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«Großartiges Ergebnis»: Tierschützer feiern Wal-Rettung

Meistens enden Massenstrandungen von Walen tödlich. Aber in Australien schaffen es Hunderte Helfer, 130 Meeressäuger zu retten. Einige verendete Tiere sollen der Wissenschaft dienen.

Ein Großteil der Wale konnte gerettet werden.
Foto: Supplied/PARKS AND WILDLIFE WESTERN AUSTRALIA/AAP/dpa

Nach der Rettung eines Großteils von 160 Grindwalen, die am Donnerstag an der australischen Westküste gestrandet waren, sind die Meeressäuger bislang nicht an die Küste zurückgekehrt. «Das ist ein großartiges Ergebnis», sagte die Wal-Expertin Vanessa Pirotta am Freitag dem Sender 7News. Mitarbeiter des Artenschutzministeriums, Tierärzte und Hunderte Freiwillige hatten stundenlang versucht, die in Not geratenen Tiere zu retten. 

Die Wale wurden unter anderem daran gehindert, in seichtem Wasser zu ertrinken, damit sie atmen konnten. Die meisten Tiere schafften es jedoch zurück ins tiefere Wasser. Aber für fast 30 Grindwale kam jede Hilfe zu spät.

Am Freitag wurde vor Haien in der Region rund um die Kleinstadt Dunsborough, 250 Kilometer südlich von Perth, gewarnt. Raubfische werden häufig von Wal-Kadavern angezogen. Es bestand auch die Befürchtung, dass die geretteten Tiere möglicherweise wieder umkehren und erneut stranden könnten – ein Phänomen, das bereits in der Vergangenheit beobachtet wurde.

Unter den verendeten Tieren war auch ein Baby. Einige Helfer brachen angesichts des Anblicks der toten Wale in Tränen aus. «Diese etwa 30 Exemplare werden aber einen Beitrag zur Wissenschaft leisten», betonte Pirotta. Es sei wichtig, das Verhalten von Walen vor einer Strandung zu untersuchen, um zu verstehen, warum ganze Herden in Richtung Ufer schwimmen. «Denn wenn sie erst einmal an Land sind, beginnt die Uhr zu ticken – und wir wissen nicht, was davor passiert ist.» 

Die Ursachen für Massenstrandungen von Walen sind bis heute ein Rätsel für die Forschung. Eine Theorie besagt, dass kranke oder verletzte Tiere sich verirren und die anderen ihnen folgen. Denn Grindwale, die oft in großen Gruppen unterwegs sind, bauen extrem enge Bindungen zueinander auf. Experten vermuten auch, dass Wale durch akustische Umweltverschmutzung, wie Sonargeräte von Schiffen, die Orientierung verlieren können.

dpa