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„Tagesthemen“-Erfinder arbeitete für Nazis

Ein handfester Skandal: Der Erfinder der „Tagesthemen“ verheimlichte entscheidende Teile seiner Vergangenheit!

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Foto: shutterstock

Eine Untersuchung der ARD hat nun bestätigt, dass die Befürchtungen wahr sind: Hans Abich hat Teile seiner Verstrickungen in die NS-Zeit verheimlicht.

Gemäß einer Untersuchung, die von den Intendantinnen und Intendanten in Auftrag gegeben wurde, hat Hans Abich, ehemaliger Intendant von Radio Bremen und früherer Programmdirektor der ARD, laut Angaben des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds falsche Informationen über seine Rolle in der NS-Zeit angegeben. Das Gutachten wurde von Thomas Birkner und seinem Team von der Universität Salzburg für eine ARD-Kommission erstellt, die die Geschichte des Rundfunks aufarbeitet und wurde am Samstag veröffentlicht.

Laut ARD-Angaben war Hans Abich von 1968 bis 1973 als Intendant bei Radio Bremen tätig und im Anschluss bis 1978 als ARD-Programmdirektor. Während seiner Tätigkeit soll er die Einführung der Nachrichtensendung „Tagesthemen“ veranlasst haben.

Die ARD gab bekannt, dass der Auslöser für die Untersuchung ein Artikel in der Wochenzeitung „Die Zeit“ aus dem Jahr 2021 war, welcher Zweifel an der früheren Darstellung von Hans Abichs Vergangenheit aufkommen ließ.

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Hans Abichs Verbindung zum Propagandaministerium

Die abschließenden Bemerkungen des Gutachtens besagen unter anderem, dass Hans Abich entgegen seiner eigenen Angaben für das Propagandaministerium tätig war und für Zeitschriften der Studentenschaft arbeitete, die die damalige Ideologie verbreiteten. Das Gutachten stellt jedoch klar, dass damit nicht bewiesen werden kann, ob Abich selbst dieser Ideologie jemals zugeneigt war.

Weiterhin teilte die ARD mit, dass gemäß dem Gutachten Hans Abich als Mittzwanziger in den Funktionsketten des NS-Regimes noch nicht sehr hoch aufgestiegen war, jedoch dennoch Teil einer Säule des Regimes war, welche die faschistische Ideologie unterstützte.

Der Gutachter Thomas Birkner stellte in seinem Bericht fest, dass es besonders problematisch sei, wie Hans Abich mit seiner Vergangenheit umgegangen ist. Er habe seine Rolle als NS-Publizist größtenteils verschwiegen und im Hinblick auf seine Mitgliedschaft in der NSDAP teilweise gelogen. Eine selbstkritische Reflexion seitens Abich habe nicht stattgefunden. Laut Angaben der ARD habe Abich wenig über seine Rolle während der NS-Zeit gesprochen.

Yvette Gerner, die derzeitige Intendantin von Radio Bremen, äußerte sich wie folgt: „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Schrecken der NS-Vergangenheit nicht zu vergessen und konsequent aufzuarbeiten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk stellt sich dieser Aufgabe. Für Radio Bremen bedeutet das, dass wir klar sagen müssen: Unser ehemaliger Intendant Hans Abich ist belastet als Teil der Propagandamaschine des NS-Regimes.“

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rb