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„Resident Evil“-Serie bei Netflix: Was Fans nicht erwarten dürfen

So beliebt die Videospielreihe „Resident Evil“ auch ist, so umstritten sind die Umsetzungen in Film- und Serienform. Das wird sich wohl auch bei der neuen Serie auf Netflix nicht ändern.

Mancher wird die neue "Resident Evil"-Serie wohl mit einem ähnlichen Blick wie Jade (Ella Balinska) verfolgen.
Foto: Courtesy of Netflix

„Resident Evil“ gibt es nun schon seit mehr als 25 Jahren. Während die Videospielreihe absoluten Kultstatus genießt, gelten die filmischen Umsetzungen nicht gerade als Meilensteine des Horrors. Daran wird auch eine neue Netflix-Serie, die einfach nur den Titel „Resident Evil“ trägt, wohl nichts ändern.

Die erste Staffel geht am 14. Juli bei dem Streamingdienst an den Start. Die acht rund einstündigen Episoden spielen zwar im „Resident Evil“-Universum, Fans dürfen aber nicht erwarten, dass die Serie eine der bekannten Storys erzählt. „Die Spiele sind unsere Hintergrundgeschichte“, erklärte Showrunner Andrew Dabb laut der US-Zeitschrift „Entertainment Weekly“ im Mai. „Alles, was in den Spielen passiert, existiert in dieser Welt.“ Inbegriffen sei demnach etwa auch alles aus dem 2021 erschienenen „Resident Evil Village“.

Offenbar hegt er schon große Pläne für seine Serie, denn er deutete an, dass es weitere Staffeln geben soll. „Wir werden nicht bis Staffel fünf dorthin kommen, aber es ist in unserer Welt“, erzählte er in Bezug auf den aktuellsten Teil der Videospielreihe. So spreche man derzeit bereits über Drehbücher für eine zweite Staffel und das Dorf aus dem Spiel sei eine Ressource, auf die man zurückgreifen könne.

Der T-Virus bringt Freude

Natürlich wird es in der Serie Zombies und ikonische Monster wie die Licker geben, wie sich das für „Resident Evil“ nun einmal gehört. Natürlich spielt die Umbrella Corporation wieder eine Rolle. Und natürlich gibt es ein Wiedersehen mit Albert Wesker. Moment… wenn die Spiele Kanon für die Serie sind, wie erklärt sich diese Rückkehr?

Ist Wesker nicht eigentlich tot? Er kommt am Ende von „Resident Evil 5“ in einem Vulkan ums Leben. Produzent Masachika Kawata erklärte im Rahmen der San Diego Comic-Con laut „IGN“ damals, dass auch der Antagonist dies nicht überlebt haben könnte. Es gebe „keine Chance“, dass er zurückkehre. Den Machern der Serie ist das offensichtlich egal, denn Wesker, gespielt von Lance Reddick (59), nimmt eine wichtige Rolle ein. Es soll auch angeblich eine gute Erklärung geben. Dabb meinte zumindest, dass der Charakter nicht immun gegen Lava sei: „Ich möchte nicht zu viel verraten, aber die Erklärung, warum Wesker so ist, wie er ist, und warum er noch am Leben ist, gehen Hand in Hand.“

Die Serie spielt mit Zeitebenen. Wesker zieht mit seinen Töchtern Jade (Tamara Smart, 17) und Billie (Siena Agudong, 17) im Jahr 2022 nach New Raccoon City, in eine Community für Mitarbeiter des Pharmakonzerns Umbrella. Jade entdeckt jedoch, dass ihr Vater in dunkle Machenschaften verstrickt ist, zu denen auch Joy gehört. In einem Teaser-Clip erklärt Albert Wesker: „Joy kann eine Wunderpille sein, ein Antidepressivum, das Zwangsstörungen heilt, Angstzustände einschränkt und die Konzentration erhöht, aber das Medikament enthält den T-Virus und der T-Virus kann Monster erschaffen.“

14 Jahre nach der Ausbreitung des Medikaments kämpft die ältere Jade (Ella Balinska, 25) in einer von Infizierten überrannten Welt um ihr Überleben und begibt sich auf gefährliche Missionen. Sie wird von ihrer Vergangenheit verfolgt – besonders von dem, was mit ihrer Schwester geschehen ist. In weiteren Rollen sind unter anderem Adeline Rudolph (27), Paola Nuñez (44), Ahad Raza Mir (28) und Turlough Convery zu sehen.

Schlimmer geht immer?

Fans können sich offenbar darauf verlassen, dass die Netflix-Serie einmal mehr umstritten sein wird – wie schon die ganzen Realverfilmungen, die Animationsfilme oder die Netflix-Animationsserie „Resident Evil: Infinite Darkness“. Während mancher wohlwollend auf die Filmreihe mit Milla Jovovich (46) oder „Resident Evil: Welcome to Raccoon City“ aus dem vergangenen Jahr zurückblickt, sind die Umsetzungen für viele nicht gerade großes Kino.

Auch die Kritiker sind geteilter Meinung, wenn es um die neue Serie geht. Das Portal „Collider“ spricht angelehnt an den Originaltitel der Videospielreihe davon, dass es sich um ein „Biohazard“, also eine Biogefährdung handle, die es zu meiden gelte. In einem Franchise „voller schlechter Umsetzungen“ könne die Serie einen neuen Tiefpunkt darstellen.

Der britische „Independent“ urteilt derweil, dass die Zombies aussähen „wie ein Flashmob“ von Schauspielstudenten. Bei der Serie handle es sich um eine „fragwürdige Adaption“. Für das Entertainment-Portal „Polygon“ sei die Netflix-Produktion „einfach langweilig“ und habe unter anderem stellenweise mit „schrecklichen“ Dialogen und Witzen zu kämpfen.

Der „Telegraph“ ist anderer Ansicht. Für „jene, die gerne ihre grauen Zellen ausschalten“, sei „Resident Evil“ ein königlicher Spaß – und demnach „deutlich charmanter“ als etwa Zack Snyders (56) Netflix-Zombie-Streifen „Army of the Dead“. „GameSpot“ zeigt sich überzeugt, dass es sich gar um die bisher beste Umsetzung der Videospiele handle und vergibt neun von zehn möglichen Punkten.

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