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Suche nach Arian geht weiter – andere Strategie in der Nacht

Hunderte Helfer suchen seit Tagen nach einem vermissten Jungen in Niedersachsen. In der Nacht sollte eine neue Strategie bei der Suche zum Einsatz kommen.

Die Bundeswehr beteiligt sich seit Tagen an der Suche nach Arian - etwa mit einem Tornado-Flugzeug, Drohnen und einem Hubschrauber.
Foto: Markus Hibbeler/dpa

Mit einer abweichenden Taktik in der Nacht haben hunderte Einsatzkräfte auch am Morgen die Suche nach dem sechsjährigen Arian in Bremervörde fortgesetzt. In den vergangenen Nächten wurde unter anderem Feuerwerk gezündet, da der Junge dies gerne mag. Die Polizei hoffte dadurch eine Spur zu dem Sechsjährigen aus dem nördlichen Niedersachsen zu finden, der seit Montagabend vermisst wird.

Eine Polizeisprecherin hatte angekündigt, dass nun eine sogenannte leise Strategie angewandt werden soll – also eine Suche ohne Feuerwerk oder Musik. Die Taktik werde mit vielen besprochen, unter anderem auch mit einer Expertin für Autismus, sagte die Sprecherin. Nach Angaben der Polizei ist Arian Autist und reagiert nicht auf Ansprachen.

Die Bundeswehr sollte in der Nacht mit circa 200 Soldaten nach dem Jungen suchen. Dabei sollen Nachtsichtgeräte unterstützen, die Soldaten sollen in kleinen Gruppen unterwegs sein. Weniger Kräfte bei der Suche einzusetzen oder diese nach mehreren Tagen einzustellen, ist laut Polizei weiterhin keine Option. «Auf gar keinen Fall», betonte die Polizeisprecherin.

Hilfsangebote bei Suche

Gemäß der Polizeisprecherin haben viele Passanten und Anwohner ihre Unterstützung bei der Suche nach dem Jungen angeboten. Die Polizei hat eine Telefonnummer für Hinweise oder Hilfsangebote eingerichtet.

Wettlauf gegen die Zeit

Arian hatte sein Elternhaus am Montagabend alleine verlassen. Seit Tagen durchsuchen Hunderte Einsatzkräfte die Gegend rund um Elm in Bremervörde, dem Heimatort des Sechsjährigen. Angesichts der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage ist die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden. Eine Überwachungskamera hatte den Jungen dabei gefilmt, wie er nach dem Verschwinden aus seinem Zuhause in Richtung eines angrenzenden Waldes lief.

Der Einsatz am Freitag fokussierte sich auf die Gegend nordwestlich von Elm. Es wurde entlang des Flusses Oste gesucht. Es besteht die Befürchtung, dass der Junge ins Wasser gefallen sein könnte. Zudem waren die Retter erneut im Ortsteil unterwegs. Schuppen und Garagen wurden durchsucht. Die für Freitag geplante Müllabfuhr wurde von der Gemeinde abgesagt.

Bundeswehr schickt weitere Soldaten

In der Zwischenzeit erhöhte die Bundeswehr ihre Unterstützung. „Zu den rund 300 Soldatinnen und Soldaten, die sich bereits an der Suche beteiligten, sollten weitere 150 Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe aus Friesland ausrücken“, sagte eine Sprecherin des Landeskommandos in Niedersachsen.

Sie sind mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras ausgestattet, um in der Nacht zu suchen. Die Bundeswehr hat sich bereits in den vergangenen Tagen an der Suche beteiligt – beispielsweise mit einem Tornado-Flugzeug, das Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera gemacht hat. Auch Drohnen und ein Hubschrauber waren in der Luft.

dpa