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Türkei-Parlament verhängt Coca-Cola Verbot

Das beliebte Erfrischungsgetränk Coca-Cola hat nach dem Willen des Parlaments keine Zukunft mehr. Der Grund dafür ist mehr als fragwürdig.

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Foto: NF24 / Canva

In der Türkei haben es kuriose Verschwörungstheorien sogar bis ins Parlament geschafft! Die jüngste Entwicklung zeigt, dass die Produkte von Coca-Cola und Nescafé nun von der Speisekarte verbannt wurden. Diese Informationen stammen sowohl von der türkischen Nachrichtenseite „T24“ als auch von der Nachrichtenagentur Reuters.

Produkte von Marken, die Israel unterstützen, werden verboten

Am Dienstagmorgen stellten Abgeordnete fest, dass die genannten Produkte plötzlich nicht mehr auf der Speisekarte zu finden waren. Nach Rückfragen erhielten sie die Information, dass das Parlamentspräsidium beschlossen habe, Produkte von Marken, die Israel unterstützen, von der Speisekarte zu entfernen.

Bisher wurden keine genauen Details darüber mitgeteilt, wie die vermeintliche Unterstützung konkret aussehen soll. Es steht jedoch fest, dass in muslimischen Kreisen seit Jahren die Verschwörungstheorie kursiert, dass Coca-Cola das israelische Militär angeblich unterstütze, auch wenn keine konkreten Nachweise dafür vorliegen.

Mecca-Cola statt Coca-Cola

Das führte bereits in der Vergangenheit zu kuriosen Auswirkungen: Als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan vor sechs Jahren eine neue Coca-Cola-Fabrik im Land eröffnete, berichteten die türkischen Staatsmedien laut dem „Deutschlandfunk“ lediglich von einer Saftfabrik, wobei der Name Coca-Cola strikt vermieden wurde.

Vor etwa 20 Jahren gründeten französische Muslime aufgrund ihrer Israel-Paranoia sogar eine eigene Softdrink-Marke namens Mecca-Cola. Mittlerweile ist diese jedoch vom Markt verschwunden.

Auch Adidas und Apple auf Boykott-Listen

In zahlreichen türkischen Provinzen haben staatliche Einrichtungen und Gemeinderegierungen aufgrund des Gaza-Kriegs zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Regierungsnahe Medien haben daraufhin umfangreiche Listen von angeblich pro-israelischen Unternehmen veröffentlicht. Oft erfolgte diese Zuordnung lediglich aufgrund der Tatsache, dass diese Firmen auch Produktionsstätten in Israel unterhalten. Dazu gehören Unternehmen wie Adidas, Nike, Tommy Hilfiger, Apple und sogar das Waschmittel Ariel.

Der AKP-Politiker Ejder Batur äußerte sich stolz und verkündete, dass in sämtlichen Einrichtungen der 24 von seiner Partei regierten Gemeinden in Istanbul keine israelischen Produkte mehr angeboten würden. Darüber hinaus kündigten auch mehrere Universitäten an, zukünftig keine Produkte von „Israel unterstützenden Firmen“ mehr anzubieten.

Der Ansatz erinnert an düstere Kapitel der NS-Geschichte und scheint eine grobe Form von Rassenhass zu repräsentieren, ähnlich dem Motto: „Kauft nicht bei Juden“.

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Wer Bier trinkt, unterstützt die Landwirtschaft.
TS
Quellen: Bild