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1:0 in Wolfsburg: SC Freiburg auf Europacup-Kurs

Freiburg steht genau da, wo Wolfsburg eigentlich hin will: mitten im Rennen um die Europa- und Champions-League-Plätze. Dieses Duell gewinnt der Sport-Club aber auch wegen einer frühen Roten Karte.

Wolfsburgs Maximilian Arnold foult Freiburgs Junior Adamu und sieht dafür die Rote Karte.
Foto: Swen Pförtner/dpa

Der SC Freiburg hat die sportliche Krise des VfL Wolfsburg weiter verschärft. Der Europapokal-Kandidat gewann nach 65-minütiger Überzahl mit 1:0 (0:0) in der Volkswagen Arena und steht nun in der Fußball-Bundesliga genau dort, wo die Wolfsburger schon seit 2021 vergeblich hinwollen: Auf einem Tabellenplatz, der vor den letzten drei Spieltagen noch alle Möglichkeiten auf einen Champions-League-, Europa-League- oder zumindest Conference-League-Rang lässt.

Maximilian Arnold sah vor 23.145 Zuschauern bereits in der 26. Minute die Rote Karte, nachdem er Freiburgs Stürmer Junior Adamu mit offener Sohle am Sprunggelenk getroffen hatte. Schiedsrichter Sven Jablonski änderte seine Entscheidung von Gelb auf Rot nach Einsatz des Videobeweises. Trotzdem dauerte es bis zur 49. Minute, ehe Max Rosenfelder mit seinem ersten Bundesliga-Tor das 1:0 erzielte.

Dieser Treffer hat die anhaltende Misserfolgsserie des VfL Wolfsburg in den letzten Wochen verlängert: Seit sieben Spielen haben sie nicht gewonnen. Der letzte Heimsieg am 14. Januar gegen Borussia Mönchengladbach liegt mehr als drei Monate zurück. Insgesamt hat der Volkswagen-Club in dieser Saison bisher nur drei von 16 Heimspielen gewonnen. Es ist seit Wochen ein offenes Geheimnis, dass Trainer Ralph Hasenhüttl spätestens nach dieser Saison gehen muss.

Gegen eine vorzeitige Trennung sprechen die mildernden Umstände nach der Roten Karte. «Ich kann noch nicht sagen, wie wir das bewerten werden. Es gab einige Up’s und Down’s in dieser Saison. Aber die ist ja noch nicht zu Ende», sagte Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen bei Sky über das erneute Verpassen eines internationalen Wettbewerbs. «Nach der Saison werden wir alles analysieren und dann dementsprechend Entscheidungen treffen.»

Der VfL kämpfte zumindest kämpferisch gegen die Überzahl der Freiburger an. Dennoch hatte der sehr ballsichere und spielerisch überlegene Sport-Club bereits die besseren Chancen, als beide Mannschaften noch vollzählig auf dem Platz waren. Lucas Höler verpasste die erste Möglichkeit per Kopf (14.). Adamu lief sogar allein auf das Wolfsburger Tor zu und schoss knapp vorbei (20.).

Nachdem der Platzverweis ausgesprochen wurde, ließ die Gäste das fahrlässige Umgehen mit ihren Chancen langsam nach. „Vincenzo Grifo scheiterte aus elf Metern an VfL-Torwart Kamil Grabara (36.) und Matthias Ginter köpfte aus noch viel kürzerer Distanz über das Tor (43.).“

Toptransfer Amoura außer Form

Bei der ersten Gelegenheit nach der Halbzeitpause änderte sich das jedoch sofort, als Verteidiger Rosenfelder aufrückte und beeindruckend in den oberen linken Torwinkel traf.

Nach dieser Führung zog sich der Sport-Club jedoch etwas zu weit zurück und überließ den zehn Wolfsburgern weitgehend das Spiel. Die Wolfsburger bemühten sich, bauten Druck auf, unterbanden zahlreiche Freiburger Konter – blieben aber wie so oft in ihren Heimspielen zu ungefährlich.

Mohammed Amoura war erneut ein Gesicht der Krise in Wolfsburg. Der Stürmer, der in den ersten beiden Saisondritteln der beste war, ist seit Wochen außer Form und wurde kurz nach dem 0:1-Rückstand ausgewechselt.

dpa