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Rauchwolke durch Großbrand über Berlin – Feuerwehr warnt

Eine riesige Rauchwolke zieht im Westen von Berlin über den Himmel: Feuer auf einem Firmengelände im Ortsteil Lichterfelde. Die Feuerwehr warnt vor Rauchgasen. Eine Schule schließt.

Dunkler Rauch steigt bei einem Brand in Berlin-Lichterfelde auf. Die Feuerwehr warnt vor gefährlichen Rauchgasen.
Foto: Christoph Soeder/dpa

Am Freitag bildete sich bei einem Brand in einem Unternehmen für Metalltechnik in Berlin-Lichterfelde eine große Rauchwolke über dem Westen der Stadt. Die Feuerwehr wurde zu einem Großeinsatz gerufen und warnte vor potenziellen Gesundheitsrisiken.

In der Halle waren Kupfercyanid und Schwefelsäure gelagert, und während des Brandes könnte sich möglicherweise Blausäure gebildet haben, sagte ein Sprecher am frühen Nachmittag. In unmittelbarer Nähe wurden gesundheitsgefährdende Stoffe gemessen. Es gab jedoch keine Verletzten nach den ersten Erkenntnissen der Feuerwehr.

Laut einem Sprecher von Diehl Metall, dem das Werk gehört, wurde auf Anfrage bestätigt, dass keine gesundheitsgefährdende Belastung festgestellt wurde. Die genannten Chemikalien seien auch nur in geringen Mengen im Werk vorhanden.

Bevölkerung per Warnapp alarmiert

Eine Schule in der Nähe wurde geschlossen, Lehrer und Schüler nach Hause geschickt, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Die Bevölkerung wurde per Warnapp alarmiert und zum Schließen der Fenster aufgefordert. Auf vielen Handys ploppte am Mittag mit schrillendem Ton eine entsprechende Warnmeldung auf, laut der «extreme Gefahr» besteht. «Nach Auswertung der Wetterlage und der entsprechenden Windrichtung, ziehen die Rauchgase von der Einsatzstelle in nördliche Richtung», teilte die Feuerwehr mit.

Die genaue Entfernung, in der der Rauch noch gesundheitsgefährdend sein könnte, war zunächst unklar, wie der Feuerwehrsprecher angab. Eltern von Schülern des Steglitzer Fichtenberg-Gymnasiums wurden per E-Mail informiert, dass der Unterricht abgesagt und alle Schüler nach Hause geschickt wurden. Das Abitur werde jedoch bei geschlossenen Fenstern fortgesetzt.

Großaufgebot vor Ort

Laut dem Sprecher waren am Nachmittag 180 Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr vor Ort, konnten den Großbrand jedoch zunächst nicht unter Kontrolle bringen. Zusätzlich wurden die Flughafenfeuerwehr sowie die Werksfeuerwehr des Bayer-Konzerns mit Fachkräften für Chemikalien alarmiert.

Das Gebäude stand demnach komplett in Flammen. Es sei zum «Durchbrand» vom ersten Obergeschoss bis unters Dach gekommen, sagte der Sprecher. Teile des Gebäudes seien eingestürzt. Das Feuer in dem Betrieb war am Vormittag ausgebrochen. Ein Technikraum im ersten Obergeschoss eines Fabrikgebäudes brenne «in voller Ausdehnung», teilte ein Feuerwehrsprecher am Vormittag mit. Alle Personen hätten den Ort selbstständig verlassen können. Das Gebäude konnte während der Löscharbeiten nicht mehr betreten werden.

Laut dem Sprecher von Diehl, Michael Nitz, ist es ein Galvanik-Betrieb, der hauptsächlich Teile für die Automobilindustrie herstellt. Die Diehl-Gruppe ist ein großer Rüstungskonzern; jedoch wurden im Berliner Werk keine Rüstungsgüter hergestellt, so Nitz.

Flammen schlagen bis in den Himmel

Laut eines dpa-Reporters wurden umliegende Straßen gesperrt. Die Flammen schlugen hoch in den Himmel. Ein intensiver Rauchgeruch lag in der Luft. Über dem Gebäude bildete sich eine große Rauchwolke. Ein benachbarter Supermarkt war komplett von weißem Rauch umgeben. Die Umgebung besteht aus einer Mischung aus Gewerbegebiet, Kleingärten, Wohnsiedlungen und einem Einkaufszentrum.

Der Rauch bewegte sich nach Angaben von Augenzeugen in Richtung Norden. Eine Karte wurde von der Feuerwehr veröffentlicht, auf der die betroffenen Gebiete markiert sind. Zu erkennen sind unter anderem Teile von Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf. Es wurde empfohlen, dass Menschen das betroffene Gebiet meiden und großräumig umfahren. Auch wenn keine Rauchwolke sichtbar ist, sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben und Lüftungen sowie Klimaanlagen ausgeschaltet werden.

In der Nähe des Brandes machte die Polizei mit einem Megafon Durchsagen und forderte dazu auf, die Straßen zu verlassen, sich in den Wohnungen aufzuhalten und die Fenster geschlossen zu halten. Die Feuerwehr maß regelmäßig Schadstoffwerte im Stadt- und Einsatzgebiet.

dpa