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Günther Jauch: Nobelrestaurant in seiner Villa muss schließen

Vor etwa fünf Jahren eröffneten Günther Jauch und Tim Raue in Potsdam ein Restaurant, das zur Top-Adresse für Feinschmecker wurde. Jetzt muss die Villa Kellermann ihre Türen schließen.

Günther Jauch besitzt die Villa Kellermann seit 2016.
Foto: action press

Im Jahr 2019 eröffnete der TV-Moderator Günther Jauch (67) gemeinsam mit Sternekoch Tim Raue (50) das Restaurant „Villa Kellermann“ in Potsdam und etablierte es als Anlaufstelle für Feinschmecker. Nun, etwa fünf Jahre später, muss das Spitzenrestaurant schließen. Auf der Website der Villa Kellermann steht: „Gerne nehmen wir Ihre Reservierungen bis zum 21.06.2024 entgegen. Danach wird die Villa Kellermann aus betrieblichen Gründen geschlossen.“

„Sehr gerne hätten wir weiter gemacht, aber Corona, stark gestiegene Betriebskosten und eine angespannte Personalsituation haben keine andere Entscheidung zugelassen“, heißt es zudem in einer Mitteilung auf der Instagram-Seite des Restaurants. Man blicke auf „fast fünf Jahre mit vielen tollen Momenten“ zurück und bedauere das Aus sehr.

Tim Raue zog sich 2023 aus dem Betrieb zurück

Günther Jauch erwarb 2016 die Villa am Heiligen See in der brandenburgischen Landeshauptstadt und ließ sie gemäß denkmalgerecht sanieren. In den drei oberen Etagen sind neun Luxus-Apartments untergebracht. 2019 eröffnete der RTL-Moderator gemeinsam mit Tim Raue im Erdgeschoss der Villa das Restaurant. Der Koch zog sich jedoch im Jahr 2023 aus dem Geschäft zurück und übergab es an seinen Chefkoch Christopher Wecker.

Villa Kellermann hat eine bewegte Geschichte

Das Haus, das im Jahr 1914 erbaut wurde, hat eine bewegte Vergangenheit. Es wurde nach dem Schriftsteller Bernhard Kellermann benannt. Ab etwa 1919 gehörte das Haus – damals noch unter dem Namen Villa von Hardt – einem jüdischen Bankier, der 1932 in die Schweiz und später in die USA floh, wo er 1933 verstarb. Seine Erben wurden 1938 von den Nazis durch eine Zwangsversteigerung enteignet. Danach zog die Heeresleitung der Wehrmacht in das Haus ein. Zu DDR-Zeiten war die Villa der Sitz des Kulturbunds und ein Treffpunkt für Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler. Ab 1994 gehörte die Villa der Jewish Claims Conference (JCC). Von 2005 bis zum Kauf durch Jauch war sie im Besitz der Erben des Kosmetikkonzerns Wella.

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