Das Sonic Pluriverse Festival erforscht Basskulturen als globales Phänomen und bietet ein vielfältiges Programm für den Sommer 2025. Musik verbindet Geschichten von Widerstand und Solidarität.
Reggae & World Musik in Berlin am 12.07.25: Sonic Pluriverse Festival: Bass Cultures

Sonic Pluriverse Festival: Bass Cultures erkundet die Kultur der Soundsystems als globales Phänomen. Von satten Reggae-Beats bis zu wuchtigen Dubstep-Drops verknüpft das Programm Erfahrungen, Dialoge und Soundpraktiken im internationalen Austausch. Während des Sommers 2025 mixen tief in Bass-Kulturen verankerte Musiker*innen in Live-Auftritten Rhythmen und Melodien zu Geschichten von Widerstand und Solidarität. Über den gesamten Sommer 2025 präsentiert Sonic Pluriverse Festival: Bass Cultures diverse Programmangebote für den Tag sowie Konzerte und DJ Sets am Abend. Das Festival versteht sich als Raum für Kulturaustausch und Community-Dialog, als Begegnungsort von Stimmen, Rhythmen und Storys.
Ti Moris
Ähnlich wie Madagaskar, Mauritius und die Seychellen wurde auch La Réunion von Afrika, Asien und Europa aus besiedelt. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war die Insel völlig unbewohnt. Erst dann brachte die französische Kolonialmacht versklavte Menschen aus Asien, vor allem aus Indien, sowie aus Madagaskar und Ostafrika auf die Insel, um dort hauptsächlich Vanille und Zuckerrohr anzubauen. Aus dieser Mischung verschiedener Herkunftsorte entwickelte sich eine einzigartige Kultur. Vor allem die Musik nahm Einflüsse aus allen Himmelsrichtungen auf – es entstand maloya, eine Tradition aus Musik und Tanz, die es nur auf La Réunion gibt, mit einem eigenen Repertoire an Geschichten von Arbeit und Kampf, Unterdrückung und Sehnsucht sowie eigenen Perkussionsinstrumenten, allen voran der rouler genannten einfelligen Zylindertrommel und der kayamb, einer großen mit Samen gefüllten Floßrassel aus Zuckerrohr. Maloya wurde aufgrund seiner Entstehung auf den Zuckerrohrfeldern oft mit dem Blues der US-amerikanischen Baumwollpflücker*innen verglichen. Von den 1960ern bis in die 1980er Jahre wurde diese Praxis von der französischen Kolonialmacht unterdrückt und mit Verboten belegt, weil sie in ihr aufrührerisches Potenzial vermutete. Erst in den 1970er Jahren wurde sie wiederentdeckt und durch Danyèl Waro bekannt gemacht, der so zu einer emblematischen Figur des Maloya wurde. In dessen Gruppe spielte auch Ti Moris, der nun selbst ein Hüter und Bewahrer der Maloya-Traditionen ist und sich als Bindeglied zwischen den Vorfahr*innen und dem heutigen Publikum sieht. Er betrachtet die Musik als Familienangelegenheit. Große Teile seiner Verwandtschaft spielen in seiner Gruppe, sie singen die Lieder der Ahn*innen und stellen dabei eine Verbindung zwischen Erinnerung und Hoffnung, Tradition und Innovation her – nun zum ersten Mal auch in Deutschland.
Mokoomba
Mokoomba ist eine sechsköpfige Afro-Fusion-Band aus Simbabwe. In den inzwischen über 20 Jahren ihres Bestehens spielten sie auf allen maßgeblichen Festivals in Europa, Afrika und den USA. Die sechs Musiker sind in Victoria Falls zu Hause, der Stadt an der Grenze zu Sambia, wo sich die größten Wasserfälle der Welt befinden, hier stürzt sich der mächtige Sambesi in die Tiefe. „Mosi-oa-Tunya“ oder „donnernder Rauch“ nennt man die Wasserfälle dort, weil ihr Sprühnebel bis zu 30 Kilometer weit sichtbar ist. Dieses Naturschauspiel zieht Besucher*innen aus aller Welt an, die natürlich auch ihre Musik mitbringen. So kamen die sechs Freunde schon als Teenager nicht nur mit Musik aus dem Nachbarland Sambia, sondern aus allen Gegenden der Welt in Berührung und schufen daraus ihren unverwechselbaren Mix aus simbabwischen Rhythmen, Afrobeat und Rock. 2009 erschien ihr erstes Album Kweseka, und der Durchbruch kam 2012 mit dem von Manou Gallo produzierten Album Rising Tide.
Shiru
Shiru ist eine in Berlin lebende Radiomacherin, DJ und Forscherin. Ihre eklektischen Sets verweben politische Themen mit Klängen aus der Vergangenheit und Gegenwart des afrikanischen Kontinents und der Diaspora. Als Host von élan vital (Refuge Worldwide) bezieht sie in ihre Musikauswahl alle möglichen Genres ein und kostet so die Freude an unerwarteten Verbindungen aus.
19:00–20:00 Ti Moris
20:30–22:00 Mokoomba
22:00–00:00 Shiru (DJ Set, Sylvia Wynter Foyer)
Reggae & World Musik
19.00-23.00 €
Haus der Kulturen der Welt
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557, Berlin
Sa. 12.07.25 19:00
Bewertungen
Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin wird von den Besuchern als ein Ort mit einer vielfältigen Auswahl an interessanten Veranstaltungen gelobt. Von Konzerten auf dem Dach mit toller Stimmung bis hin zu intellektuellen Ausstellungen und Führungen reicht das Angebot. Die Besucher schätzen die Vielfalt und Qualität der Events und empfehlen das HKW weiter. Einige finden die Veranstaltungen jedoch etwas anstrengend, besonders nach einer langen Arbeitswoche. Trotzdem wird die Atmosphäre und die Qualität der Veranstaltungen insgesamt positiv bewertet.
Das HKW erhält eine Gesamtbewertung von 4,62/5 Sternen und wird als eine empfehlenswerte Location für kulturelle Erlebnisse in Berlin angesehen.