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Yvonne Catterfeld: „Für meinen Sohn lehne ich Projekte ab“

Yvonne Catterfeld veröffentlicht an diesem Freitag eine neue Single. Im Interview verrät sie, warum diese ein musikalischer Neuanfang ist, wie sie ihre Karriere mit ihrer Familie vereint und warum sie zu Hause vorwiegend Englisch spricht.

Yvonne Catterfeld ist mit neuer Musik zurück.
Foto: Adam von Mack

Yvonne Catterfeld (44) veröffentlicht am 10. Mai ihre neue Single „Move“. Ein neues Album sowie eine Tour sind für Frühjahr 2025 geplant. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt die Sängerin und Schauspielerin, worum es in ihrem neuen Song geht, welche Ziele sie sich gesetzt hat und wie sie ihren Alltag als Mutter mit ihrem Berufsleben vereint.

Ihre neue Single „Move“ erscheint am 10. Mai. In der Ankündigung heißt es, Sie starten einen musikalischen Neuanfang. Inwiefern?

Yvonne Catterfeld: Ich habe mich nach jahrelangem eigenen Label entschieden, mir Unterstützung zu holen und mit dem Musiklabel Starwatch einen begeisterten Partner gefunden. Musikalisch habe ich mit dem gleichen Team wie beim letzten Album „Change“ an einem neuen Sound gefeilt, der gemeinsam intuitiv und schnell entstanden ist. Jedes meiner Alben war ein Neustart, ich mache nie das gleiche, da sich Lebensphasen und -umstände ändern und dieses sich in meinen Songs widerspiegelt. Mein letztes Album „Change“ war eine Hommage an die Chance der Veränderung, im Idealfall kommt nach dieser etwas Gutes. Und diese positiven Vibes teile ich jetzt in Form der neuen Songs mit der Welt.

In „Move“ geht es um Dinge, die man sich vornimmt und doch nicht macht. Wo trifft das in Ihrem Leben oft zu? Wie oder womit finden Sie dann Motivation?

Catterfeld: Ich nehme mir oft viel zu viel vor und prokrastiniere dementsprechend. Das ist am Ende des Tages manchmal frustrierend. Oft sind wir abgelenkt, zu bequem oder einfach überfordert. Motivieren tun mich die engsten Menschen um mich herum, gute Musik, selbst Musik machen, gutes Essen und Sport. Und natürlich ist eine gewisse Resonanz oder Applaus auch motivierend und bestärkend. Dennoch bin ich besser darin, andere zu motivieren als ich mich selbst. Aber auch da hab ich inzwischen gelernt, wie ich mich trainiere. Und die Erkenntnis, dass es meist nur der erste Schritt ist, die Überwindung zu überlisten, indem man die Nummer wählt, sich ans Klavier setzt, die Sportklamotten anzieht. Einfach anfangen.

Setzen Sie sich auch konkrete Ziele, um sich zu motivieren? Welche beruflichen und privaten haben Sie derzeit?

Catterfeld: Privat möchte ich immer täglich Sport machen, was dann oft mit gemütlichem Kaffee und meinem Laptop und Arbeit endet. Einer Ersatztätigkeit sozusagen. Beruflich versuche ich die Dinge, die ich einmal ins Rollen gebracht habe, so gut wie es geht zu erfüllen. Meine To-do-Listen sind recht lang, manchmal sind es aber nur kleine, nicht zeitintensive Aufgaben, die mich einfach nur Überwindung kosten. Deswegen „Move“.

2021 haben Sie Ihr letztes Album veröffentlicht. Dieses war bereits in englischer Sprache. Warum bleiben Sie nun auch bei Ihrer neuen Single dabei?

Catterfeld: Es ist der für mich authentische und natürlichste Weg. Erstens, weil ich es endlich nach 20 Jahren geschafft habe, mich mit einem englischen Album durchzusetzen und es – auch da – einfach zu machen, ich habe das 20 Jahre aufgeschoben. Zweitens, weil wir aufgrund meines Freundes zu Hause vorwiegend Englisch sprechen, auch wenn ich mit meinem Sohn dennoch meistens zu Deutsch switche. Inzwischen spricht er erstaunlich gut. Und ich bin wohl zu 20 Prozent Englisch laut meiner DNA, ich glaube, dafür hatte ich von Anfang an einen Riecher (lacht).

Sie sind seit rund 20 Jahren in der Musikwelt unterwegs. Was hat sich in der Branche am stärksten verändert und was bedeutet das für Ihre Arbeit?

Catterfeld: Definitiv mehr Eigeninitiative in Sachen Social Media. Und wenn man vorher schon immer erreichbar war und sein sollte, so ist es nun noch extremer geworden. Social Media, vor allem TikTok ist das „must do“, wenn es um Musik geht, aber da stecke ich noch in den Kinderschuhen (lacht). Und es ist zeitintensiv. Gut finde ich, dass man selbst mehr steuern kann und ganz andere Möglichkeiten hat zu zeigen, wie man ist. Ansonsten gibt es so viele Musikformate und -sendungen nicht mehr, mit denen ich groß geworden bin. So viele Plattformen zum Bewerben eigener Musik gibt es nicht, außer eben Social Media. Je privater offenbar, desto besser. Früher war das umgekehrt. Auch der ganze Veröffentlichungs-Modus hat sich verändert. Aber das lasse ich sowieso lieber andere planen. Dies wiederum ist entspannter, da man Song nach Song raushaut und währenddessen Zeit zum Album hat. Früher musste das Album schon zu Anfang fertig sein.

Ein neues Album samt Tour ist bereits in Planung. Was war/ist in der Vorbereitung anders im Vergleich zu vorherigen Alben/Tourneen und worauf können sich die Fans freuen?

Catterfeld: Die letzten Konzerte waren akustisch, was sehr klein scheint, dennoch sehr groß und stimmgewaltig klingt und auch sehr powerful von den Songs und mit meinen beiden Musikern. Wir werden die Band entsprechend den Songs etwas aufstocken müssen. Aber auch das wird gut. Und ich möchte gerne weiter auf Tour mit unseren drei herausragenden GospelsängerInnen gehen, da die Kraft der neuen Songs auch durch die Chöre kommt.

Seit 2016 sind Sie in „Wolfsland“ erfolgreich im TV zu sehen. Was schätzen Sie an der Filmreihe besonders?

Catterfeld: Ich mag die immer wiederkehrende Arbeit an meiner Figur und mit demselben Team. Ich mag einfach gerne Menschen um mich, die ich kenne und umgekehrt, sodass ich mich fallen lassen kann. Und unsere Reihe und Charaktere setzen sich von anderen Krimis ab, weil es eben doch auch oft mehr Psychothriller ist und sich vieles auf der Beziehungsebene abspielt. Ich bin kein Krimi-Fan, aber unsere Reihe ist eben mehr als das. Sonst würde ich mich langweilen und wäre nicht für inzwischen 16 Filme dabei geblieben.

Wie bringen Sie Schauspielerei, die Musik und Familienleben unter einen Hut?

Catterfeld: Indem Familie ganz oben steht und sich dem alles unterordnen muss. Ich bin für meinen Sohn da und dafür lehne ich Projekte ab. Und zum Glück habe ich eine Managerin, die dafür nicht nur Verständnis hat, sondern mir die Zeit frei hält. Wenn es geht, versuche ich alles zu erledigen, sobald mein Sohn aus der Schule kommt. Beim Drehen oder anderen Projekten bin ich inzwischen mehrere Tage am Stück weg, aber mein Sohn ist ja auch inzwischen 10.

Apropos Arbeit. Könnten Sie sich auch eine Rückkehr zu „The Voice“ vorstellen?

Catterfeld: Immer.

Dieses Jahr werden Sie 45 Jahre alt. Wie blicken Sie aufs Älterwerden?

Catterfeld: Oh, das ist ganz schön viel. Gerade hat mich die Zahl etwas erschrocken. Ich wundere mich manchmal, da ich mich zum Glück jünger fühle.

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