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Proteste an US-Unis: Haupt-Abschlussfeier wird abgesagt

An vielen Unis in den USA kommt es zu propalästinensischen Protesten. Nun trifft einer Universität in Los Angeles eine weitreichende Entscheidung.

Ein Demonstrant der University of Southern California wird während einer pro-palästinensischen Besetzung des Alumni-Parks in Los Angeles von Beamten des USC Department of Public Safety festgehalten.
Foto: Richard Vogel/AP/dpa

Die University of Southern California in Los Angeles hat eine geplante Großveranstaltung bei der traditionellen Abschlussfeier abgesagt, aufgrund von aufgeheizten Protesten an US-Universitäten rund um den Gaza-Krieg. Die Universität teilte mit, dass das Event auf der Hauptbühne, zu dem 65.000 Menschen erwartet wurden, im Mai nicht stattfinden werde, wegen besonderer Sicherheitsvorkehrungen. Alle anderen Veranstaltungen für die diesjährigen USC-Absolventinnen und Absolventen seien jedoch weiterhin geplant.

In verschiedenen Elite-Hochschulen in den USA gibt es seit Tagen Proteste gegen den Gaza-Krieg. Anfangs errichteten Studenten der New Yorker Universitäten Columbia und New York University (NYU) sowie der Yale University im US-Bundesstaat Connecticut Zeltlager aus Solidarität mit den Palästinensern. Mehr als hundert Demonstranten wurden vorübergehend festgenommen, da sie sich geweigert hatten, die Proteste zu beenden. Ähnliche Lager wurden auch an anderen Universitäten weltweit errichtet.

Lage hat sich teilweise verschärft

In den USA hatten sich die propalästinensischen Demos zuletzt ausgeweitet und teils verschärft. Allein in Los Angeles hatte die Polizei am Mittwochabend (Ortszeit) mehr als 90 Menschen festgenommen, die während Demonstrationen auf das Gelände der University of Southern California vorgedrungen sein sollen, wie der US-Sender CNN berichtete. Demnach sollen Demonstranten auf dem Campus der privaten Universität unter anderem Zelte aufgeschlagen haben.

Seit Beginn des Gaza-Krieges sind die Elite-Unis in den USA Zentren der Diskussion über den Nahostkonflikt und ein Symbol für die Spaltung des Landes zu diesem Thema. Einigen der Protestierenden wird Antisemitismus und die Verharmlosung der islamistischen Hamas vorgeworfen, die unter anderem die Zerstörung des Staates Israel anstrebt.

Die Hamas hatte am 7. Oktober des vergangenen Jahres mit ihren Massakern und Geiselnahmen in Israel den Gaza-Krieg ausgelöst. Ex-Präsident Donald Trump sagte, die Uni-Proteste seien deutlich schlimmer als ein tödlicher Neonazi-Aufmarsch 2017 in Virginia.

dpa