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Eröffnung des 41. Filmfest München: Stars und Sommerstimmung

Mehr als 1.500 geladene Gäste feierten den Auftakt im Gasteig HP8. Prominente wie Lisa Bitter und Christine Neubauer genossen die entspannte Atmosphäre und das heiße Wetter.

Filmfest München 2024: Jessica Lange (l.), Rick Okon und Christine Neubauer liefen mit vielen weiteren Stars über den roten Teppich der Eröffnungsveranstaltung.
Foto: [M] IMAGO/Sven Simon / IMAGO/Spöttel Picture

Das 41. Filmfest München wurde am Samstag, den 29. Juni, offiziell eröffnet. Zur Eröffnungsnacht kamen mehr als 1.500 geladene Gäste auf das Gelände “Gasteig HP8”, benannt nach der Adresse Hans-Preißinger-Straße 8 im Münchner Stadtteil Sendling. Vor Ort erlebten sie einen erfrischenden Neustart, für den seit diesem Jahr der Festivalleiter und Künstlerische Co-Leiter Christoph Gröner sowie die Künstlerische Co-Leiterin Julia Weigl verantwortlich sind.

“Wir sind natürlich aufgeregt, aber vor allem freuen wir uns, weil es für uns im Prinzip ja gestern schon losgegangen ist, mit 5000 jungen Menschen am Museum Brandhorst, einem Kino-Screening und Panelveranstaltungen”, sagte Weigl der Nachrichtenagentur spot on news über den Warm-up-Freitag. “Es war also eine Art Soft-Start für uns – und jetzt kann es so richtig losgehen”, strahlte sie auf dem roten Teppich.

Christine Neubauer, Rick Okon, Aylin Tezel – Promis auf dem roten Teppich

Auch die vielen prominenten Premierengäste waren voller Vorfreude, darunter Lisa Bitter (40) aus “Tatort”, Daniel Christensen (45) bekannt aus “Eberhoferkrimi”, Michaela May (72), Janina Uhse (34), Lara Mandoki (34), Rosalie Thomass (36), Walter Sittler (71), Sunnyi Melles (65), Heio von Stetten (63), Suzanne von Borsody (66), Hannes Jaenicke (64), Stephanie Krogmann (38), Nikolai Kinski (47), Marie Theres Relin (58) und Dieter Landuris (62).

Eine besonders positive Erscheinung auf dem in Wahrheit türkisfarbenen Teppich war Schauspielerin Christine Neubauer (62). In ihrem figurbetonten schwarzen Einteiler demonstrierte sie, wie gut es ihr geht. Das lag unter anderem an den hohen Temperaturen einer Tropennacht. “Ich blühe bei höheren Temperaturen auf. Mir geht es einfach generell bei Hitze besser, Kälte vertrage ich dagegen nicht so gut. Insofern werde ich einen Teufel tun und heute über die Temperaturen jammern”, freute sie sich. Ein weiterer Grund für ihre gute Laune: “Ich bin zum ersten Mal im neuen Gasteig und finde es sensationell hier”, schwärmte sie von dem Ausweichquartier für das Kulturzentrum Gasteig. Und dann ist da natürlich noch ein gewisses Heimatgefühl. “Das Filmfest München erinnert mich immer auch an meine Anfänge. Ich war lange nicht hier und jetzt bin ich zufälligerweise gerade in der Stadt und darf es miterleben. Das freut mich sehr”, so die gebürtige Münchnerin und Wahl-Mallorquinerin.

Bestens gelaunt war auch “Das Boot”-Star Rick Okon (35): “Ich freue mich, weil es wirklich eine sehr schöne und sehr familiäre Veranstaltung ist. Es ist Sommer, die Leute sind gut drauf. Ich freue mich auf viele Kolleginnen und Kollegen, die ich lange nicht gesehen habe, und auf eine schöne Feier”, sagte er. Einen gewissen Konflikt mit dem nahezu zeitlich ausgetragenen EM-Achtelfinalspiel Deutschland gegen Dänemark gab er auf Nachfrage dann aber schon auch zu. “Ganz klares Ja. Vielleicht muss ich zwischendrin mal kurz auf Toilette”, lachte er. “Aber ich bin schon gekommen, um den Film anzusehen, auf den freu ich mich auch sehr.”

Kollegin Aylin Tezel (40), die zusammen mit Okon Teil des Dortmunder “Tatort”-Teams war, nahm die Angelegenheit mit dem Fußballspiel hingegen ganz gelassen: “Ich persönlich bin da gar nicht im Konflikt”, sagte sie lachend. “Ich habe aber schon von mehreren Kolleginnen und Kollegen gehört, dass sie ihre Handys dabeihaben und das Fußballspiel heimlich mitschauen werden.” Das Filmfest selbst lobte die Schauspielerin in den höchsten Tönen: “Ich freue mich besonders darüber, dass es ein Sommerfest ist. Sehr entspannt, sehr angenehme Atmosphäre.” Weitere Pluspunkte: “Dass man Filme schauen und zwischendurch zur Abkühlung in die Isar springen kann, dass man auf Kolleginnen und Kollegen trifft und gemeinsam Filme feiern kann.”

Multitalent Marie Nasemann (35) war ebenfalls froh, dabei zu sein: “Ich freue mich am meisten auf München selbst”, sagte die Wahl-Berlinerin, die zum Filmfest in ihre Heimat gereist war. Inhaltlich war sie besonders gespannt “auf die ganzen Paneldiskussionen, die im Amerikahaus stattfinden werden, etwa zum Thema KI oder ‘Humor im Film'”. Sie selbst spricht bereits am heutigen Sonntag über “mentale Gesundheit in der Filmbranche”. Einen Filmfest-Fußball-Interessenkonflikt spürte sie nicht. “Ich gucke die Deutschlandspiele gern, aber in den nächsten paar Tagen verpasse ich da nichts, denke ich”, sagte sie.

Auch Festival-Chefin Weigl machte sich keine Sorgen: “Für uns ist tatsächlich Kino unser Fußball”, lachte sie und fügte pragmatisch hinzu: “Man hat ja auch die letzte halbe Stunde und kann dann noch kurz reingucken und hoffentlich Deutschland beim Gewinnen zuschauen – und vielleicht heißt es am Ende ja auch ‘Zwei zu eins'”, womit sie auf den Eröffnungsfilm anspielte, der im Anschluss an den Red Carpet im Konzertsaal Isarphilharmonie gezeigt wurde. Ein “Zwei zu eins” wurde es beim Fußballspiel zwar bekanntlich nicht, aber ein umso erfreulicheres “Zwei zu null”.

Internationale Gäste – insbesondere Kate Winslet

Eine der beiden Preisträgerinnen dieses Jahres zeigte sich bereits am Eröffnungsabend. Die US-Schauspielerin und zweifache Oscarpreisträgerin Jessica Lange (75, “Tootsie”, “Operation Blue Sky”) machte einen kurzen Abstecher auf dem roten Teppich. Am Sonntag wird sie ihren Preis erhalten.

Die britische Schauspielerin Kate Winslet (48, bekannt aus “Der Vorleser”), ein weiterer großer und mit einem Oscar ausgezeichneter Hollywoodstar, der in diesem Jahr mit dem Filmfest-München-Preis geehrt wird, war anscheinend noch nicht in der Stadt. Dennoch war sie ein Gesprächsthema auf dem roten Teppich. Die Gäste der offiziellen Eröffnungsveranstaltung waren sich einig:

“Mit ihr verbinde ich natürlich ‘Titanic’, aber auch ganz viele andere tolle Filme. Sie soll aber auch privat eine sehr sympathische Frau sein”, sagte Rick Okon. Aylin Tezel schwärmte: “Sie wird für mich immer die Hauptdarstellerin des Jahrhundertfilms ‘Titanic’ sein. Dieser Film hat Geschichte geschrieben. Ich gucke aber auch wahnsinnig gern all ihre anderen Projekte. Sie steht immer für Qualität und spannende Inhalte und ist einfach eine sehr inspirierende Frau.”

Und Festival-Organisatorin Weigl ergänzte: “Ich bin als Teenagerin mit Kate Winslet aufgewachsen. Sie war eine meiner ersten Heldinnen, weil sie auch nach ‘Titanic’ sehr viele Frauenrollen gespielt hat, die auch für Emanzipation, Selbstbewusstsein und ein Schönheitsbild stehen, das wir auf der großen Leinwand auch sehen wollen. Deshalb ist sie für mich eine ganz besondere Schauspielerin.”

Eröffnungsfilm “Zwei zu eins” begeistert

Der Eröffnungsfilm der sichtlich überwältigten Regisseurin und Drehbuchautorin Natja Brunckhorst (57), die als Teenagerin durch ihre Hauptrolle im Drogendrama “Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo” (1981) bekannt wurde, fand großen Anklang. Die deutsch-deutsche Ensemblekomödie “Zwei zu eins” basiert auf wahren Begebenheiten, die im Abspann aufgelistet sind. Dies verlieh dem unterhaltsamen Film, der im Hochsommer des Jahres 1990 in einer abgelegenen Region der Noch-DDR spielt, eine absurde Ernsthaftigkeit.

Maren (Sandra Hüller, 46), Robert (Max Riemelt, 40) und Volker (Ronald Zehrfeld, 47) entdecken in einem alten Schacht heimlich eingelagerte Geldscheine der DDR. Da die Umtauschfrist fast abgelaufen ist, sind die Millionen inzwischen eigentlich wertlos. Trotzdem schmuggeln sie zusammen mit jemandem, der die Stollen gut kennt, säckeweise Scheine nach draußen. Mit Unterstützung der gesamten, ebenfalls ziemlich desillusionierten Nachbarschaft finden sie einen Weg, die DDR-Scheine doch zu Geld zu machen…

In weiteren Rollen treten Ursula Werner (80), Peter Kurth (67), Uwe Preuss (63) und viele andere auf. Fast alle waren für die Filmvorführung nach München gekommen. Die große Premiere für das Publikum beim Filmfest München wird am 1. Juli im Deutschen Theater stattfinden. Dann wird auch Sandra Hüller anwesend sein.

Alles in allem brachte es Dr. Florian Herrmann, bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, zur Freude der Gäste im Saal so auf den Punkt: “Natürlich gibt es Cannes, die Berlinale und viele mehr, aber das eigentliche Filmfest der Herzen ist München.”

spoton