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#plötzlichundunerwartet: Todesfällen nach Impfungen – Was es damit auf sich hat!

Einige Impfgegner nutzen in sozialen Medien den Hashtag #plötzlichundunerwartet, um Todesfälle auf die Corona-Impfung zurückzuführen. Dabei wird behauptet, dass es mehr Impftote gibt, als offiziell bekannt. Doch was ist dran an diesen Behauptungen? Newsflash24.de klärt auf.

Symbolbild: Arzt impft Kind #plötzlichundunerwartet
Symbolbild: Arzt impft Kind #plötzlichundunerwartet
Foto: Depositphotos

Impfgegner machen weiterhin Stimmung im Netz, obwohl die Pandemie vorbei ist und Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden und eine Impfpflicht vom Tisch ist. Unter dem Hashtag #plötzlichundunerwartet verbinden sie Todesfälle mit Corona-Impfungen, insbesondere bei jungen Prominenten. Es gibt jedoch keine Belege für diese Behauptungen.

Seit der Zulassung der Impfungen Ende 2020 gibt es Falschbehauptungen rund um angeblich nicht öffentlich gemachte Impfnebenwirkungen. Impfgegner befürchteten, dass es bald viele sogenannte Impftote geben würde, was sich jedoch nicht bewahrheitete. Nun versuchen sie, andere Todesfälle in Zusammenhang mit der Impfung zu bringen und verwenden dazu den Hashtag #plötzlichundunerwartet.

Seit der Einführung des Hashtags #plötzlichundunerwartet sind die Behauptungen von Impfgegnern, dass Corona-Impfungen zu Todesfällen führen, jedoch nicht abgeflaut. Dabei werden Todesfälle immer wieder fälschlicherweise mit der Impfung in Verbindung gebracht. Eine Überprüfung der Todesursachen und ein Zusammenhang mit der Impfung sind jedoch nicht vorhanden.

Diese Verschwörungstheorien werden von Impfgegnern genutzt, um die öffentliche Wahrnehmung der Corona-Impfung zu beeinflussen. Sie verbreiten gezielt Falschinformationen, um Ängste zu schüren und Menschen von der Impfung abzuhalten. Dabei wird jedoch oft ignoriert, dass die Corona-Impfung nachweislich sicher und effektiv ist und dabei hilft, die Pandemie zu bekämpfen.

Informationen über Impfstatistiken: Wichtig sind vertrauenswürdige Quellen

Es ist wichtig, sich auf vertrauenswürdige Quellen zu verlassen und nicht auf Verschwörungstheorien zu hören. Die Impfung ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Pandemie und trägt dazu bei, dass wir wieder zu einem normalen Leben zurückkehren können.

Trotz der fehlenden Belege und offiziellen Bestätigungen wird durch den Hashtag #plötzlichundunerwartet unterstellt, dass es seit Beginn der Impfkampagne einen auffälligen Anstieg bei „plötzlichen und unerwarteten“ Todesfällen gegeben habe. Die Hashtag-User behaupten, dass diese Tode in Wahrheit gar nicht „plötzlich und mit unbekannter Ursache“ seien, wie es auf dem Totenschein steht, sondern die direkte Folge einer Corona-Impfung seien. Die Verwendung des Hashtags soll offenbar nahelegen, dass viele Todesfälle durch Impfungen entweder nicht erkannt oder sogar verschleiert werden.

Kein signifikanter Anstieg von Todesfällen

Allerdings zeigen die Zahlen, dass es keinen signifikanten Anstieg bei Todesfällen gibt, der mit der Corona-Impfung in Verbindung gebracht werden kann. Die meisten Todesfälle in Zusammenhang mit der Impfung sind bekannt und wurden von den zuständigen Behörden gemeldet und untersucht. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Todesfälle aufgrund von Impfungen verschleiert oder nicht erkannt werden. Trotzdem halten Impfgegner an ihrer Argumentation fest und nutzen den Hashtag weiterhin, um Stimmung gegen die Corona-Impfung zu machen.

Im Jahr 2021 haben in Deutschland insgesamt 1,02 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Laut dem Statistischen Bundesamt wurde bei 218 von ihnen „unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen“ als Todesursache angegeben. Davon waren 77 Personen unter 65 Jahre alt. Im Verhältnis dazu haben bis heute fast 65 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Impfdosis erhalten. Das bedeutet, dass nur etwa 0,0004 Prozent der Corona-Impfungen zu tödlichen Folgen führten.

#plötzlichundunerwartet: Nutzer verbreiten in den sozialen Medien deutlich höhere Zahlen

Die Hashtag-Nutzer unterstellen hingegen, dass es eine deutlich höhere Anzahl von vermeintlichen Opfern gebe. Tatsächlich gibt es jedoch keinen deutlichen Anstieg von „plötzlichen und unerwarteten“ Todesfällen im Vergleich zu den Vorjahren. Im Gegenteil: Fälle von plötzlichem Tod unbekannter Ursache sind 2021 sogar gesunken. Es gibt auch keine auffälligen Zunahmen bei Schlaganfällen, Hirninfarkten, Gehirnblutungen oder Herzstillständen im Vergleich zum Jahr vor der Einführung von Impfungen.

Einige der Todesfälle, die von den Hashtag-Nutzern als Beleg für die Gefährlichkeit der Impfungen angeführt werden, haben jedoch tatsächlich keine direkte Verbindung zur Corona-Impfung. Beispielsweise wird der Tod von Lisa Marie Presley, der Tochter von Elvis Presley, in den sozialen Medien oft in Verbindung mit dem Hashtag #plötzlichundunerwartet gebracht. Tatsächlich wurde jedoch keine offizielle Todesursache bekannt gegeben.

Es ist wichtig zu betonen, dass es trotzdem Fälle von schwerwiegenden Impfreaktionen gibt, die jedoch äußerst selten sind. Die meisten dieser Reaktionen treten innerhalb von 30 Minuten nach der Impfung auf und können in Impfzentren oder Arztpraxen schnell behandelt werden. Im Vergleich zu den schwerwiegenden Folgen einer Corona-Infektion sind diese Risiken jedoch vernachlässigbar.

Ein weiterer Faktor, der bei der Bewertung der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Impfungen berücksichtigt werden muss, ist die Anzahl der Todesfälle, die durch die Covid-19-Erkrankung selbst verursacht werden. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie über 90.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Viele dieser Todesfälle hätten möglicherweise verhindert werden können, wenn die Betroffenen geimpft gewesen wären.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Behauptungen der Impfgegner im Netz, wonach es einen Zusammenhang zwischen Todesfällen und Corona-Impfungen gibt, wenig bis gar nicht durch Fakten gestützt werden. Stattdessen zeigen die Zahlen, dass die Anzahl der Todesfälle, die auf Impfungen zurückzuführen sind, äußerst gering ist. Angesichts der hohen Anzahl von Covid-19-Todesfällen ist die Impfung nach wie vor eine wichtige Maßnahme, um Leben zu retten und die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen.

Emily Maichle, Bestattermeisterin aus Baden-Württemberg, äußert sich kritisch zur Verwendung des Hashtags #plötzlichundunerwartet. Sie argumentiert, dass die Verwendung dieser Formulierung in Todesanzeigen bereits vor der Pandemie gängig war und dass sie nicht den Eindruck hat, dass sie seit 2021 häufiger verwendet wird. Zudem betont Maichle, dass die Formulierung „plötzlich und unerwartet“ keine medizinische Diagnose darstellt und somit wenig über die tatsächliche Todesursache aussagt. Vielmehr drückten Angehörige damit ihre besondere Betroffenheit und Trauer aus.

Maichle kritisiert auch den Missbrauch dieser Formulierung durch Impfgegner. Indem der Hashtag #plötzlichundunerwartet unter Fotos und Totenanzeigen von Verstorbenen gepostet wird, soll suggeriert werden, dass viele Todesfälle auf die Corona-Impfung zurückzuführen sind. Maichle betont jedoch, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Hashtag und den tatsächlichen Todesursachen gibt. Sie mahnt zur Vorsicht im Umgang mit sensiblen Themen wie dem Tod und der Trauer der Hinterbliebenen und warnt davor, diese für politische Zwecke zu instrumentalisieren.

Maichles Kritik unterstreicht die Bedeutung einer verantwortungsvollen und sachlichen Diskussion im Zusammenhang mit der Corona-Impfung und ihren möglichen Nebenwirkungen. Es ist wichtig, sich auf verlässliche Daten und Fakten zu stützen und sich nicht von Panikmache oder Verschwörungstheorien leiten zu lassen. Gleichzeitig sollten Empathie und Respekt für die Betroffenen und ihre Angehörigen im Mittelpunkt stehen.

Die Corona-Impfstoffe sind seit einiger Zeit regelmäßig in den Schlagzeilen. Immer wieder gibt es Berichte von Einzelpersonen wie Wissenschaftlern, Ärzten oder Politikern, die behaupten, dass die Impfstoffe deutlich gefährlicher sind, als bisher angenommen. Im Dezember letzten Jahres startete die AfD-Bundestagsfraktion eine Twitter-Kampagne, die einen angeblich sprunghaften Anstieg bei plötzlichen Todesfällen nach der Impfung belegen sollte. Allerdings stellte sich bald heraus, dass die verwendeten Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) lückenhaft waren.

Eine US-Studie, die von Impfskeptikern viel Aufmerksamkeit erhielt, behauptete, dass das Risiko schwerer Nebenwirkungen durch mRNA-Impfstoffe höher sei als das Risiko, wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus zu landen. Allerdings wurde die Studie von renommierten Wissenschaftlern umgehend entkräftet. Laut Leif Erik Sander, Professor für Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung an der Berliner Charité, beruht die Studie auf „krass manipulativer Statistik“. Die Studie sei minderwertig und die Schlussfolgerungen unzulässig.

Die Twitter-Kampagne, die von Impfgegnern genutzt wird, suggeriert nun, dass es eine signifikante Anzahl von plötzlichen Todesfällen nach der Impfung gibt. Dies wird jedoch von Daten widerlegt, die vom Statistischen Bundesamt und vom Paul-Ehrlich-Institut veröffentlicht wurden. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass einige Menschen kurz nach einer Impfung aus anderen Gründen versterben. Wenn ältere Menschen oder Menschen mit schweren Vorerkrankungen und einem erhöhten Sterberisiko geimpft werden, wird es eine gewisse Anzahl von zufälligen Todesfällen geben, die kurz nach der Impfung auftreten, ohne aber kausal mit der Impfung assoziiert zu sein, erklärt das Paul-Ehrlich-Institut.

Bestattermeisterin Emily Maichle aus Baden-Württemberg kritisiert auch die Verwendung des Hashtags #plötzlichundunerwartet in der Twitter-Kampagne. Die Formulierung sei verdächtig, da sie auch in Todesanzeigen vor der Pandemie verwendet wurde. Es sei auch keine medizinische Diagnose und sage wenig über die tatsächliche Todesursache aus. Vielmehr drücken Angehörige mit dieser Formulierung ihre besondere Betroffenheit und Trauer aus, die dann von Impfgegnern missbraucht wird.

Kürzlich hat der Ärztliche Berufsverband Hippokratischer Eid in Deutschland eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der behauptet wurde, dass 100.000 Menschen durch Corona-Impfungen gestorben seien und seit Beginn der Impfkampagne zwei Millionen Fälle schwerer Nebenwirkungen aufgetreten seien. Die Vorwürfe wurden jedoch als Fehlinterpretationen und Falschbehauptungen entlarvt, da der Ärzteverband anscheinend Mitglieder hat, die in der Corona-skeptischen Szene bekannt sind und immer wieder unbelegte Behauptungen aufstellen.

Obwohl es sehr selten zu schwerwiegenden Impfnebenwirkungen und noch seltener zu tödlichen Folgen kommen kann, sind die Corona-Impfungen nach wie vor sicher und wirksam. Zahlreiche Studien belegen ihre Sicherheit und Wirksamkeit, und weltweit haben die Vakzine möglicherweise bis zu 20 Millionen Covid-Tote verhindert. In den meisten Ländern sind schwerwiegende Impfkomplikationen gut dokumentiert, und es sollte das Ziel sein, offen über Impfkomplikationen zu sprechen, Betroffenen zu helfen und Impfungen zu verbessern.

Es ist wichtig zu betonen, dass viele der Vorwürfe gegen die Corona-Impfungen auf Fehlinterpretationen und falschen Behauptungen beruhen. Die Impfkampagne ist von großer Bedeutung, um die Covid-19-Pandemie zu bekämpfen und die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Das Paul-Ehrlich-Institut, das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, arbeitet kontinuierlich daran, die Sicherheit und Wirksamkeit der Corona-Impfungen zu überwachen und zu verbessern.

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rb