Bis Ende November hat es gedauert – jetzt ist der erste Heimsieg des VfL Wolfsburg perfekt. Begleitet wird das Spiel gegen Union aber von einer Schlägerei schon vor dem Anpfiff.
1:0 gegen Union: Wolfsburg schafft ersten Heimsieg
Einen Monat vor Weihnachten hat der VfL Wolfsburg endlich den ersten Heimsieg in dieser Bundesliga-Saison geschafft. Ein Tor von Ridle Baku in der 71. Minute bescherte den «Wölfen» am Samstag einen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den 1. FC Union Berlin.
Trotz der bisher enttäuschenden Saison und der offensichtlichen Probleme im Angriffsspiel liegt der VfL in der Tabelle plötzlich nur noch einen Punkt hinter den Berlinern und zwei Punkte hinter einem Europa-League-Platz. Dies ist das erklärte Saisonziel des Volkswagen-Clubs.
Dennoch muss der VfL noch deutlich besser werden, um diesen Zielen gerecht zu werden. Auch am Samstag stellte er vor den 23.861 Zuschauern in der Volkswagen Arena eine große Geduldsprobe dar.
Trotz klarer Überlegenheit und einer Ballbesitzquote von zeitweise 69 Prozent gelang es den Wolfsburgern zumindest 70 Minuten lang nicht, die Berliner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Ein unschuldiger Abschluss von Tiago Tomas (25.), ein abgeblockter Nachschuss des Portugiesen (33.) und ein Schuss ans Außennetz des späteren Torschützen Baku (37.): Das war das Einzige, was in der ersten Halbzeit nach 45-minütigem Wolfsburger Anrennen an halbwegs gefährlichen Aktionen heraussprang.
Das Spiel der «Wölfe» ist unter Trainer Ralph Hasenhüttl ausschließlich auf Balleroberung und schnelles Umschalten angelegt. Zieht sich ein Gegner wie Union mit fünf Abwehrspielern weit in die eigene Hälfte zurück und überlässt dem VfL den Ball, fällt diesem kaum etwas damit ein. Dieses Problem besteht seit dem Beginn der Saison. Doch abstellen konnte es der österreichische Coach bis jetzt nicht.
Union hat die besseren Chancen
Hasenhüttl brachte in der zweiten Halbzeit Jonas Wind und den lange verletzten Nationalstürmer Lukas Nmecha ins Spiel, um mehr Durchschlagskraft zu haben. Der Däne Wind war auch direkt am Siegtreffer von Bakus beteiligt.
Ansonsten hatte Berlin in diesem Spiel die besseren Chancen. Trotz der langen Zeit, in der sie nur mit Verteidigen beschäftigt waren, vergab Stürmer Jordan bereits in der sechsten Minute eine gute Kopfballchance. Nach der Pause gab es weitere gute Möglichkeiten für Aljoscha Kemlein (60.) und erneut Jordan (74.).
Es war ein unglücklicher Nachmittag für Union – nicht nur wegen der passiven Leistung auf dem Platz. Diogo Leite musste früh (9.) aufgrund einer Fußverletzung ausgewechselt werden. Vor dem Anpfiff kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Berliner Fans und der Polizei in Wolfsburg.
Direkt am Stadioneingang für die Gästeanhänger kam es zu der Auseinandersetzung, über die es in den sozialen Netzwerken unterschiedliche Versionen gibt. Die Polizei schrieb von «tätlichen Angriffen auf Einsatzkräfte, von denen einige leicht verletzt wurden». Die Fanhilfe des 1. FC Union berichtet wiederum von einem «überzogenen Einsatz der Polizei» und dem Einsatz von Pfefferspray inmitten einer Menschengruppe.