Borussia Dortmund enttäuscht wenige Tage nach der Königsklassen-Sieg gegen Glasgow bei Union Berlin. Ein Köpenicker beendet die längste Torlos-Serie eines Feldspielers in der Bundesliga-Historie.
1:2 bei Union: Dortmund patzt nach Champions-League-Gala

Borussia Dortmund konnte den Schwung aus der magischen Champions-League-Nacht nicht aufrechterhalten und erlitt in der Fußball-Bundesliga einen schweren Rückschlag. Vier Tage nach dem euphorischen 7:1 gegen Celtic Glasgow verlor der BVB mit 1:2 (0:2) gegen den 1. FC Union Berlin und fiel in der Tabelle hinter den Hauptstadt-Club zurück.
Bei ihrem dritten Heimspiel feierten die Berliner ihren dritten Sieg und bescherten Bo Svensson den ersten Sieg als Trainer gegen die Borussia. Dortmund blieb auch im dritten Auswärtsspiel in dieser Bundesliga-Saison sieglos.
Kevin Vogt (26. Minute/Foulelfmeter) und Yorbe Vertessen (45.) erzielten in der ersten Halbzeit die verdiente Führung für Köpenick. Vogt beendete mit seinem ersten Bundesliga-Tor seit zehn Jahren die längste torlose Serie eines Feldspielers in der Bundesliga-Geschichte. Der ehemalige Unioner Julian Ryerson (65.) erzielte das einzige Tor für die Gäste.
Dortmund kommt nicht durch
Die 22.012 Zuschauer im voll besetzten Stadion An der Alten Försterei erlebten eine ungewöhnlich mutige und offensive Leistung der Gastgeber. Es war keine große Überraschung, dass Dortmund an der zweitbesten Defensive der Liga scheiterte. Wenige hätten jedoch erwartet, dass die Berliner mehr Torgefahr ausstrahlen würden als der BVB.
Trainer Nuri Sahin schickte fast dieselbe Mannschaft auf das Feld, die in der Woche zuvor Glasgow zerlegt hatte. Einziger Unterschied war, dass Maximilian Beier für den verletzten Dreifach-Torschützen Adeyemi in die Startelf rückte. Der Neuzugang aus Hoffenheim blieb jedoch bis auf zwei Torschüsse in der zweiten Halbzeit weitgehend unauffällig.
Vor allem bei Kontern zeigten die Schwarz-Gelben Schwächen. Als ein langer Ball zu Hollerbach kam, konnte Ex-Unioner Nico Schlotterbeck seinen Gegenspieler nur noch mit dem Bein stoppen. Vogt trat in seinem 341. Bundesliga-Spiel erstmals zu einem Strafstoß an und erzielte sein viertes Bundesliga-Tor, das erste im Trikot der Unioner. Zuletzt hatte Vogt am 18. Oktober 2014 getroffen, damals noch für den 1. FC Köln und auch gegen den BVB.
Wer glaubte, dass der Rückstand die Gäste aufwecken würde, irrte sich. Union drängte auf das nächste Tor. Nach einigen Kopfbällen landete eine Ecke schließlich bei Vertessen, der den Ball kraftvoll ins untere Eck schoss. Kobel, dessen Sicht versperrt war, war chancenlos.
Ein Ex-Unioner trifft für Dortmund
Nach der Halbzeit zog sich Union nun tief in die eigene Hälfte zurück und versuchte, die Führung zu halten. Die Defensive war jedoch nicht mehr so kompakt wie in der ersten Halbzeit, und der BVB fand immer mehr Lücken. Außenverteidiger Ryerson, der seinen Vertrag in Dortmund bis 2028 verlängert hatte, erzielte im Stadion seines ehemaligen Arbeitgebers aus etwa 15 Metern den Anschlusstreffer.
Der Club aus der Hauptstadt spielte nicht mehr so mutig wie zu Beginn, behielt aber weiterhin seine Chancen. Vertessen (54.) und Tim Skarke (73.) konnten jedoch nicht an Kobel vorbeikommen.
In der Endphase dominierten fast ausschließlich die Gäste. Union hatte kaum noch Ruhepausen, kämpfte jedoch mit aller Kraft dagegen an und brachte den Sieg über die Zeit.