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Wo ist Arian? Hilfskräfte suchen weiter nach Sechsjährigem

Auch nach tagelanger Suche geben die Helfer nicht auf: Hunderte durchkämmen das Gebiet bei Bremervörde nach Arian, darunter Bundeswehrsoldaten. Am Freitag steht der Wohnort selbst wieder im Fokus.

Bei der Suche werden nun auch Kinderlieder gespielt und sogenannte Skybeamer eingesetzt.
Foto: Jonas Walzberg/dpa

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, aber die vielen Helfer geben nicht auf bei ihrer Suche nach dem sechsjährigen Arian, der seit Montagabend in der Nähe von Bremervörde im Norden Niedersachsens vermisst wird. Auch am frühen Freitagmorgen gab es keine weiteren Spuren oder Hinweise zum Aufenthaltsort des Jungen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. «Wir glauben immer noch fest daran, dass wir Arian wohlbehalten finden können», sagte Polizeihauptkommissar Michael Butt am Donnerstag. 

In der Nacht zum Freitag wurden zusätzliche Suchmittel eingesetzt: Es wurden Kinderlieder gespielt und sogenannte Skybeamer verwendet. Diese sind Scheinwerfer, die einen Lichtstrahl in den Himmel projizieren, wie die Polizei berichtete. Die Skybeamer sollen zusammen mit den Kinderliedern Anreize für den vermissten Jungen schaffen, die Orte aufzusuchen.

Schuppen und Garagen kontrollieren

Nachdem die Suche im Gebiet entlang des Flusses Oste in nördlicher Richtung abgeschlossen wurde, planen die Rettungskräfte, am Freitag erneut den Ortsteil zu durchsuchen, in dem der Junge wohnt. Alle Schuppen und Garagen sollen geöffnet und überprüft werden, so ein Feuerwehrsprecher. Auch Mülltonnen sollen durchsucht werden. Die Müllabfuhr für diesen Freitag wurde abgesagt. Außerdem sollen Gullydeckel geöffnet werden. Die Feuerwehr plant, über Lautsprecher über die geplanten Maßnahmen zu informieren.

Am Donnerstagabend hatte die Bundeswehr die Anzahl ihrer im Suchgebiet eingesetzten Kräfte um weitere 60 Soldaten der Luftwaffe erhöht. Bereits am Donnerstag waren etwa 250 Soldaten angekommen. Es handelte sich um Kräfte des Heeres aus der Gemeinde Seedorf in Niedersachsen.

Suche mit Drohnen und Schokolade

Während der Suche setzten die Helfer Drohnen ein, einen Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen angrenzt, stellten die Helfer Wildkameras auf, die das Kind entdecken sollen. Die Helfer hängten auch Luftballons und Schokolade auf in der Hoffnung, so den Jungen zu finden. Zudem wurde Feuerwerk abgebrannt, da Arian dies möge, wie ein Polizeisprecher sagte.

Michael Butt von der Bremervörder Polizei hielt am Donnerstag eine Ansprache an die Einsatzkräfte in der Sporthalle in Elm. In einer Mitteilung der Polizei wurde darauf hingewiesen, dass es in der Vergangenheit einige Beispiele dafür gab, dass der Junge noch wohlbehalten aufgefunden werden konnte.

Laut den Angaben ist Arian Autist und reagiert nicht auf Ansprachen. Die Einsatzkräfte nehmen an, dass er sich nicht meldet, wenn er Menschen in der Nähe bemerkt. Nach mehreren kalten Nächten hatte der Polizeisprecher von einer sehr ernsten Lage gesprochen. Es wird vermutet, dass der Junge sein Zuhause eigenständig verlassen hat.

dpa