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Disney+, Netflix und Prime Video: So teuer ist Streaming mittlerweile

Schnell mal eine Serie oder einen Film streamen, ist zu einem teuren Hobby geworden, wenn man Abos bei mehreren Anbietern besitzt. Noch dazu steigen teils sogar die Kosten für Verbraucher. Ein Überblick über die aktuellen und kommenden Preise bei Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video.

So manche Zuschauerin oder Zuschauer dürfte schockiert vor dem Fernseher sitzen, wenn sie oder er sieht, was die großen Streaminganbieter geplant haben.
Foto: Antonio Guillem/Shutterstock.com

Keine Werbung, vertretbare Kosten und die Möglichkeit, Hit-Serien und Blockbuster immer und überall anzuschauen. So war das zumindest noch vor wenigen Jahren im Streamingbereich. Wer mehrere Anbieter abonniert hat, muss mittlerweile jeden Monat tief in die Tasche greifen. Viele Dienste setzen außerdem auf Werbeeinblendungen. Und die Lage wird für Nutzerinnen und Nutzer nicht besser.

Alleine bei Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video gab es in den vergangenen Wochen oder gibt es in den kommenden Monaten zahlreiche Veränderungen, die einmal mehr auf den Geldbeutel der Kundschaft abzielen. Ein kurzer Überblick über Preise und Abo-Modelle der drei genannten Anbieter.

Hauptsache die Werbekunden sind glücklich?

Im Rahmen seines jüngsten Quartalsberichts hatte Netflix im Oktober bekannt gegeben, verstärkt auf Werbung setzen zu wollen, die für das Geschäft des Streaming-Platzhirsches „wesentlich“ werden soll. Entsprechend wurde verkündet, dass in Deutschland das bisher erhältliche „Basis-Abo“ – für 7,99 Euro monatlich – künftig nicht mehr von Neukundinnen und -kunden buchbar sein wird. Aktuell können Neukunden entsprechend nur noch ein „Standard-Abo mit Werbung“ für 4,99 Euro im Monat, ein „Standard“-Paket für 12,99 Euro oder das „Premium“-Abo für 17,99 Euro abschließen. Und wer den Account mit Freunden außerhalb des eigenen Haushalts teilen möchte, muss „Zusatzmitgliedsplätze“ für je 4,99 Euro monatlich dazu buchen.

Es ist zudem nicht auszuschließen, dass vielleicht schon bald die Preise für die drei aktuellen Varianten steigen könnten. Die US-Drehbuchautoren haben sich laut „New York Times“ vor wenigen Wochen nach mehrmonatigem Streik mit Studios und Streamingdiensten darauf verständigt, eine höhere Vergütung für Streaming-Inhalte zu erhalten. Diese Kosten könnte Netflix auf die Kundschaft abwälzen.

Zudem wurden die Preise für Abos in den USA, Frankreich und Großbritannien bereits teilweise angehoben. Zum Vergleich: Ein „Premium-Abo“ kostet in den Vereinigten Staaten mittlerweile 22,99 US-Dollar und in Frankreich 19,99 Euro. Aber da man Mitgliedern ja immer mehr Wert biete, bitte man „gelegentlich“ einfach auch darum, dass diese „etwas mehr zahlen“, hieß es auf Seiten von Netflix.

Disney+ macht auf Netflix

Bei Disney+ gab es bisher ein einziges Abo-Modell: Der Zugang kostete je nach gewähltem Abbuchungszeitraum 8,99 Euro monatlich oder 89,90 Euro im Jahr. Seit dem 1. November erinnert ein neues Konzept nun aber an die seit Jahren gängige Netflix-Version mit unterschiedlichen Varianten. Zwar gibt es dadurch auf dem Papier auch eine billigere Möglichkeit, das Angebot zu buchen – aber auch eine noch teurere.

Neukundinnen und Neukunden können nun auch hier zwischen „Standard mit Werbung“, „Standard“ und „Premium“ wählen. Die Option mit Werbeunterbrechungen liegt bei 5,99 Euro im Monat, ein Jahresabo gibt es hier nicht. Für den bekannten monatlichen Betrag von 8,99 Euro oder 89,90 Euro im Jahr ist das „Standard“-Paket buchbar. Die Werbung entfällt bei diesem, Inhalte gibt es – auch hier ähnlich wie bei Netflix – aber nur in maximal Full-HD-Auflösung. Wer in 4K streamen möchte, muss für die „Premium“-Option 11,99 Euro im Monat oder 119,90 jährlich zahlen.

Werbung, Werbung, Werbung

Erst im vergangenen Jahr wurden die Preise für Amazon Prime und damit auch für das inbegriffene Streamingangebot Prime Video erhöht. Statt 69 Euro jährlich oder 7,99 Euro im Monat, zahlen Kundinnen und Kunden seither 8,99 Euro monatlich oder 89,90 Euro im Jahr. Studenten, Azubis und von der Rundfunkbeitragspflicht befreite Kunden – oder jene mit Sozialpass teilnehmender Städte – bekommen eine Vergünstigung von rund 50 Prozent. Kostenlos, dafür mit Werbung, schauen Nutzerinnen und Nutzer derweil bei Amazon Freevee rein.

Auch bei Amazon Prime Video soll sich künftig jedoch noch mehr um Werbung drehen – und damit sind für die Kundschaft optional auch erhöhte Kosten verbunden. Um zahlenden Prime-Mitgliedern noch mehr Inhalte bieten zu können, „und um diese Investitionen über einen langen Zeitraum weiter zu erhöhen, werden Prime-Video-Titel in Deutschland ab 2024 in begrenztem Umfang Werbung enthalten“, kündigte das Unternehmen im September an. Der aktuelle Preis für die Mitgliedschaft solle unverändert bleiben.

Zwar wolle man demnach angeblich weniger Werbung als andere Streaminganbieter oder Fernsehsender schalten, wer allerdings gar keine Einblendungen für das tolle neue Produkt von Hersteller XY sehen möchte, muss zusätzlich für eine „neue werbefreie Option“ (Sport und andere Live-Inhalte ausgenommen) zahlen. Was das Ganze in Deutschland kosten soll, ist derzeit nicht bekannt. In den USA werden monatlich 2,99 US-Dollar zusätzlich fällig.

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