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Bundeswehrsoldat soll vier Menschen erschossen haben

In der Nacht fallen mehrere Schüsse in zwei Gemeinden in Niedersachsen. Vier Menschen sterben – darunter auch ein Kind.

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Die Polizei ermittelt nach Schüssen an zwei Tatorten im Landkreis Rotenburg.
Foto: Friso Gentsch/dpa

Nachdem ein 32 Jahre alter Bundeswehrsoldat mutmaßlich vier Menschen im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme) getötet hat, ist im Auto des Verdächtigen ein Molotowcocktail gefunden worden. Es könne nur spekuliert werden, warum der Molotowcocktail in dem Auto gelegen habe, sagte der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg.

Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand der Behörden soll der Bundeswehrsoldat in der Nacht zu Freitag vier Menschen in den Gemeinden Scheeßel und Bothel erschossen haben, darunter soll ein Kind sein. Die Hintergründe waren zunächst nicht bekannt. 

Der Sprecher der Polizei nannte weitere Details zur Festnahme des Verdächtigen: Der Soldat sei zur Kaserne in der Stadt Rotenburg (Wümme) gefahren. Er habe sein Auto vor der Kaserne geparkt, sei ausgestiegen, habe sich zu Fuß zur Wache begeben und erkenntlich gemacht. Die Polizei sei hinzugerufen worden und habe den mutmaßlichen Täter festgenommen.  

Bislang ist das Motiv des Täters noch nicht klar. Die Polizei führt laut ihren eigenen Angaben jedoch eine intensive Ermittlung durch. Ein Staatsanwalt teilte t-online jedoch mit, dass es mehrere Schussabgaben gegeben habe. Aktuellen Berichten der Deutschen Presse-Agentur zufolge sollen die Opfer erschossen worden sein.

Gemäß Informationen der „Bild“ soll in Folge des Vorfalls ein Polizeieinsatz in der Roteburger von-Düring-Kaserne stattfinden, wo das Jägerbataillon 91 stationiert ist. Es wird vermutet, dass sich im Fahrzeug des Mannes Sprengstoffe und Munition befinden. Bilder der Durchsuchung zeigen Sturmgewehrmagazine, Pistolenmunition, einen Molotowcocktail und eine Rauchgranate, die von der Polizei entdeckt wurden. Ein Sprecher der Kaserne, vor der die Durchsuchung durchgeführt wurde, hat sich gegenüber t-online nicht geäußert.

Munition für G36 und G28

Ob die Tatwaffe aus dem Bundeswehrbestand stammt, ist derzeit noch nicht bestätigt. Der Waffenexperte Lars Winkelsdorf geht davon aus, dass es sich bei der Tatwaffe um ein G36 handeln könnte. Das wiederum würde bedeuten, dass der Täter seine Dienstwaffe aus der Kaserne für die Taten genutzt hat. Die Magazine, welche auf den Bildern zu sehen sind, machen den Anschein, als dass sie zu einem Gewehr des Typs G28 gehören. Das G28 ist ein Scharfschützengewehr. Winkelsdorf schreibt auf dem sozialen Netzwerk X, dass bei der Durchsuchung sowohl Munition für ein G28 als auch für ein G36 gefunden wurde. Das G36 ist ein Sturmgewehr aus dem Hause Heckler und Koch, das bei der Bundeswehr eingesetzt wird.

Laut Angaben des NDR fielen die Schüsse in der Samtgemeinde Scheeßel am frühen Freitagmorgen gegen 3:30 Uhr in einem Einfamilienhaus. Die Polizei startete daraufhin einen Großeinsatz, bei dem auch ein Hubschrauber zum Einsatz kam. Neben Einheiten der Landespolizei waren auch Bundespolizisten beteiligt. „Alles, was zur Verfügung stand, war im Einsatz“, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp gegenüber der „Kreiszeitung“. Auf Fotos des Blattes sind schwer bewaffnete Einsatzkräfte zu sehen.

dpa
Quellen: T-Online