Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Entsetzen in Mexiko nach Tod von achtjährigem Mädchen

Der Mord an dem vermissten Mädchen löste Ermittlungen wegen Femizids aus. Selbstjustiz führte zu weiteren Festnahmen.

Angehörige tragen den Sarg des jungen Mädchens.
Foto: Fernando Llano/AP/dpa

Der Tod eines achtjährigen Mädchens in Mexiko hat für Entsetzen gesorgt und möglicherweise zu Selbstjustiz geführt.

«Ich habe die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Guerrero gebeten, für eine zügige, prompte und wirksame Untersuchung zu sorgen, bei der die Verantwortlichen für diese feige Tat mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden», teilte die Gouverneurin des an der Pazifikküste gelegenen Bundesstaates, Evelyn Salgado Pineda mit.

Ermittlungen wegen Femizids eingeleitet

Das Mädchen, das seit Mittwoch als vermisst galt, wurde auf einer Landstraße in der Nähe der Gemeinde Taxco de Alarcón von Polizisten tot aufgefunden, wie die regionale Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Daraufhin wurden Ermittlungen wegen des Verbrechens des Femizids eingeleitet. Als Femizide werden Gewaltverbrechen bezeichnet, bei denen Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden.

Zusätzlich wird der Mord an einer Frau untersucht, die laut Medienberichten an der Freiheitsberaubung und Ermordung der Achtjährigen beteiligt gewesen sein soll. Ebenso werden die Verletzungen von zwei Männern untersucht, die ebenfalls an dem Mord des Mädchens beteiligt gewesen sein sollen.

Mutmaßliche Selbstjustiz durch aufgebrachte Dorfbewohner

Das tote Mädchen sei in einer schwarzen Plastiktüte gefunden worden, berichtete die mexikanische Zeitung «Milenio». In den sozialen Medien verbreiteten sich daraufhin Videos, die die Entführung der Achtjährigen zeigen sollen. Noch bevor die Generalstaatsanwaltschaft entsprechende Haft- und Durchsuchungsbefehle vollstrecken konnte, hatte ein Mob aus aufgebrachten Dorfbewohnern den Berichten zufolge die in dem Video identifizierte Frau in ihrem Haus aufgesucht, sie auf die Straße gezerrt und verprügelt. Außerdem sollen ihre beiden Söhne geschlagen worden sein.

Laut «Milenio» starb die Frau an ihren Verletzungen, während der Zustand der Männer, die im Krankenhaus sein sollen, stabil sei, berichtete das Ministerium für öffentliche Sicherheit. Ein weiterer Mann, der ebenfalls an dem Gewaltverbrechen beteiligt gewesen sein soll, wurde von der Generalstaatsanwaltschaft festgenommen. Gouverneurin Pineda erklärte, dass die Regierung keine Straffreiheit zulassen werde.

dpa