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Auffahrunfall auf Autobahn 1 in Wildeshausen

Während der Rettungsmaßnahmen wurde ein Ersthelfer wegen Videoaufnahmen von eingeklemmtem Fahrer angezeigt.

Foto: Depositphotos

Delmenhorst (ost)

Während der Rettungsaktionen bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn 1 in Wildeshausen beobachteten Beamte der Autobahnpolizei Ahlhorn ein besorgniserregendes Verhalten eines Ersthelfers.

Ein 20-jähriger Mann aus Hamburg kam am Montag, den 18. November 2024, gegen 15:30 Uhr, als Ersthelfer an der Unfallstelle an und half zunächst bei der Erstversorgung des schwer verletzten Mannes. Die eintreffenden Beamten der Autobahnpolizei Ahlhorn bemerkten jedoch, dass der 20-Jährige Videoaufnahmen an der Unfallstelle machte. Die Aufnahmen zeigten verstörende Szenen: Nahaufnahmen des schwer verletzten und eingeklemmten Fahrers des Kleintransporters, der hilfesuchend in die Kamera schaute.

Aufgrund der angefertigten Aufnahmen, die die Hilflosigkeit des eingeklemmten Fahrers zur Schau stellen, wurde gegen den 20-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs eingeleitet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg ordnete ein Richter die Beschlagnahme des Smartphones an. Das hochwertige Gerät kann als Beweismittel beschlagnahmt werden und wird daher wahrscheinlich nicht in den Besitz des beschuldigten 20-Jährigen zurückkehren.

+++ Pressemitteilung vom Montag, 18. November 2024 +++

Bei einem Auffahrunfall am Montag, 18. November 2024, gegen 15:20 Uhr, auf der Autobahn 1 wurde der Fahrer eines Kleintransporters schwer bis lebensgefährlich verletzt.

Zur Unfallzeit fuhr eine 35-jährige Frau aus Polen mit einem Sattelzug zwischen den Anschlussstellen Wildeshausen-West und Wildeshausen-Nord auf dem rechten von zwei Fahrstreifen in Richtung Hamburg und musste ihr Fahrzeug aufgrund des Verkehrs auf etwa 20 km/h abbremsen.

Der Fahrer eines nachfolgenden Kleintransporters erkannte das Bremsen des Sattelzugs zu spät und fuhr fast ungebremst auf das Heck des Sattelanhängers auf.

Der Fahrer des Kleintransporters, vermutlich ein Mann aus Rumänien, war zunächst in seiner Fahrerkabine eingeklemmt und musste von den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Wildeshausen befreit werden. Anschließend wurde er dem Rettungsdienst übergeben. Danach wurde er mit einem Rettungshubschrauber, der zwischenzeitlich auf der gesperrten Straße gelandet war, in ein Krankenhaus geflogen. Die Fahrerin des Sattelzugs blieb unverletzt.

An der Anschlussstelle Wildeshausen-West errichteten Beamte der Autobahnpolizei Ahlhorn eine Sperrung der Fahrbahn in Richtung Hamburg, die dann von der zuständigen Autobahnmeisterei übernommen wurde. Neben Mitarbeitern der Autobahnmeisterei waren 35 Feuerwehrleute sowie zwei Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug und ein Rettungshubschrauber am Unfallort im Einsatz.

Die Sperrung der Fahrbahn in Richtung Hamburg besteht weiterhin, da die Unfallaufnahme noch nicht abgeschlossen ist. Außerdem müssen ausgelaufene Betriebsstoffe beseitigt und der stark beschädigte Kleintransporter von einem Abschleppunternehmen geborgen werden. Die Aufhebung der Sperrung ist frühestens am späten Abend zu erwarten.

Der Sachschaden wurde auf etwa 50.000 Euro geschätzt. Der Verkehr staute sich zwischenzeitlich bis zum Ahlhorner Dreieck.

Die Personalien des unfallverursachenden Mannes sind noch nicht abschließend geklärt und müssen noch ermittelt werden.

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Verkehrsunfällen in Niedersachsen für 2023

Im Jahr 2023 gab es in Niedersachsen insgesamt 211.737 Verkehrsunfälle. Davon waren 32.471 Unfälle mit Personenschaden, was 15,34% aller Unfälle entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 4.271 Fälle aus, was 2,02% aller Unfälle entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel waren mit 1.665 Fällen oder 0,79% vertreten. Die übrigen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 173.330, was 81,86% aller Unfälle ausmacht. Insgesamt ereigneten sich 24.125 Unfälle innerorts (11,39%), 13.995 außerorts (6,61%) und 3.672 auf Autobahnen (1,73%). Es gab 423 Getötete, 5.122 Schwerverletzte und 36.247 Leichtverletzte.

2023
Verkehrsunfälle insgesamt 211.737
Unfälle mit Personenschaden 32.471
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden 4.271
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 1.665
Übrige Sachschadensunfälle 173.330
Ortslage – innerorts 24.125
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) 13.995
Ortslage – auf Autobahnen 3.672
Getötete 423
Schwerverletzte 5.122
Leichtverletzte 36.247

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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