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Schröder und Chrupalla bei russischem Empfang

Zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland hat die russische Botschaft in Berlin zu einem Empfang geladen. Neben dem Altkanzler kamen auch AfD- und Linke-Politiker vorbei.

Bei einem Empfang der russischen Botschaft zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland waren auch einige deutsche Politiker vor Ort.
Foto: Christoph Soeder/dpa

An einem Empfang der russischen Botschaft in Berlin zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland haben einzelne deutsche aktive und ehemalige Politiker teilgenommen, darunter Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) und AfD-Chef Tino Chrupalla.

Schröder war nach Angaben Chrupallas und anderer Teilnehmer mit seiner Ehefrau So-yeon Schröder-Kim dort, er selbst reagierte auf Anfragen dazu zunächst nicht. Zuvor hatte die «Berliner Zeitung» über den Empfang am Dienstag berichtet, an dem viele andere deutsche Politiker aber aus Protest gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine nicht teilgenommen hätten. Unter den weiteren Teilnehmern war auch der Linken-Politiker Klaus Ernst.

Chrupalla: Dialog nicht abreißen lassen

Chrupalla sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Mittwoch: «Ja, ich war gemeinsam mit Alexander Gauland, wie sicherlich alle Fraktionsvorsitzenden, zum Empfang in die Russische Botschaft eingeladen.» Der 9. Mai sei bis vor kurzem ein Gedenktag gewesen, «an dem deutsche Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien selbstverständlich teilnahmen», führte der AfD-Politiker aus. «Diesen Dialog sollte man in Krisenzeiten nicht abreißen lassen.» Aussöhnung sei gerade an solchen historisch bedeutsamen Tagen wichtig. «Dabei war es mir wichtig, die deutsche Sicht auf Geschichte und Gegenwart selbstbewusst darzulegen», sagte Chrupalla, der gemeinsam mit Alice Weidel an der Spitze der Partei und der AfD-Bundestagsfraktion steht.

Chrupalla hatte im März in einer Bundestagsdebatte gesagt: «Aus diesem Krieg geht die Ukraine genauso als Verlierer hervor wie Russland. Es gibt wieder nur einen Gewinner, und dieser Gewinner, der heißt USA.» Der Unionsabgeordnete Knut Abraham (CDU) hatte der AfD-Fraktion im Februar vorgeworfen: «Sie sprechen von Frieden, aber in Russland sind Sie fester Bestandteil von Putins Propaganda und damit auch von der Kriegsmaschinerie.»

dpa