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Bochum siegt gegen Union Berlin in dramatischem Spiel

Der VfL Bochum gewinnt 4:3 gegen Union Berlin und verschärft deren Abstiegssorgen trotz Aufholjagd nach der Halbzeit.

Der VfL Bochum feiert im Abstiegskampf einen torreichen Auswärtssieg bei Union Berlin.
Foto: Andreas Gora/dpa

Der VfL Bochum hat in einem Spiel voller Höhen und Tiefen einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und die Abstiegssorgen des eine Halbzeit lang desolaten 1. FC Union Berlin deutlich verschärft.

Der Revier-Club fügte den Eisernen beim 4:3 (3:0) die nächste schmerzhafte Niederlage bei. Eine deutliche Steigerung nach dem Seitenwechsel brachte den Berlinern keine Vorteile. Die Aufholjagd blieb erfolglos. Unter Trainer Nenad Bjelica wurden nur ein Punkt aus den letzten sechs Spielen verbucht.

Die Bochumer gehen mit einem kleinen Polster in die letzten beiden Spieltage der Fußball-Bundesliga und können nicht mehr direkt absteigen. Eine Rettung von Union scheint nur möglich, wenn Mainz und Köln nicht genügend Punkte holen. Drei Gegentore in der ersten Halbzeit gab es bereits im ersten Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig im August 2019. Damals war es Lehrgeld, diesmal war es eine Demontage und eine zu große Hypothek für die zweite Hälfte.

Zingler widerspricht «Kicker»-Bericht

Maximilian Wittek (16./31. Minute), Keven Schlotterbeck (37.) und Philipp Hofmann (70.) trafen am Sonntag im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei vor 22.012 Zuschauern für die erleichterten Gäste. Yorbe Vertessen (59.), Chris Bedia (62.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor und Benedict Hollerbach (74.) brachten schließlich wertlose Momente der Berliner Hoffnung.

Bei Union wird viel geredet, wenn eine Krise herrscht. Club-Chef Dirk Zingler widersprach vehement dem «Kicker»-Bericht, dass Bjelica nach der Saison im Stadtteil Köpenick aufhören würde. Die Mannschaft unterstützt den Trainer, sagte Zingler bei DAZN. Das mediale Bekenntnis könnte bald veraltet sein. Bis zur Halbzeitpause schienen die Eisernen nicht den Eindruck zu vermitteln, dass Bjelica irgendwelche Impulse zur Rettung gegeben hätte.

Die Bochumer entlarvten mit dem ersten schnellen Angriff die Defizite. Wittek hatte wenig Mühe, eine Hereingabe von Moritz Broschinski zur VfL-Führung einzuschießen. Weil es so einfach war, wiederholte der 28-Jährige sein Werk eine Viertelstunde später in Eigenregie. Gleich vier Union-Profis sahen mit fußballfremdem Sicherheitsabstand artig zu. «Aufwachen», skandierten die Fans. Der Tiefschlaf der Eisernen ging weiter. Schlotterbeck – 2020 in der Unioner Premierensaison in der Bundesliga ein Nicht-Abstiegsheld – wurde widerstandslos zum dritten Gästetreffer eingeladen. «Wir bleiben drin», skandierten die Bochumer Fans. 

Drei Gegentore gegen den FC Bayern beim 1:5 in der zweiten Halbzeit waren vor gut zwei Wochen gerade noch erträglich gewesen. Aber gegen Bochum? Auf dem Platz stand eine Mannschaft ohne jeglichen Elan, ohne jeglichen Willen. Doch in der Halbzeit müssen wichtige Worte gefallen sein. Nach drei Wechseln (Aaronson, Bedia, Vertessen) und einer taktischen Umstellung war der Kampfgeist von Union wieder da. Die Tore von Vertessen und Bedia wurden im Union-Stil erzielt. Doch das Berliner Happy End blieb aus. Hofmann zeigte mit seinem Tor die Qualitäten eines Mittelstürmers, die Union fehlen, auch wenn Hollerbach noch einmal für Hoffnung sorgte.

dpa