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ARD-Legende nach langer Krankheit gestorben

Er war der Erfolgsgarant für viele Formate bei der ARD. Geschätzt wurde er für seinen Einsatz und seine ehrliche Art. Viele ehemalige Weggefährten bekundeten bereits ihr Beileid.

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Foto: NF24 / Canva

Große Trauer bei den öffentlich-rechtlichen Sendern über den Verlust einer Ihrer großen Persönlichkeiten. Denn was er an die Hand bekam, wurde eine Erfolg. So schmerzt der Verlust über seinen Tod umso mehr. Viele bekundeten bereits ihr tief empfundenes Beileid.

Henning Röhl ist tot

Am 21. Juli wurde der Verlust eines der erfolgreichsten Fernsehjournalisten bekanntgegeben. Am 15. Juli verstarb er im stolzen Alter von 80 Jahren. Helmut Matthies (Brandenburg an der Havel), der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, verfasste einen Nachruf für ihn.

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Am 15. Juli verabschiedete sich einer der erfolgreichsten deutschen Fernsehjournalisten, Henning Röhl, von uns. Seine Führung als Chefredakteur von „tagesschau“ und „tagesthemen“ (1988-1991) war geprägt von Unbeugsamkeit und Leidenschaft. Nach der Wiedervereinigung übernahm er die Position des Fernsehdirektors beim frisch gegründeten Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) und verhalf ihm rasch zu einem der meistgesehenen Dritten Programme.

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Ab Ende 2001 widmete er sich einem neuen Projekt und baute den ersten bedeutenden christlichen Fernsehsender in Deutschland auf: Bibel TV. Sein Engagement und Einsatz für diese Sendeanstalt waren herausragend und trugen maßgeblich zur Verbreitung christlicher Werte bei.

Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder

Nach einer längeren Krankheit verstarb Henning Röhl im nordfriesischen Husum im Alter von 80 Jahren. Er hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Kinder, die seinen unermüdlichen Einsatz und seine herausragenden Leistungen im Bereich des Fernsehjournalismus in dankbarer Erinnerung behalten werden.

Gibt es einen Intendanten oder Direktor der 21 Fernsehanstalten und 70 öffentlich-rechtlichen Radiosendern, der in den letzten Jahrzehnten eine von seinen Kollegen politisch völlig abweichende Meinung vertreten hätte? Mir fällt nur Henning Röhl ein.

Noch kurz vor dem überraschenden Fall der Mauer am 9. November 1989 galt in Politik, Medien und Kirchen als rechtsextrem, wer für die Wiedervereinigung eintrat. Nur die ARD-Sendung „Pro und Kontra“ wagte es, kurz zuvor das Thema ins Programm aufzunehmen. Während andere prominenten Persönlichkeiten wie der Präses der EKD-Synode, Jürgen Schmude, sich gegen die Wiedervereinigung aussprachen, vertrat Henning Röhl eine pro-Wiedervereinigung Position.

Appell an die Zuschauer „Glaubt nicht alles, was ihr seht“


Kaum ein Verantwortlicher dürfte sich auch derart selbstkritisch über das Fernsehen geäußert haben wie eben Röhl. Als Chefredakteur der tagesschau wagte er, an die Zuschauer zu appellieren: „Glaubt nicht alles, was ihr seht, überlegt, ob es überhaupt stimmen kann!“

Diese Aussage ist in etwa so brisant, wie wenn der Chef von VW Kunden sagen würde: „Glaubt nicht alles, was wir Euch versprechen.“ Röhl ging noch weiter und forderte die Zuschauer in IDEA sogar ausdrücklich dazu auf, Fehler oder Einseitigkeiten den Sendern zu melden. Seine außergewöhnliche Offenheit und sein Bestreben nach Transparenz zeichneten ihn als einzigartigen Fernsehjournalisten aus.

MDR wurde unter seiner Leitung zum Erfolg


Er wusste um die politische Schlagseite vieler Medien und sprach sie offen an. Seine Empfehlung an die Zuschauer lautete: „Schaltet so häufig wie möglich den Fernseher ab und lest Bücher, am allerbesten mit Frau oder Kindern zusammen.“ Bereits während seiner Zeit als Chefredakteur der tagesschau hatte er sich für Korrektursendungen eingesetzt. Diese Idee setzte er erfolgreich um, als er 1991 mit dem Aufbau des Fernsehprogramms für Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt begann. Unter seiner Leitung wurde der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) zum meistgesehenen Dritten Programm in der ARD. Sein Erfolgsrezept: eine volksnahe, verständliche Berichterstattung mit einem Fokus auf Heimat, Herkunft und Geschichte.

Für ihn war Mitteldeutschland das „Herz Europas“, das Mutterland der Reformation und des Pietismus, der Kirchenmusik und der Klassik. Er lehnte es ab, von Ostdeutschland zu sprechen und betonte: „München liegt östlicher als die thüringische Landeshauptstadt Erfurt. In der Nähe dieser Stadt befindet sich auch die geografische Mitte Deutschlands.“ Erfurt wurde auch der Sitz des vor allem von ihm initiierten Kinderkanals. Dennoch hielt ihn das nicht davon ab, zu betonen: „Besser als viel fernzusehen, ist es für Kinder, miteinander zu spielen und sich zu bewegen“. Seine Aufforderung zum aktiven Miteinander und zur Förderung der kindlichen Entwicklung blieb ein wichtiger Teil seiner Vision für das Fernsehen und seine Beiträge zur Gesellschaft.

TS
Quellen: idea