Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Hannover: Baby-Leiche in Müll gefunden

Der Fund des toten Säuglings schockt die niedersächsische Hauptstadt.

Mülltonne
Mülltonne (Symbolfoto)
Foto: Depositphotos

In einer Mülltonne in Hannover wurde die Leiche eines Babys gefunden. Jetzt soll das Kind obduziert werden, ordnete die Staatsanwaltschaft an. Dies berichtet eine Sprecherin der Anklagebehörde in Hannover.

Die Staatsanwaltschaft leitete umgehend ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Tötung durch Unterlassen ein, berichtet „Bild“. Ziel ist es zu ermitteln, on der Säugling bei der Geburt lebensfähig war oder ob es sich um eine Totgeburt handelt.

Nach dem Ergebnis der Obduktion richten sie die weiteren Schritte der Polizei. Die mutmaßliche Mutter soll laut „Bild“ am Mittwoch selbst die Polizei gerufen haben. Die Beamte machten sich darauf hin auf dem Weg zum genannten Ablageort und fanden die Leiche in einer Mülltonne an der Schierholzstraße im Stadtteil Misburg-Nord.

Mutter ließ sich im Krankenhaus behandeln

Die 27-Jährige begab sich erst nach der Geburt ins Krankenhaus, um sich dort medizinisch betreuen zu lassen. Gegen sie und dem 22-Jährigen vermutlichen Vater wurden die Ermittlungen aufgenommen. Die beiden wurden verhört. Die Ermittlungen der Polizei laufen im vollen Umfang, Spuren am Fundort wurden gesichert und Anwohner befragt.

Die Hintergründe der Tat sind bislang ungeklärt.

Tag der vermissten Kinder – Aktuell sucht die Polizei 182 Kinder aus Niedersachsen

In Niedersachsen gelten derzeit 1231 Personen offiziell als vermisst. 182 davon sind Kinder bis 13 Jahre und 388 Jugendliche bis 17 Jahre. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen rät dazu, in Vermisstenfällen frühzeitig die örtliche Polizei mit einzubeziehen.

Der Tag der vermissten Kinder am 25.05. wurde als Aktions- und Gedenktag eingeführt. Anlässlich dieses jährlichen Ereignisses informiert das LKA Niedersachsen über die Anzahl der vermissten Personen und gibt Verhaltenshinweise für Betroffene.

Menschen können aus den unterschiedlichsten Gründen verschwinden. Die genauen Motivlagen werden allerdings nicht erfasst. Als häufige Ursachen werden aber Unglücksfälle, Hilflosigkeit oder auch Suizidabsichten angenommen. In aktuell 69 aller Vermisstenfälle besteht der Verdacht, dass die vermisste Person Opfer einer Straftat geworden sein könnte. In der Gruppe der vermissten Kinder können, soweit bekannt, Entziehungen durch ein Elternteil sowie das Entweichen aus Heimen als Gründe genannt werden. Auch Unglücksfälle spielen hier eine Rolle. Die allermeisten Kinder tauchen allerdings nach kurzer Zeit wieder auf.

Bei der Benennung der Vermisstenzahlen ist zu beachten, dass die vom LKA Niedersachsen geführte „Vermisstendatei“ dynamisch ist und sich täglich mehrfach ändert, da neue Vermisstenfälle hinzukommen und andere Fahndungen gelöscht werden können. Sie stellt folglich immer eine Momentaufnahme dar. Die genannten Zahlen sind mit Stand vom 16.05.2022.

Wird ein Kind vermisst, so ist schnelles Handeln unerlässlich. Anders als bei verschwundenen Erwachsenen wird bei vermissten Kindern grundsätzlich von einer Gefahr ausgegangen. Die Polizei nimmt unmittelbar die Ermittlungen nach dem Aufenthaltsort oder einer möglichen Gefahr auf. Bestehen Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Straftat, so wird ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Informieren Sie Ihre örtliche Polizei bei Vermisstenfällen so früh wie möglich. Dadurch können die vorhandenen Spuren bestmöglich ausgewertet und weitere Hinweise ermittelt werden.

Was Sie tun können, wenn ihr Kind verschwindet:

  • Erstatten Sie unverzüglich eine Vermisstenanzeige bei der Polizei
  • Rufen Sie die Freundinnen und Freunde des Kindes sowie andere
    Eltern an
  • Sorgen Sie dafür, dass Sie für Rückrufe erreichbar sind bzw. jemand Zuhause ist, falls Ihr Kind zwischenzeitlich gefunden wird oder Heim kommt
  • Suchen Sie an vertrauten Orten und besprechen Sie dies ggf. mit der Polizei
  • Bleiben Sie ruhig und konzentriert

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren. Allgemeine Tipps und Verhaltensregeln finden Sie hier:

https://www.lka.polizei-nds.de/praevention/aktuellewarnmeldungen/wenn-fremde-kinder-ansprechen-113252.html

as
Quellen: Landeskriminalamt Niedersachsen