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César-Filmpreise: "Anatomie eines Falls" triumphiert

Deutsche Schauspielerin Sandra Hüller gewinnt als beste Schauspielerin. Ehren-César für Regisseur Christopher Nolan und Agnès Jaoui.

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Foto: ---/dpa-Infografik/dpa

Das Justizdrama «Anatomie eines Falls» hat bei der Vergabe der französischen César-Filmpreise triumphiert. Der Film der französischen Regisseurin Justine Triet ging mit insgesamt sechs Preisen nach Hause, darunter auch den für die beste Regie und das beste Originaldrehbuch.

Sandra Hüller, die deutsche Schauspielerin, wurde für ihre Rolle in einem Film über eine deutsche Schriftstellerin, die beschuldigt wird, ihren Mann ermordet zu haben, als beste Schauspielerin ausgezeichnet. „Ich fühle mich sehr geehrt, besonders als Deutsche“, sagte Hüller in Paris. Die 45-Jährige wird auch als Favoritin für den Oscar als beste Darstellerin gehandelt, der am 10. März in Hollywood verliehen wird.

Ehren-César für Regisseur Christopher Nolan

Der mehrfach ausgezeichnete britisch-amerikanische Regisseur Christopher Nolan erhielt den Ehren-César. Er sagte, dass dies für ihn eine unglaubliche Ehre sei. Die Liebe Frankreichs zum Kino habe ihn schon immer beeindruckt. Seine Frau Emma Thomas, Produzentin vieler seiner Filme, war ebenfalls bei der Verleihung anwesend. Die 49. César-Zeremonie fand in der legendären Pariser Konzerthalle Olympia statt.

Agnès Jaoui, eine französische Schauspielerin und Filmemacherin, erhielt einen weiteren Ehren-César und hat bisher die meisten César-Preise mit sechs Trophäen gewonnen.

Neue MeToo-Skandale

Die Vergabe der französischen Filmpreise fand vor dem Hintergrund neuer MeToo-Skandale statt. Anfang Februar erhob Schauspielerin Judith Godrèche («Eine Frau mit 15») Klage gegen die Regisseure Benoît Jacquot («Tagebuch einer Kammerzofe») und Jacques Doillon («Der junge Werther») wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen. Die Vorfälle sollen sich zwischen 1986 und 1992 ereignet haben.

Die 51-Jährige ergriff bei der César-Gala das Wort. In einer bewegenden Rede warnte sie vor den Exzessen des Kinos, einer Kunst, die manchmal den «illegalen» Handel mit jungen Mädchen decken würde, wie sie sagte. Erst Anfang des Jahres wurde Frankreich durch die frauenfeindlichen Kommentare und jüngsten Klagen gegen Gérard Depardieu wegen sexueller Übergriffe aufgewühlt. 

Der César, der seinen Namen vom Bildhauer César Baldaccini hat, ist das französische Pendant zu den Oscar-Filmpreisen. Er wird seit 1976 verliehen.

dpa