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10-Tore-Spektakel bei Polanski-Heimdebüt – aber keine Punkte

Er kam als Hoffnungsträger, nun muss Eugen Polanski schon um seine Zukunft als Gladbacher Chefcoach bangen. Das erste Heimspiel wird zu einem wilden Fußball-Abend.

Früher Jubel bei den Frankfurtern.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Eugen Polanski, der Interimstrainer von Borussia Mönchengladbach, hatte ein aufregendes Heimdebüt. Nach der Trennung von Gerardo Seoane erlebte der bisherige U23-Trainer ein spektakuläres 10-Tore-Spiel, jedoch ohne Punkte für sein Team.

Gladbach zeigte beim 4:6 (0:5) gegen Eintracht Frankfurt eine Leistung, die einem Komplett-Desaster glich, bevor sich das Team aufrappelte und einen Vier-Tore-Schlussspurt hinlegte.

Letztlich blieben die Gladbacher zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte zwölf Spiele ohne Sieg. Zur Pause gab es ein gellendes Pfeifkonzert. «Wir wollen euch kämpfen sehen», forderten die Anhänger in der Nordkurve. Ob Polanski noch für eine Festanstellung infrage kommt – offen. Die Aufholjagd sprach für seine Mannschaft und für ihn. 

Die Frankfurter konnten sich nach zwei aufeinanderfolgenden Bundesliganiederlagen wieder im oberen Tabellendrittel festsetzen. Vor 54.042 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park erzielten Robin Koch (11./47.), Ansgar Knauff (15.), Jonathan Burkhardt (35.), Fares Chaibi (39.) und Can Uzun (45.+2) die Tore für die Hessen. Jens Castrop (72.), Haris Tabakovic (78.) und Yannik Engelhardt (83.) sowie Grant-Leon Ranos trafen für die Gastgeber.

Frankfurt mit frühem Doppelschlag

Drei Tage vor dem Champions-League-Ausflug nach Atlético Madrid holte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller erneut Erfahrung ins Team. Der zuletzt verletzte Ellyes Skhiri sollte im defensiven Mittelfeld für Stabilität sorgen und die zuletzt anfällige Vierer-Abwehrkette weiter absichern.

Die Gladbacher liefen mit derselben Startelf wie beim 1:1 in Leverkusen auf. Polanski sah keinen Grund, die Formation zu ändern, und ließ sein Team erneut in der neuen Dreierkette verteidigen. Auch Tabakovic blieb vorerst als Joker auf der Bank.

Der Anfang des Spiels war für den jungen Bundesligatrainer von Gladbach äußerst unglücklich. Nach einem Eckball von Chaibi gelang es Koch, per Kopf das 1:0 für die Gäste zu erzielen. Dabei zeigte Borussias Mittelfeldspieler Yannik Engelhardt im Kopfballduell mit dem Torschützen keine gute Leistung.

Mönchengladbach völlig überfordert

Vier Minuten später nutzt Knauff eine Direktabnahme nach einem verunglückten Schuss von Ritsu Doan zum 2:0. Damit hatten die Gäste erstmal ein Zeichen gesetzt und konnten in der Folge ihr feines Kombinationsspiel nach Herzenslust aufziehen. Noch vor der Pause konnten die Frankfurter schalten und walten, wie sie wollten und erhöhten durch Burkhardt, Chaibi und Uzun mühelos auf 5:0.

Die Anhänger von Mönchengladbach waren unzufrieden und zeigten ihren Unmut durch lautes Pfeifen. Polanski reagierte prompt und wechselte Florian Neuhaus und Tabakovic für Kevin Stöger und Fabio Chiarodia ein.

Kaum hatte Borussias Trainer Platz auf der Bank genommen, fiel sofort das nächste Tor durch Koch zum 6:0. Ein ähnliches Desaster erlebten die Gladbacher fast vier Jahre zuvor bei der 0:6-Niederlage gegen den SC Freiburg. Trotz des bereits entschiedenen Spiels kamen die Gladbacher in der Schlussphase zu Torchancen und erzielten drei Treffer durch Castrop, Tabakovic und Engelhardt.

dpa