Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Putin erreicht für ihn wichtiges Kriegsziel

Russlands Verteidigungsminister meldet den Erfolg russischer Truppen in der Ukraine.

Foto: Depositphotos

Russland hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu die einstige Großstadt Lyssytschansk im Osten der Ukraine eingenommen.

Damit habe man nun die völlige Kontrolle über das Gebiet Luhansk, meldete Schoigu nach einem Bericht der Agentur Interfax am Sonntag an Präsident Wladimir Putin. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Von unabhängiger Seite lassen sich Berichte aus den Kampfgebieten kaum überprüfen. In Lyssytschansk lebten früher mehr als 100.000 Menschen. Die Nachbarstadt Sjewjerodonezk hatte Russland zuvor schon erobert.

«Durch erfolgreiche Kampfhandlungen der russischen Streitkräfte zusammen mit den Einheiten der Luhansker Volksrepublik wurde die völlige Kontrolle über die Stadt Lyssytschansk und eine Reihe der nächstgelegenen Ortschaften hergestellt», heißt es nach Angaben von Interfax in der Mitteilung des Ministers. Innerhalb eines Tages hätten die eigenen Truppen demnach in der Region 182 Quadratkilometer erobert.

Noch keine Bestätigung aus Kiew

Von ukrainischer Seite wurde die angebliche Eroberung zunächst nicht bestätigt. Der Generalstab in Kiew hatte am Morgen lediglich mitgeteilt, dass russische Truppen in der Stadt seien und versuchten, ihre Positionen auszubauen.

Lyssytschansk ist Teil des Ballungsraums Sjewjerodonezk-Lyssytschansk, um den monatelang gekämpft wurde. Vor dem Krieg lebten insgesamt 380 000 Einwohnern in dem Ballungsgebiet. Lyssytschansk ist ist strategisch, aber auch symbolisch von Bedeutung. Die Stadt war ein bedeutendes Industriezentrum, unter anderem für die Ölverarbeitung.

Mit ihrem Fall hätte die Ukraine die letzte größere Stadt im Gebiet Luhansk verloren. Die Eroberung des Gebiets war von Beginn an von russischer Seite als wichtiges Kriegsziel ausgegeben worden. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen schon mehr als vier Monate.

dpa