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Ungarn enttäuscht: Schweiz schlägt nächsten deutschen Gegner

Auch vor dem zweiten Vorrunden-Gegner bei der EM muss Deutschland keine Angst haben. Ungarn enttäuscht beim 1:3 gegen die Schweiz.

Die Schweiz startet mit einem 3:1-Erfolg in die Fußball-Europameisterschaft.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Drei Jahre nach dem letzten Viertelfinal-Einzug bei der Fußball-Europameisterschaft hat die Schweiz erneut die Weichen in Richtung K.o.-Runden-Teilnahme gestellt. Gegen den nächsten deutschen Vorrunden-Gegner Ungarn gewannen die Eidgenossen verdient mit 3:1 (2:0). Kwadwo Duah (14. Minute), Michel Aebischer (45.) und Breel Embolo (90.+3) erzielten die Tore für das Team von Murat Yakin. Barnabás Varga (66.) traf für die enttäuschenden Ungarn.

Die Ungarn sind am Mittwoch um 18.00 Uhr der zweite EM-Gegner der deutschen Mannschaft in Gruppe A, die am Freitagabend mit einem beeindruckenden 5:1 gegen Schottland in das Heimturnier gestartet ist. Am nächsten Sonntag um 21.00 Uhr spielt die DFB-Auswahl gegen die Schweiz.

Das zweite Spiel der Euro 2024 wurde offiziell von knapp 47.000 Zuschauern besucht, aber auf den Tribünen blieben viele Sitze leer. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban war beim EM-Auftakt seines Landes anwesend und dürfte angesichts des ungewöhnlich passiven Auftritts seiner Landsleute schnell enttäuscht gewesen sein.

Marco Rossi, der italienische Nationaltrainer Ungarns, stellte acht EM-Teilnehmer von 2021 in der Startelf auf. Bereits vor drei Jahren gelang es den Ungarn nicht, in der deutschen Vorrundengruppe in die K.o.-Runde einzuziehen. Sollten sie sich nicht erheblich verbessern, droht auch bei ihrer fünften Teilnahme an einer EM-Endrunde wieder ein frühes Aus. In der aktuellen Form am Samstag braucht das deutsche Team auch vor dem zweiten Vorrundengegner keine Angst zu haben.

Die Schweiz startete mit einer Achse von drei Meistern aus europäischen Topligen – Yann Sommer (Inter Mailand), Manuel Akanji (Manchester City) und Granit Xhaka (Bayer Leverkusen) – selbstbewusst und war von Anfang an klar überlegen. Trotz einfacher Mittel und relativ geringem Tempo im Spiel dominierten sie zumindest in der ersten Halbzeit. Die Ungarn gewährten ihnen zu viel Raum.

Die Schweizer nutzten ihre Überlegenheit frühzeitig aus, um verdient in Führung zu gehen. Dabei musste der Videoschiedsrichter jedoch den slowenischen Linienrichter korrigieren. Dieser hatte fälschlicherweise eine Abseitsposition beim Traumpass von Aebischer vom FC Bologna auf den Torschützen Duah angezeigt. Für den 2023 vom 1. FC Nürnberg nach Bulgarien gewechselten Stürmer war es das erste Tor im zweiten A-Länderspiel.

«Seine Vorbereitung war wirklich überzeugend und er ist ein echter Mittelstürmer», begründete der Schweizer Nationaltrainer Yakin den Vorzug des Torschützen vor dem früheren Gladbacher Breel Embolo, der nach einer Verletzung noch nicht richtig fit ist.

Die Eidgenossen hätten schnell nachlegen müssen, als Ruben Vargas in der 20. Minute ein Geschenk in Form eines nachlässigen Zuspiels von Milos Kerkez vom AFC Bournemouth auf Freiburgs Attila Szalai erlief, aber der Augsburger vergab diese hundertprozentige Möglichkeit und scheiterte an Leipzigs Schlussmann Peter Gulacsi im ungarischen Tor.

Das zweite Tor, das schon längst überfällig war, fiel dann kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit. Aebischer schoss den Ball ins lange Eck und überlistete Gulacsi dieses Mal. Der 27-Jährige hatte dabei viel zu viel Zeit und wurde an der Strafraumgrenze nicht wirklich bedrängt.

Nach der Halbzeit zog sich die Schweiz zurück und hielt die begrenzten Magyaren in Schach, ohne mehr zu tun als nötig. Doch das war keine kluge Entscheidung. Der derzeit zuverlässigste ungarische Torschütze Varga von Ferencvaros setzte sich im Duell mit Aebischer durch und erzielte den Anschlusstreffer per Kopf. Für den 29-Jährigen war es das siebte Tor im neunten Spiel seit seinem Debüt im vergangenen Jahr.

Vor drei Minuten hatte Varga die beste Torchance seines Teams vergeben. Die Ungarn waren jedoch zu harmlos, um noch das 2:2 zu erzielen. Im Gegenteil, das 3:1 für die Schweiz hatte sich bereits Minuten zuvor abgezeichnet.

dpa