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Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Russland kritisiert Selenskyjs Auftritt beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Ohne Russland könne kein Frieden ausgehandelt werden, betont Moskau und beschießt weiter die Ukraine. Die News im Überblick.

Im Kriegsgebiet dauern die Kämpfe ungeachtet der winterlichen Verhältnisse an.
Foto: --/ Ukrinform/dpa

Russland hat mit scharfer Kritik auf die Gespräche über eine Friedenslösung in der Ukraine beim Weltwirtschaftsforum in Davos reagiert. Ohne russische Beteiligung seien solche Verhandlungen «sinnlos und schädlich», sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa in Moskau.

«Die „Friedensprinzipien für die Ukraine“, welche die Organisatoren herauszuarbeiten versuchen, sind a priori nicht lebensfähig, weil sie auf der absurden und inakzeptablen „Formel (Wolodymyr) Selenskyjs“ basieren.» Die Formel des ukrainischen Präsidenten enthalte zudem noch ein Verbot für Friedensverhandlungen mit Russland, klagte sie.

Sacharowa sagte, dass Selenskyj den Abzug russischer Truppen aus der Ukraine, die Bestrafung der Verantwortlichen für den Krieg und russische Reparationszahlungen gefordert habe. Sie bezeichnete dies als unrealistisch.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der seit fast zwei Jahren anhält, setzt sich unvermindert fort. Gemäß offiziellen Angaben wurden in der Nacht bei einer russischen Attacke mit Angriffsdrohnen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer mindestens drei Menschen verletzt. In vielen Regionen des Landes wurde Luftalarm ausgelöst. In den südlichen Gebieten Mykolajiw und Cherson waren Explosionen zu hören, wie Berichte besagen. Bereits am Dienstagabend waren bei einem russischen Raketenangriff in Charkiw 17 Menschen verletzt worden.

Laut eigenen Angaben hat Russland in der Nacht erneut ukrainische Angriffe im Grenzgebiet abgewehrt.

Verletzte nach Beschuss von Odessa

Laut der regionalen Militärverwaltung von Odessa hat Russland die gleichnamige ukrainische Hafenstadt am Schwarzen Meer mit Angriffsdrohnen angegriffen. Die Militärverwaltung teilte über Telegram mit, dass bei dem nächtlichen Angriff Wohngebäude beschädigt wurden und mindestens drei Menschen verletzt wurden.

Ein Mann im Alter von 62 Jahren wurde durch eine Schrapnellwunde verletzt, während zwei Frauen, geboren in den Jahren 1955 und 1995, ebenfalls verwundet wurden. Darüber hinaus mussten etwa 130 Zivilisten aus beschädigten Wohnungen evakuiert werden. Es war nicht möglich, die Angaben unabhängig zu überprüfen.

Verletzte nach Raketenangriff auf Charkiw

Bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw waren bereits zuvor mindestens 17 Menschen verletzt worden. «Zwei Frauen davon sind schwerverletzt», teilte der Militärgouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow am späten Dienstagabend auf seinem Telegram-Kanal mit. Zwölf weitere Personen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Laut Bürgermeister Ihor Terechow sind im Stadtzentrum der Millionenstadt zwei umgebaute Flugabwehrraketen vom Typ S-300 eingeschlagen. Die Raketen trafen einen Ort mit vielen Wohnhäusern, beklagte der Bürgermeister. Die Behörden berichten außerdem von Schäden an ziviler Infrastruktur.

Russland: Raketen und Drohnen abgewehrt

Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau hat Russland in der Nacht erneut mehrere ukrainische Geschosse über der Grenzregion Belgorod abgewehrt. Es handelte sich um sieben Raketen und vier Drohnen, wie das Ministerium in den frühen Morgenstunden per Telegram mitteilte.

Diese Informationen konnten nicht unabhängig überprüft werden. Es gab zunächst keine Informationen über Schäden und Verletzte. Bereits in der Nacht zum Dienstag hatte die russische Luftwaffe mehrere Geschosse über Belgorod und dem Gebiet Woronesch abgewehrt.

Putin warnt Ukraine

Am Dienstag hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Friedensformel der Ukraine abgelehnt und Kiew dazu aufgefordert, territoriale Zugeständnisse zu machen.

Niemand könne Russland zum Verzicht auf die bisher eroberten Gebiete zwingen, sagte Putin dazu. «Alle verstehen, dass das nicht möglich ist.» Der Kremlchef bezeichnete die Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung von Gebieten erneut als gescheitert.

Putin warf den ukrainischen Streitkräften vor, russische Grenzregionen wie zuletzt das Gebiet Belgorod zu beschießen, um vom eigenen Scheitern abzulenken. Zudem solle den westlichen Sponsoren, die Geld, Waffen und Munition geben, so gezeigt werden, dass die Ukraine in der Lage sei, auf die russischen Angriffe zu antworten. Der ukrainischen Staatlichkeit drohe durch das Handeln der Führung in Kiew ein «irreparabler Schlag», sagte Putin am Dienstag bei einem vom Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit Vertretern von Kommunen.

Selenskyj wirbt um internationale Hilfe

Präsident Selenskyj hatte zuvor auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz eindringlich vor einem «Einfrieren» des russischen Kriegs gegen die Ukraine gewarnt. Gleichzeitig bekräftigte er die Hoffnung auf einen Nato-Beitritt seines Landes. Bei der Suche nach weiteren Milliarden und Waffenlieferungen erhielt Selenskyj Unterstützung von der EU und dem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Selenskyj trifft sich mit Polens Präsident Duda

Weitere Unterstützung sagte auch Polens Präsident Andrzej Duda zu, den Selenskyj am Abend in Davos traf. Dabei kündigte Duda eine Reise des neuen polnischen Regierungschefs Donald Tusk in die Ukraine an. Dieser werde «in ein paar Tagen Kiew» besuchen, um über Details der weiteren Zusammenarbeit zu sprechen. Ein weiteres Thema der Unterredung mit Duda sei die Abstimmung der beiden Länder vor dem Nato-Gipfel in Washington gewesen, teilte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Ukraine wird in ihrem Anliegen, der Militärallianz beizutreten, von Polen unterstützt.

Macron sagt Unterstützungsabkommen zu

Der Präsident von Frankreich, Emmanuel Macron, hat der Ukraine ein Unterstützungsabkommen angeboten, ähnlich wie es Großbritannien vor kurzem mit dem von Russland angegriffenen Land abgeschlossen hat. Macron kündigte an, dass Frankreich eine ähnliche Vereinbarung mit der Ukraine plane und er im Februar in die Ukraine reisen werde. Frankreich werde die Ukraine weiterhin militärisch unterstützen, indem es 40 weitere Marschflugkörper vom Typ Scalp, Hunderte von Bomben und Caesar-Haubitzen liefert. Macron betonte, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen dürfe.

Scholz und Biden telefonieren

Laut den Regierungen führten auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden ein Telefonat, um sich über die fortlaufende Unterstützung der Ukraine auszutauschen. Es wurde betont, dass es notwendig sei, das von Russland angegriffene Land in finanzieller, militärischer und humanitärer Hinsicht weiterhin zu unterstützen. Diese Einigung wurde am Dienstag von einem Sprecher der Bundesregierung mitgeteilt.

Was heute wichtig wird

Trotz der winterlichen Verhältnisse halten die Kämpfe im Kriegsgebiet an. Gemäß Militärangaben konzentrieren sich die ukrainischen Streitkräfte hauptsächlich darauf, Verteidigungsanlagen zu stärken, um russische Angriffe abzuwehren.

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dpa