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WHO empfiehlt nach Vogelgrippe-Fund pasteurisierte Milch

Nach der Entdeckung des Vogelgrippevirus in unpasteurisierter Milch in den USA taucht die Frage auf: wie sicher ist Milch? Die WHO empfiehlt pasteurisierte Produkte.

In den USA sollte derzeit lediglich pasteurisierte Milch konsumiert werden.
Foto: Sina Schuldt/dpa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach dem Fund des gefährlichen Vogelgrippevirus A (H5N1) bei Milchkühen in den USA ihre bestehenden Empfehlungen bekräftigt, pasteurisierte statt rohe Milchprodukte zu konsumieren.

In Texas wurde ein Mann, der auf einer Rinderfarm arbeitete, positiv auf das Virus getestet. Wenqing Zhang, Leiterin des WHO-Influenza-Programms in Genf, sagte, dass die genaue Übertragungsweise noch untersucht werde. Es handelt sich um den ersten bekannten Fall einer Übertragung von einer Kuh auf einen Menschen.

«Infektionen von Menschen mit A(H5N1) sind nach wie vor selten und hängen mit dem Kontakt zu infizierten Tieren und der Umgebung zusammen», betonte sie. 

Die US-Behörden informierten die WHO Anfang April über die Ansteckung des Mannes und berichteten auch, dass das Virus in nicht pasteurisierter Milch gefunden wurde. Der Mann hatte laut US-Angaben nur leichte Symptome, wie rote Augen, die einer Bindehautentzündung ähnelten. Kühe infizieren sich laut US-Angaben wahrscheinlich bei Wildvögeln.

Bislang wurde das Virus nur bei Milchkühen in den USA gefunden

Laut Angaben der WHO sind 29 Herden in acht Bundesstaaten betroffen. Wenqing sagte, dass Analysen des Virus keine Veränderungen aufzeigen, die es besser an Säugetiere anpassen würden.

«Bei den aktuellen Ausbrüchen wurden auch Übertragungen von Vögeln auf Kühe, von Kühen auf Kühe und von Kühen auf Vögel registriert, was darauf hindeutet, dass das Virus möglicherweise andere Übertragungswege gefunden hat, als wir bisher angenommen haben», sagte Wenqing.

Das hochpathogene Vogelgrippevirus A(H5N1) wurde erstmals 1996 identifiziert, aber seit 2020 nehmen die Infektionen unter Vögeln rapide zu, und eine wachsende Anzahl von Säugetieren, darunter Nerze, Robben, Seelöwen und Füchse, sind betroffen. Aktuell breitet sich die größte jemals dokumentierte Vogelgrippewelle aus, die sich fast über den gesamten Globus erstreckt und auch Europa betrifft. Die WHO arbeitet derzeit mit Partnern an einer neuen Risikobewertung im Zusammenhang mit (A)H5N1.

Seit 2003 wurden laut WHO fast 900 Fälle von A(H5N1)-Infektionen bei Menschen gemeldet. Die Hälfte von ihnen verstarb. Die WHO schließt jedoch nicht aus, dass möglicherweise deutlich mehr Menschen infiziert waren, aber keine Symptome zeigten und die Fälle deshalb unentdeckt blieben.

dpa