter und baten ihn zur Kasse. Das Amtsgericht Wunsiedel verurteilte den 24-jährigen Tschechen im November 2023 wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.200 Euro. Diese bezahlte er bereitwillig und entging somit der im Haftbefehl angeordneten Ersatzfreiheitsstrafe.
Ein 28-jähriger Inder versuchte am Sonntag, die Beamten mit einem gefälschten Aufenthaltstitel zu täuschen und wurde nach Tschechien zurückgeschickt. Der Insasse eines Fernreisebusses nach Mailand legte den Beamten einen gefälschten rumänischen Aufenthaltstitel vor und flog auf. Er muss sich nun wegen Urkundenfälschung und versuchter unerlaubter Einreise verantworten. Die Beamten wiesen ihn nach Tschechien zurück.
Quelle: Presseportal