Landrat Andreas Müller zieht positive Halbzeitbilanz: Wenige Verstöße dank konsequentem Handeln und hoher Polizeipräsenz. Sicherheit als behördenstrategisches Ziel.
Strategische Fahndung in Siegener Innenstadt
Siegen (ost)
Nach zwei Wochen Strategischer Fahndung in der Siegener Innenstadt zieht Landrat Andreas Müller eine Halbzeitbilanz. Als Leiter der Kreispolizeibehörde hat er Anfang Mai zum dritten Mal nach 2021 und 2024 eine Strategische Fahndung angeordnet. Diese ermöglicht es der Polizei, vier Wochen lang ohne konkreten Anlass Personen zu kontrollieren und z.B. auch in Taschen oder Rucksäcke zu schauen. Am 5. Mai hat die Maßnahme begonnen. Seither wurden 430 Personen in der Siegener Innenstadt kontrolliert, 315 Bürgerinnen und Bürger wurden durchsucht. Lediglich zwölf hatten Gegenstände oder andere Dinge dabei, die sichergestellt wurden. In fünf Fällen wurden Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz gefertigt. Zudem wurden zwei Aufenthalts- und Bereichsbetretungsverbote ausgehändigt. Diese werden ebenfalls von den Beamtinnen und Beamten überwacht. Direkt am ersten Tag verstieß ein 17-Jähriger gegen das gegen ihn verhängte Verbot. Er erhielt einen Platzverweis. Jetzt erwartet ihn ein Zwangsgeld.
„Mit der Strategischen Fahndung wollen wir vor dem Sommer noch einmal deutlich machen, dass es keine rechtsfreien Räume in der Siegener Innenstadt gibt“, unterstreicht Landrat Andreas Müller. Dass bisher nur vergleichsweise wenige Verstöße festgestellt wurden, ist für Müller auch das Ergebnis des konsequenten Handelns der letzten Jahre.
Die Sicherheit in der Siegener Innenstadt hat der Landrat zum behördenstrategischen Ziel der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein gemacht. Zuletzt hatte Müller im März eine „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) bei der Kreispolizeibehörde eingerichtet. In ihr fokussieren sich 20 Kolleginnen und Kollegen ausschließlich auf den Bereich zwischen Bahnhof und Kölner Tor: „Mit der BAO ist eine starke Polizeipräsenz und das konsequente Einschreiten bei Verstößen verbunden“, führt der Landrat aus: „Hier geht es sowohl darum, Kriminalität zu unterbinden, als auch das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken“, betont Müller: „Die positiven Rückmeldungen, die uns aus der Bevölkerung und von den Ladenbesitzen im Bereich Sandstraße und Kunstweg erreichen, decken sich mit unseren objektiven Feststellungen und zeigen mir ganz deutlich, dass sich gerade in Sicherheitsfragen ein langer Atem auszahlt,“ ist Andreas Müller überzeugt.
Die strategische Fahndung ist in ein umfangreiches Maßnahmenkonzept, das von der „BAO Sichere Innenstadt Siegen“ koordiniert und unter ihrer Leitung umgesetzt wird, eingebunden. Dazu gehören z.B. auch der Einsatz einer mobilen Wache, der regelmäßige Austausch mit der Stadt Siegen, mit Anwohnern und Gewerbetreibenden sowie die Entwicklung von Vorschlägen für die Stadt Siegen zur Verbesserung der kriminalgeografischen Strukturen im Bereich Kunstweg/Sandstraße.
Auch der Abteilungsleiter der Kreispolizeibehörde, LPD Klaus Bunse, ist mit dem Zwischenstand sehr zufrieden. „Wie schon im letzten Jahr war die Strategische Fahndung auch in diesem Jahr eine Punktlandung. Zu gravierenden Straftaten ist es in den letzten beiden Wochen im Innenstadtbereich nicht gekommen und auch die Zahlen sprechen für uns. Mehr als 310 Durchsuchungen und gerade einmal zwölf Sicherstellungen zeigen, dass sich der kontinuierliche hohe direktionsübergreifende Kräfteansatz lohnt.“
Im Rahmen der Strategischen Fahndung finden auch weiterhin die gemeinsamen Schwerpunkteinsätze mit dem Ordnungsamt der Stadt Siegen und der Bundespolizei statt.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Drogenraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 70.510 Fälle von Drogenkriminalität registriert, wobei 63.352 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 56.367 Verdächtige, darunter 49.610 Männer, 6.757 Frauen und 16.655 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 73.917, wobei 65.532 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 57.879 Verdächtige, darunter 51.099 Männer, 6.780 Frauen und 18.722 nicht-deutsche Verdächtige. Im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen, das die meisten Drogenfälle in Deutschland im Jahr 2023 verzeichnete (73.917), ist die Situation in anderen Regionen möglicherweise weniger besorgniserregend.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 70.510 | 73.917 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 63.352 | 65.532 |
Anzahl der Verdächtigen | 56.367 | 57.879 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 49.610 | 51.099 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 6.757 | 6.780 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 16.655 | 18.722 |
Quelle: Bundeskriminalamt