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Messerangreifer von Duisburg soll Mord angekündigt haben

Neue Erkenntnisse im Fall der Ermordung zweier Grundschulkinder in Duisburg: Der mutmaßliche Messerangreifer soll schon Wochen zuvor einen Mord angekündigt haben. Es wurde bereits gegen ihn ermittelt.

Auf einem kleinen Parkplatz hat die Polizei nach dem Messerangriff alles abgesperrt.
Foto: Christoph Reichwein/dpa

Laut einem Bericht des NRW-Justizministeriums an den Rechtsausschuss des Landtags soll der mutmaßliche Messerangreifer, der in Duisburg zwei Grundschulkinder angegriffen haben soll, zuvor in einem Chat einen Mord angekündigt haben. Ein Zeuge habe dies im Januar der Polizei in Bayern gemeldet.

Der 21-Jährige hatte bereits Maßnahmen gegen ihn erwogen und eingeleitet, und es wurde auch ein Durchsuchungsbeschluss erlassen, aber vor der Tat am 28. Februar nicht mehr umgesetzt. Es wird untersucht, ob es aufgrund eines falsch eingetragenen Aktenzeichens und fehlender Unterlagen zu Verzögerungen gekommen ist. Eine dienstaufsichtsrechtliche Prüfung wurde eingeleitet.

Chatnachricht mit Tatwaffen-Foto

Am 8. Januar hat sich ein Zeuge bei der Polizei in Straubing, Bayern gemeldet. Der Zeuge wies darauf hin, dass ihm der 21-Jährige in einem privaten Chat einen Mord für September 2024 angekündigt habe. Auf einem mitgeschickten Bild waren bereits die vermutlichen Tatwaffen zu sehen, die nach der Tat in Duisburg sichergestellt wurden.

Des Weiteren wurde festgestellt, dass der 21-jährige Deutsch-Bulgare einen Serienmörder verherrlicht hat. Die Polizei in Bayern identifizierte ihn als mutmaßlichen Verfasser der Nachrichten und übergab die Akten am 19. Januar an die zuständige Staatsanwaltschaft in Bayern. Von dort wurden sie am 15. Februar an die Staatsanwaltschaft Duisburg weitergeleitet. Es wurde keine besondere Dringlichkeit der Angelegenheit vermerkt.

Dennoch wurde am 20. Februar ein Verfahren gegen den 21-Jährigen wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet. Nach dem Messerangriff auf die neun und zehn Jahre alten Grundschulkinder in Duisburg wurde gegen den mutmaßlichen Angreifer Haftbefehl wegen zweifachen versuchten Mordes erlassen. Es wurden zwei Messer und ein Hammer als mögliche Tatwaffen sichergestellt.

Laut den Ermittlungen wurde der Messerangreifer von einem Passanten gestört und schließlich von seinem eigenen Vater gestoppt und entwaffnet. Die beiden Kinder, auf deren Köpfe er eingestochen hatte, wurden schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt, wie es im Bericht heißt. Sie konnten mittlerweile das Krankenhaus verlassen.

Die beiden Opfer sind ein neunjähriges Mädchen und ein zehnjähriger Junge. Es dürfte sich bei ihnen um Zufallsopfer gehandelt haben. Der Sohn soll seinem Vater vor der Festnahme noch mitgeteilt haben, dass auf seinem Handy Informationen zu finden seien, die die Tat erklären würden.

dpa