RB Leipzig gewinnt 1:0 gegen Wolfsburg. Trotz vieler Chancen kein weiteres Tor. Entwicklung vom Bayern-Opfer zum Bayern-Jäger.
RB Leipzig setzt Siegesserie fort
RB Leipzig setzte seine Serie von Siegen in der Fußball-Bundesliga fort. Das 1:0 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg war bereits der vierte Erfolg in Folge. Johan Bakayoko erzielte bereits in der 8. Minute das Tor für RB. Es war das 600. Tor in der Geschichte der Leipziger Bundesliga.
Trotz zahlreicher Chancen für beide Mannschaften fiel in diesem Spiel kein weiteres Tor mehr. In der 90. Minute vergab Christoph Baumgartner aus Leipzig sogar einen Foulelfmeter.
Die Leipziger haben sich innerhalb von nur fünf Wochen von Bayern-Opfern zu Bayern-Jägern entwickelt, nachdem sie am ersten Spieltag in München mit 0:6 verloren hatten. Die Gründe für den aktuellen Erfolg wurden vor 23.236 Zuschauern auch im Vergleich zum Gegner Wolfsburg deutlich.
Wolfsburg acht Monate ohne Heimsieg
Der VfL ist seit vier Spielen in dieser Bundesliga-Saison sieglos und im eigenen Stadion sogar schon seit dem 14. Januar. Der neue Trainer Paul Simonis fordert nach vielen Zu- und Abgängen im Sommer weiter Geduld mit seinem Team. Tatsächlich stand am Samstag nur ein Neuzugang in der Startelf, während die Leipziger nach einem viel größeren Umbruch zumindest eine Halbzeit lang deutlich handlungsschneller und eingespielter wirkten.
Das 1:0 fiel genau nach dem Muster des RB-Pressingfußballs, da mehrere Leipziger den Wolfsburger Mohammed Amoura so intensiv bedrängten, dass ihm ein Fehlpass in der eigenen Spielhälfte unterlief. Die neuen Spieler Romulo aus Brasilien und Bakayoko aus Belgien waren die nächsten Stationen bis zum Jubiläumstor der Leipziger.
Die Wolfsburger hatten zwar durch Moritz Jenz (3.) die erste gute Chance dieses Spiels und sie forderten in der 17. Minute auch einen Elfmeter, weil der Ball nach einem Torschuss von Kilian Fischer die Hand von Assan Ouedraogo gestreift hatte. Nach einer Überprüfung durch den Videoschiedsrichter ging es aber ohne Strafstoß weiter.
In der 25. Minute hätte Amouras nächster Ballverlust beinahe erneut zu einem Tor von Bakayoko geführt. Nach einem fehlgeschlagenen Pass von Leipzig in den Strafraum legte Wolfsburgs Maximilian Arnold dem Belgier den Ball erneut mit einem missglückten Hackentrick vor. Diesmal scheiterte Bakayoko jedoch aus kurzer Distanz an Torwart Kamil Grabara.
Chancenflut in der zweiten Halbzeit
Wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff traf der Neuzugang aus Eindhoven mit einem Distanzschuss nur die Latte (48.). Danach hätte sich beinahe der Verlauf dieses temporeichen und chancenreichen Spiels geändert.
Nachdem der Däne Adam Daghim eingewechselt wurde, kam Wolfsburg mit mehr Schwung aus der Kabine und hatte in nur drei Minuten drei gute Chancen: Konstantinos Koulierakis per Kopfball (53.), Jonas Wind (55.) völlig unbedrängt und Amoura (56.) nach einem Eckball scheiterten jeweils aus kurzer Distanz.
Als Jonas Wind aus Dänemark in der 63. Minute nur die Latte traf, wurde aus einer verdienten Führung plötzlich eine glückliche Führung für Leipzig.
Elfmeter erst nach Videobeweis
Wenig später feierte der neue Star von Wolfsburg, Christian Eriksen, sein Heimdebüt für den VfL. Der Däne wurde in der 70. Minute für den Schweden Mattias Svanberg eingewechselt – und das wilde Chancenfestival auf beiden Seiten ging weiter.
Diomande verfehlte das 2:0 für Leipzig (71.). Der zweite Wolfsburger Lattentreffer war ein Kopfball von Dzenan Pejcinovic (74.). Nur wenige Zentimeter fehlten dann auch zum ersten Bundesliga-Tor von Eriksen: Dänemarks Rekordnationalspieler schoss nach Vorarbeit von Amoura knapp vorbei (77.).
Der Elfmeter für Leipzig wurde erst nach Überprüfung durch den Videobeweis gegeben. Zunächst hatte Schiedsrichter Robin Braun das Foul von Joakim Maehle an Bakayoko übersehen. Dass auch der Österreicher Baumgartner diese Gelegenheit verpasste, spiegelte das Spiel wider: Am Ende standen 18:13 Torschüsse in den Statistiken, aber nur ein Tor.