Bayern München ist beim FC St. Pauli die gesamte Spielzeit überlegen. Doch reicht es nur zu einem 1:0 gegen die stark verteidigenden Hamburger. Dadurch verpassen die Bayern einen Bundesliga-Rekord.
1:0 beim FC St. Pauli: Viel Musiala, wenig Bayern-Glanz
Jamal Musialas Geniestreich hat den FC Bayern München vor einer unangenehmen Überraschung beim FC St. Pauli gerettet. Im ersten Bundesliga-Spiel der beiden befreundeten Clubs nach mehr als 13 Jahren erzielte der Fußball-Nationalspieler in der 22. Minute mit seinem Traumtor aus etwa 28 Metern die Führung, die letztlich verdient zum 1:0 (1:0) Sieg führte.
Der deutsche Rekordmeister schoss erstmals in dieser Saison auswärts weniger als drei Tore. Sie verpassten somit den Rekord von sechs Spielen in der Fremde mit mehr als drei Treffern. Trotzdem blieb ihre Tabellenführung mit 26 Punkten unangefochten. Im fünften Pflichtspiel hintereinander kassierten die Münchner keinen Gegentreffer.
Der FC St. Pauli wartet weiterhin seit seinem Aufstieg auf sein erstes Heimtor und somit auch auf den ersten Sieg am Millerntor.
Pauli-Defensive stabil
Vor 29.456 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion hielten die Gastgeber lange gegen die bayerische Übermacht mit. In der Defensive stand das Team von Trainer Alexander Blessin über weite Strecken der ersten Halbzeit sicher und ließ nur wenig zu.
Wie von Blessin angekündigt, setzte seine Mannschaft auf schnelles Umschaltspiel und versuchte, «Nadelstiche» (Blessin) zu setzen. Das gelang bisweilen. Die beste Chance hatte noch Karol Mets, dessen Schuss im Strafraum knapp über das Bayern-Tor flog (29.).
Kompany überrascht: Goretzka erstmals von Beginn an
Es änderte nichts an der erwarteten Überlegenheit der Gäste. Trainer Vincent Kompany hatte neben Leroy Sané überraschend Mittelfeldspieler Leon Goretzka erstmals unter seiner Regie in die Startelf berufen. Für Goretzka war es der erste Einsatz von Beginn an seit Mai.
«Letztendlich haben wir immer gesagt, dass es um den ganzen Kader geht. Das letzte Spiel ist etwas mehr als 48 Stunden her», hatte Kompany vor dem Spiel bei Sky mit Blick auf das Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Benfica Lissabon gesagt. «Wir müssen schauen, dass wir den ganzen Kader nutzen. Leon hat es sehr gut gemacht. Hoffentlich können wir seine Qualitäten heute nutzen.»
Goretzka spielte zuverlässig, jedoch fehlten ihm herausragende Impulse. Das war jedoch nicht nötig. Denn diesmal hatten die Bayern wieder Musiala. Der Fußballkünstler war der auffälligste Spieler auf dem Feld und beschäftigte oft fast allein die Hamburger Abwehr. Dass er das erste Tor erzielte, war fast zu erwarten. Torjäger Harry Kane hingegen war meist aus dem Spiel genommen, Sané scheiterte auf der rechten Seite oft an den starken Mets und Lars Ritzka.
Durchschnittliche Leistung der Bayern reicht
Trotzdem führte die eher durchschnittliche Leistung der Münchner zur Halbzeitführung. Nach der Pause erhöhten sie den Druck, aber der tapfere Aufsteiger wehrte sich gegen eine höhere Niederlage. Für die Gastgeber ging nach vorne jedoch kaum noch etwas. So hatten vor allem in der Schlussphase die Bayern noch einige Chancen. Goretzka (78.), Sané (80.), Musiala (86.) und zweimal Kane (89.) scheiterten jedoch an St. Paulis Torwart Nikola Vasilj.