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McLaren-Jungstar Lando Norris gewinnt Grand Prix in Miami

Der Brite düpiert Weltmeister Verstappen, hält ihn auf Abstand und siegt souverän vor Leclerc.

Fahrer lenken ihre Autos während des Formel-Eins-Grand-Prix von Miami in Miami Gardens.
Foto: Rebecca Blackwell/AP/dpa

McLaren-Jungstar Lando Norris hat in Miami eine Überraschung in der Formel 1 geschafft, indem er Weltmeister Max Verstappen düpiert und seinen ersten Grand Prix gewonnen hat. Der Brite nutzte eine günstige Safety-Car-Phase in der Hitze von Florida, übernahm die Führung zur Rennmitte und behielt sie bis zum Ende des Rennens bei.

Nach getaner Arbeit stieß Norris einen spitzen Freudenschrei aus und rief in den Boxenfunk: «Ich liebe Euch alle. Wir haben es geschafft.» In seinem 110. Grand Prix verwies Norris Red-Bull-Dauersieger Verstappen auf Platz zwei, Dritter wurde Charles Leclerc im Ferrari. 

Im sechsten Saisonrennen gab es also zum zweiten Mal einen anderen Sieger als Verstappen, der bisher nur bei seinem Ausfall in Australien nicht als Erster die Ziellinie überquert hatte. In Melbourne hatte Ferrari-Fahrer Carlos Sainz gewonnen, diesmal sorgte der nur als Fünfter gestartete Norris für die ersehnte Abwechslung an der Spitze.

«Er ist perfekt gefahren, es war einfach das schnellste Auto heute», sagte McLaren-Geschäftsführer Zak Brown bei Sky. In der Gesamtwertung aber führt Triple-Champion Verstappen weiter souverän vor seinem Teamkollegen Sergio Pérez. Haas-Fahrer Nico Hülkenberg verpasste als Elfter die Punkteränge.

Hohe Promi-Dichte auf den Tribünen

Miami präsentierte sich wie schon in den Vorjahren als grellbuntes Spektakel mit hoher Promi-Dichte. Sogar der frühere US-Präsident Donald Trump, der in der Nähe sein Anwesen Mar-a-Lago hat, tauchte am Fahrerlager im Hard Rock Stadium auf. Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino, der ehemalige Fußball-Superstar Zinedine Zidane, Pop-Idol Ed Sheeran und Footballer Travis Kelce zogen die Blicke der Fans auf sich. Passend dazu meldeten die Veranstalter einen Zuschauerrekord bei der dritten Auflage des Rennens in Floridas Metropole.

Die ersten beiden Gastspiele hatte der Dauersieger Verstappen gewonnen. Und der Niederländer setzte zunächst einfach fort. Am Samstag sicherte er sich auch im zweiten Sprintrennen des Jahres den Sieg, obwohl er sich über das schlechte Fahrverhalten seines Dienstwagens beschwerte. Ein paar Stunden später holte Verstappen sich auch die Pole Position für das Hauptrennen.

Von der besten Startposition aus übernahm der Titelverteidiger sofort die Führung. Leclerc kam neben ihm schlecht weg. Pérez raste übermütig auf die erste Kurve zu und hätte beinahe einen Crash verursacht. Der Mexikaner verfehlte nur knapp das Heck seines Teamkollegen Verstappen. Auch die Ferrari-Piloten Leclerc und Sainz hatten Glück, dass es nicht zu einer Kollision kam.

Hülkenbergs Zukunft in der Formel 1 gesichert

Verstappen konnte danach schnell einen Vorsprung aufbauen und das Rennen dominieren. „Erster Verfolger war bald der Australier Oscar Piastri. Der 23-Jährige nutzte den Startwirbel und rauschte von Rang sechs auf drei. Bald hatte er auch Leclerc überholt und war nun Zweiter.“

Auch der erfahrene Haas-Fahrer Hülkenberg startete gut und überholte in den ersten Runden sogar Rekordweltmeister Lewis Hamilton, um sich Platz sieben zu sichern. Später hatte er jedoch kein Rennglück mehr und blieb ohne Punkte. Vor seinem Trip nach Miami sicherte der 36-Jährige seine langfristige Zukunft in der Formel 1, indem er einen Vertrag mit Audi unterzeichnete. Im nächsten Jahr wird er für Audi-Partner Sauber fahren und ab 2026 wird er Werksfahrer des Autobauers aus Ingolstadt, wenn dieser in die Königsklasse einsteigt.

Norris behauptet sich nach Neustart

Nach gut zwölf Runden begann die Arbeit der Boxencrews, die ersten Reifenwechsel brachten das Feld durcheinander. Für weitere Aufregung sorgte Spitzenreiter Verstappen selbst. Nach einem Fahrfehler räumte er einen Poller am Streckenrand ab und rief in den Funk: «Prüft meinen Frontflügel.» Der Schaden aber war wohl begrenzt. Für die Aufräumarbeiten bremste ein virtuelles Safety-Car das Feld kurz ein, Verstappen besorgte sich wenig später neue Gummiwalzen und schien weiter auf Siegkurs.

Dann sorgte ein Unfall zwischen Kevin Magnussen im Haas und dem Williams-Fahrer Logan Sargeant für neue Spannung. Diesmal kam das echte Safety-Car auf die Strecke. McLaren-Fahrer Norris konnte davon profitieren, da er seinen Boxenstopp verschoben hatte. Aufgrund der verlangsamten Fahrzeuge verlor der 24-Jährige weniger Zeit in der Boxengasse und führte nun vor Verstappen.

Norris behauptete beim Neustart clever den ersten Platz und konnte danach den Weltmeister auf Distanz halten. Ein harter Zweikampf zwischen Sainz und Piastri kostete dem McLaren-Fahrer alle Chancen. Während Sainz als Vierter ins Ziel rollte, musste Piastri mit einem beschädigten Auto an die Box und fiel weit zurück. Sein Teamkollege Norris geriet jedoch an der Spitze nicht mehr in Gefahr und versetzte McLaren mit seinem Sieg in einen Freudentaumel.

dpa