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„Einseitig“: Kevin Spacey übt Kritik an neuer Dokumentation

In der kommenden Woche läuft im britischen Fernsehen eine neue Dokumentation über den in Ungnade gefallenen Kevin Spacey. Der spricht von einem verzweifelten Versuch auf der Jagd nach Einschaltquoten.

Kevin Spacey im Sommer 2023 nach einem Freispruch vor Gericht.
Foto: ddp images

In wenigen Tagen wird eine neue Dokumentation über Kevin Spacey (64) und die Anschuldigungen gegen den gefallenen Hollywood-Star veröffentlicht. Der Schauspieler hat bereits im Vorfeld angekündigt, dass er dies nicht auf sich beruhen lassen wird.

Der britische Sender Channel 4 zeigt am 6. und 7. Mai „Spacey Unmasked“. Der 64-Jährige, der im vergangenen Jahr von schweren Anschuldigungen in Großbritannien freigesprochen wurde, äußert Kritik daran, dass ihm nicht ausreichend Zeit gegeben wurde, um auf neue Anschuldigungen zu reagieren, die anscheinend in der Dokumentation vorgebracht werden.

Channel 4 hatte die Arbeit an der Dokumentation bereits im Sommer 2022 angekündigt. Der Sender beschreibt die Doku unter anderem als „forensischen Blick“ auf den Aufstieg und Fall des US-Schauspielers. In der Produktion sollen mehrere Männer, die allerdings nichts mit dem Prozess zu tun hatten, zu Wort kommen und von ihren Erfahrungen mit Spacey berichten.

Keine „faire Gelegenheit“ für Kevin Spacey?

Spacey wurde unter anderem in einem Prozess in London beschuldigt, zwischen 2001 und 2013 in Großbritannien vier Männer sexuell belästigt oder zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben. Er leugnete die Vorwürfe und plädierte auf nicht schuldig. Etwa einen Monat nach Beginn des Prozesses wurde er schließlich im Juli 2023 in allen Anklagepunkten freigesprochen. Spacey erhielt nun offenbar die Gelegenheit, auf die Behauptungen aus der neuen Dokumentation zu reagieren.

Auf der Plattform X schreibt der Schauspieler, dass er in der vergangenen Woche mehrfach bei Channel 4 nachgefragt habe, mehr als sieben Tage Zeit für eine Antwort auf Anschuldigungen, die demnach 48 Jahre zurückliegen sollen, zu bekommen. Ebenso habe er um „ausreichende Details“ gebeten, um die Angelegenheit untersuchen zu können. „Channel 4 hat dies mit der Begründung abgelehnt, dass sie der Meinung sind, dass die Aufforderung, innerhalb von sieben Tagen auf neue, anonymisierte und unspezifische Anschuldigungen zu antworten, eine ‚faire Gelegenheit‘ für mich ist, alle gegen mich erhobenen Anschuldigungen zu widerlegen“, schreibt Spacey. Auch gegenüber dem Branchenmagazin „Variety“ sprach der Sender von einer ausreichenden Gelegenheit zur Stellungnahme.

Spacey fordert Channel 4 auf X heraus: „Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie ein sterbender Sender in seinem verzweifelten Versuch, Einschaltquoten zu erzielen, mich mit einer einseitigen ‚Dokumentation‘ angreift.“ Es gebe einen angemessenen Kanal für Anschuldigungen, und dieser sei nicht Channel 4. Immer wenn ihm ausreichend Zeit und ein angemessenes Forum geboten worden seien, um sich zu verteidigen, sei er entlastet worden. Für das kommende Wochenende kündigt Spacey weitere Kommentare seinerseits an.

Laut Medienberichten wird Warner Bros. Discovery „Spacey Unmasked“ auch in Deutschland verfügbar machen. Die Dokumentation wird voraussichtlich über die Streamingplattform „Discovery+“ zu sehen sein.

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