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Studie: Büroangestellte in Deutschland wenig besorgt um Job durch KI

Jüngere mehr besorgt als Ältere, KI-Nutzung durchwachsen bewertet, Unternehmen fördern KI nur teilweise.

Einer Umfrage zufolge macht Künstliche Intelligenz jüngeren Menschen mehr Sorgen als älteren.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Nur eine geringe Anzahl von Personen mit Bürojobs in Deutschland fürchten, ihren Beruf durch Künstliche Intelligenz (KI) zu verlieren. Nur 28 Prozent der Befragten stimmten einer Aussage mit dieser Befürchtung ganz oder eher zu, wie aus einer Umfrage von YouGov im Auftrag des Technologieunternehmens Slack hervorgeht. 62 Prozent lehnten sie ganz oder eher ab. An der Befragung nahmen gut 2000 Menschen mit Bürojobs teil.

Die Sorge um KI bereitet jüngeren Menschen offensichtlich mehr Kopfzerbrechen als älteren: 35 Prozent der 25- bis 34-Jährigen sind besorgt, bei den 18- bis 24-Jährigen sogar 38 Prozent. Die Zahlen für die jüngste Altersgruppe sollten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, da die befragte Stichprobe hier sehr klein war. Mit zunehmendem Alter nimmt die Sorge ab. Bei den Arbeitnehmern ab 55 Jahren haben nur noch 22 Prozent Angst um ihren Job. Allerdings haben sie auch deutlich weniger verbleibende Berufsjahre, in denen die KI ihnen Schwierigkeiten bereiten könnte.

Zufriedenheit mit den Ergebnissen hält sich in Grenzen

Ein möglicher Grund für die insgesamt nicht besonders hohe Angst könnte sein, dass die Ergebnisse der KI-Nutzung gemischt bewertet werden. Nur 7 Prozent stimmten voll und ganz der Aussage zu, dass der Einsatz von KI-Tools zufriedenstellende Ergebnisse bringt. Weitere 31 Prozent stimmten eher zu. Dagegen lehnten 18 Prozent die Aussage voll und ganz ab, weitere 17 Prozent eher.

Und als sie gefragt wurden, welche Entscheidungen sie zukünftig der KI überlassen würden, antworteten 42 Prozent, dass sie der KI nicht zutrauen, Entscheidungen zu treffen. Am meisten vertrauten die Befragten jedoch der KI als Entscheider im Bereich der Einhaltung von Vorschriften, den 22 Prozent nannten, gefolgt von Marketing mit 20 Prozent und Finanzplanung und Budgetierung mit 19 Prozent. Es war jedoch erlaubt, mehrere Antworten zu geben.

Insgesamt sind die Mitarbeiter in Bezug auf die Bedeutung von KI geteilter Meinung. 43 Prozent stimmen der Aussage zu, dass das Thema für sie nicht wichtig ist und der Informationsfluss daran vorbeigeht, ganz oder eher. 51 Prozent lehnen es ab. Das Alter spielt dabei kaum eine Rolle.

Fast die Hälfte nutzt KI gar nicht

Laut der Umfrage wird KI täglich von etwa 26 Prozent der Büroangestellten genutzt. 44 Prozent verwenden sie überhaupt nicht, während weitere 27 Prozent sie weniger als einmal täglich oder unregelmäßig nutzen. Das Alter spielt hier eine Rolle. Die Gruppen bis 44 Jahre sind deutlich KI-affiner als die älteren.

Es scheint, dass die Unternehmen die Nutzung von KI durch ihre Mitarbeiter nur teilweise fördern. Nur 29 Prozent der Befragten gaben an, offizielle Empfehlungen ihres Arbeitgebers erhalten zu haben, KI oder KI-Tools wie ChatGPT zu nutzen.

Nina Koch von Slack sieht dagegen großes Potenzial für KI in Unternehmen. Sie erwartet – ausreichendes Vertrauen der Unternehmen und Arbeitnehmer vorausgesetzt – starke Zuwächse in der Produktivität. «KI und Automatisierung sollen keine Arbeitskräfte ersetzen, sondern dabei helfen, Teams von repetitiven und organisatorischen Aufgaben zu befreien», betont sie.

YouGov hatte zwischen dem 9. und 22. April 2038 Büroangestellte online befragt.

dpa