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Tief "Annina" bringt Winter im April nach Deutschland

Schnee, Schneeregen und Graupelschauer sorgen für Chaos auf den Straßen und ungemütliches Wochenende in Bayern. Massenkarambolage und Blitzeis-Unfälle führen zu Verletzten.

Schneebedeckt sind die Fichten auf dem Brocken. Eine Kaltwetterfront brachte in den höheren Lagen viel Schnee.
Foto: Matthias Bein/dpa

Von Frühling keine Spur: Polarluft sorgt in Deutschland in den kommenden Tagen für Winter im April. Nach kräftigen Schneefällen in der Nacht auf Samstag im Thüringer Wald und im westlichen Erzgebirge mit teils 20 Zentimetern Neuschnee sagt sich auch in weiteren Regionen Flockenwirbel an, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Verantwortlich für das Winterwetter ist demnach ein Tief namens «Annina». Das liege derzeit über Polen und bringe kalte Luft nach Deutschland.

Blitzeis-Unfälle in Bayern

Schnee, Schneeregen und Graupelschauer haben in Bayern für ein ungemütliches Wochenende gesorgt – und streckenweise Chaos auf den Straßen. Wegen mehrerer Blitzeis-Unfälle wurde die Autobahn 8 südlich von München am Samstag voll gesperrt. Am Mittag sei es auf Höhe Bernauer Berg auf beiden Fahrspuren zu Verkehrsunfällen gekommen, teilte die Polizei mit. Fahrzeuge standen den Angaben zufolge quer. Ein Großaufgebot an Einsatz- und Rettungskräften war den Angaben zufolge vor Ort.

Bei einem Massenunfall bei Schneeglätte auf der Autobahn 70 in Oberfranken wurden etwa 20 Personen verletzt. Laut einer Polizeisprecherin waren am Samstagmorgen mehr als 20 Fahrzeuge, darunter Autos und ein Fernbus, an dem Unfall beteiligt. Über den Unfallhergang und die Schwere der Verletzungen konnte sie vorerst keine Angaben machen. Ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz, letzterer für die Unfallaufnahme. Die A70 wurde zwischen Schirradorf und Thurnau-West in beiden Richtungen gesperrt und eine Umleitung eingerichtet, wie es weiter hieß.

Der Winter gibt ein spätes Gastspiel

In der Nacht auf Sonntag wird laut Meteorologen mit teils kräftigen Schneefällen gerechnet, insbesondere vom Sauerland über Nordhessen bis zum Thüringer Wald. Auch in niedrigen Lagen könnte sich eine dünne Schneedecke bilden, wie der DWD berichtet. Über 400 bis 600 Metern könnten mehr als 15 Zentimeter Neuschnee fallen. Am Sonntag wird es vor allem im Süden zunächst Schneeregen und Graupelschauer geben, abends dürfte dann starker Schneefall an den Alpen und im Alpenvorland beginnen.

«Der Winter gibt nochmal ein spätes Gastspiel», sagte Meteorologe Christian Herold. An dem laut DWD für die Jahreszeit ungewöhnlich kalten Wetter wird sich voraussichtlich auch in der kommenden Woche nichts ändern. Zwar lassen die Niederschläge nach, doch deutschlandweit könne es zu Nachtfrost kommen. Das wiederum könne die schon weit fortgeschrittene Vegetation schädigen, teilte der DWD mit. Zwar zeige ein grober Trend Richtung Monatsende eine allmähliche Erwärmung, von einem stabilen Hoch mit Sonne und hohen Temperaturen sei derzeit aber noch nichts zu sehen. 

dpa