Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Wagenknecht will über Verbrenner-Aus abstimmen lassen

Ab 2035 sollen in der EU keine Diesel- oder Benzinneuwagen mehr zugelassen werden. Politiker von Union und FDP kritisieren das. Sahra Wagenknecht will im Bundestag darüber abstimmen lassen.

Für Sahra Wagenknecht ist das Verbrenner-Aus die größte industriepolitische Fehlentscheidung der letzten Jahrzehnte.
Foto: Fabian Sommer/dpa

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht hat angekündigt, im Parlament über eine Rücknahme des geplanten Verbrenner-Ausstiegs abstimmen zu lassen. «Es gibt offenkundig eine Mehrheit im Bundestag gegen das Verbrenner-Aus. Das BSW wird über die Rücknahme des Verbrenner-Verbots im Bundestag abstimmen lassen», sagte die Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) der dpa in Berlin. Union und FDP bekämen damit Gelegenheit, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen, fügte sie hinzu.

Hintergrund sind Äußerungen von CSU-Chef Markus Söder, der zuletzt zum wiederholten Mal das geplante Aus für Verbrennermotoren in der EU kritisiert hatte. «Das Verbrenner-Aus für 2035 ist falsch und muss deshalb zurückgenommen werden», hatte Söder der «Bild am Sonntag» gesagt. Es sei widersinnig, eine funktionierende Technologie stillzulegen und künftig anderen Ländern zu überlassen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die Forderung, das Verbrenner-Aus auf EU-Ebene zurückzudrehen, positiv aufgenommen. «Auch diejenigen, die später aufwachen, sind herzlich willkommen zu unterstützen, wenn es um Technologieneutralität bei der Regulierung der Fahrzeugindustrie geht», sagte der FDP-Politiker in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin».

Wagenknecht: Unentschuldbar, diese Industrie kaputtzumachen

«Der Bundestag sollte die Bundesregierung auffordern, sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, das EU-Verbot zu kippen. Das Verbrenner-Aus ist für Deutschland die größte industriepolitische Fehlentscheidung der letzten Jahrzehnte», sagte Wagenknecht. «Es wäre unentschuldbar, diese Industrie kaputtzumachen.»

Es wurde beschlossen, dass ab dem Jahr 2035 keine neuen Fahrzeuge mehr zugelassen werden, die Benzin oder Diesel verwenden. Es wird jedoch erwogen, Ausnahmen für sogenannte E-Fuels zu machen, die keine zusätzliche CO2-Belastung in die Atmosphäre bringen.

dpa