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Israelische Armee tötet Palästinenser im Westjordanland

Die Armee ging gegen Bewaffnete vor und wurde angegriffen. Die Situation verschärft sich seit dem Krieg mit der Hamas im Gazastreifen.

Rauch steigt über dem Flüchtlingscamp Nur Schams im Westjordanland nach der Explosion infolge eines israelischen Angriffs auf.
Foto: Majdi Mohammed/AP/dpa

Die israelische Armee hat laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium bei einer umfangreichen Militäroperation im Westjordanland mindestens zwei Palästinenser getötet. Darüber hinaus wurden sieben Bewohner durch Schüsse verletzt.

Der Einsatz im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem begann am Freitag und dauerte am Samstag noch an, wie die israelische Armee auf Anfrage bestätigte. Die Armee bekämpft Bewaffnete. Ein Sprecher sagte, dass sie beschossen und mit Sprengsätzen angegriffen wurde. Vier Soldaten wurden leicht bis mittelschwer verletzt.

Laut palästinensischen Medienberichten wurden vier weitere Männer getötet, darunter der örtliche Kommandeur der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad. Es gab jedoch zunächst keine offizielle Bestätigung für ihren Tod, da Nur Schams abgeriegelt war. Die Armee hat auch viele Palästinenser festgenommen und großen Schaden an Straßen, Versorgungseinrichtungen und Wohnhäusern verursacht, so die palästinensische Seite weiter.

Lage im Westjordanland verschärft

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober hat sich die Situation im Westjordanland weiter verschärft. Laut dem Gesundheitsministerium wurden dort seitdem fast 450 Palästinenser getötet, hauptsächlich bei israelischen Militäreinsätzen. Einige starben auch bei eigenen Anschlägen auf Israelis.

Israel eroberte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

Die israelische Armee führte auch im Gazastreifen ihren Kampf gegen die islamistische Hamas fort. Nach einem Raketenangriff auf die israelische Stadt Sderot am Freitag wurde die Abschussrampe in Beit Hanun im Gazastreifen bombardiert, wie die Armee am Samstag mitteilte. Es gab auch in anderen Teilen des Gazastreifens Dutzende Luftangriffe auf Terrorziele. Im Norden Israels an der Grenze zum Libanon wurde Luftalarm ausgelöst, was auf einen möglichen Angriff der mit dem Iran verbündeten Schiiten-Miliz Hisbollah hindeutete.

dpa