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Versteigerung des Elternhauses von Aung San Suu Kyi in Myanmar

Das Haus, in dem die entmachtete Regierungschefin jahrelang im Hausarrest verbrachte, wird für 82 Millionen Euro versteigert.

Die Mutter von Aung San Suu Kyi hatte die Villa nach der Ermordung des Vaters, General Aung San, 1947 von Birmas damaliger Regierung erhalten.
Foto: Nyein Chan Naing/epa/dpa

Am 20. März wird das Elternhaus von Aung San Suu Kyi, der entmachteten Regierungschefin von Myanmar, versteigert. Die Friedensnobelpreisträgerin verbrachte bis 2010 insgesamt 15 Jahre im Hausarrest in der herrschaftlichen Villa in der größten Stadt Yangon (früher Rangun) unter einer früheren Militärregierung. Lokale Medien berichteten unter Berufung auf Justizquellen, dass ein von der regierenden Militärjunta kontrolliertes Bezirksgericht die Versteigerung angeordnet und ein Mindestgebot von etwa 82 Millionen Euro festgelegt hat.

Laut dem Sender BBC Burmese werde die Versteigerung vor dem Haus stattfinden. Das höchste Gericht des Landes hat die Villa am Inya-See 2022 zum Verkauf freigegeben. Aung San Oo, der ältere Bruder der 78-Jährigen, hatte gefordert, dass er seine Hälfte des Anwesens verkaufen darf.

Die Geschwister hatten jahrelang vor Gericht um das Haus gestritten. Während Suu Kyi das Haus einer Stiftung vermachen wollte, die den Namen ihrer Mutter trägt, forderte ihr Bruder, der schon lange in den USA lebt, seine Hälfte des Vermögens für sich. In einem vorherigen Verfahren, als sie noch Regierungschefin war, hatte Aung San Suu Kyi Recht bekommen.

Villa war Geschenk an die Mutter

Die Politikerin ist seit dem Militärputsch im Februar 2021 im Gefängnis, nachdem sie zuvor unter Hausarrest gestanden hatte. Aufgrund angeblicher Vergehen wurde sie auf Druck der Junta zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

Nachdem General Aung San, der Vater, im Jahr 1947 ermordet wurde, erhielt die Mutter die Villa von der damaligen Regierung Birmas. Sie blieb dort bis zu ihrem Tod im Jahr 1988. Nachdem Suu Kyi aus dem Hausarrest entlassen wurde, wurde sie 2016 zur Regierungschefin. Bei den Wahlen 2020 sicherte sie sich eine zweite Amtszeit. Das Militär behauptete, es habe Betrug gegeben und putschte erneut. Seitdem versinkt das Land in Chaos und Gewalt.

dpa